Nachdem Jonah zu neuem Leben erweckt worden ist, kommt immer mehr Drive in die 1. Staffel von „Marvel’s Runaways“. Mit Jonah gibt es eine neue Figur in der Serie, die in das mittlerweile recht üppige Beziehungsgeflecht der Pride-Familien eingebaut werden muss. Autorin Kalinda Vazquez darf zu diesem Zweck noch einmal als Drehbuchautorin ran.
Und das Beziehungenstricken macht sie weiterhin gut: Die Affäre zwischen Robert und Janet wird öffentlich, und dieses öffentliche Bekanntmachen legt viele neue Facetten bei den einzelnen Elternpaaren frei. Die Erwachsenen wirken nicht mehr so zielstrebig, souverän und unantastbar, sie sind vielmehr zerbrechlich und verletztlich. Parallel baut Kalinda Vazquez erste Brüche zwischen den Jugendlichen ein. Gert ist eifersüchtig auf Karolina, die wiederum eifersüchtig auf Alex ist. Alles wird verwirrend, für die handelnden Personen ebenso wie für uns Zuschauer.
Zwischendurch entdeckt Karolina eher beiläufig auch noch eine weitere Fähigkeit: Sie kann fliegen. Und sie ist an ihrer Vergangenheit interessiert: Mit ihrem vermeintlichen Vater geht sie auf Spurensuche, derweil sie vermutlich alle Wege zu Jonah führen werden. Das dürfte eine der Handlungsstränge in Richtung Staffelfinale sein…
Die Folge kann auch dramaturgisch überzeugen. Wir sehen im Gegensatz zu sonst vieles aus einer beobachtenden Entfernung, nur bei intensiven Gefühlen sind wir ganz dicht dran an den Figuren. Das setzt Patrick Norris sehr gut ein – eine gute Idee, einen so erfahrenen Regisseur wie ihn (u.a. „Star Trek: Enterprise“, „Roswell“, „The Twilight Zone“) an dieser Stelle einzuführen, wo es doch inhaltlich gerade wild durcheinander geht. Er versteht es, die Stories durch die Bilder zu ordnen und nachvollziehbar zu machen.
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