Mit Folge 7 biegen wir ein auf die Zielgerade der ersten Staffel von „Marvel’s WandaVision“. Zum Auftakt des letzten Drittels bekommen wir einige Überraschungen präsentiert – wobei sich einiges davon schon in den Spekulationen wiederfindet, die ich im Auftaktreview zur Serie geschrieben hatte. Immerhin kommt noch nicht alles ans Tageslicht, so dass wir ein wenig weiter spekulieren können – aber dazu später mehr.
Zunächst einmal zum Setting: Auch Folge 7 ist wieder eingebettet in ein Sitcom-Setting, mittlerweile sind wir praktisch in der Jetzt-Zeit angekommen und bekommen eine Folge im „Modern Family“-Style serviert. In die Handlung sind kurze Statements der Figuren eingebettet, in denen die Charaktere direkt mit den Zuschauern sprechen und ihr handeln erklären – deswegen auch der Fplgentitel „Durchbrechung der vierten Wand“. Das ist ganz witzig gemacht, insbesondere wenn Vision auf seinem Stuhl sitzt und über seine aktuelle Situation sinniert.
Generell ist das eine recht bewegende Folge für Vision. Er trifft auf Darcy Lewis, die ihm die ganze Vorgeschichte zu den Ereignissen in Westview erklärt. Sie nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn sie Vision so beiläufig während der Fahrt durch Westview erklärt, dass er schon zweimal gestorben ist.
Derweil sich Darcy Lewis innerhalb der Maximoff-Anomalie befindet, versucht Monica Rambeau immer noch, hineinzukommen. Sie aktiviert einige Verbündete aus den Militär-Zeiten und versucht, mit einem speziellen Gefährt in die Anomalie hineinzufahren – was allerdings misslingt. Also begibt sich Monica persönlich in die Anomalie – wovor Darcy Lewis sie ja gewarnt hatte. Und Monica verändert sich, erlangt durch das Hindurchschreiten offensichtlich Superkräfte. Damit erleben wir mutmaßlich die Geburtsstunde von Photon im Marvel Cinematic Universe – der Name ist im Marvel-Universum schon von Monica Rambeau getragen worden, allerdings auch die Namen Pulsar und Spectrum (okay, eigentlich auch Captain Marvel, aber da es Captain Marvel im Marvel Cinematic Universe ja nun schon gibt, gehe ich davon aus, dass der Name ausscheidet). Damit erleben wir aber auf jeden Fall eine andere Monica als in den Comics, die ja dort durch einen Störfall mit einer Waffe ihre Superkräfte erlangt hat – wobei man jetzt auch nicht weiß, ob sie die Maximoff-Anomalie noch als Waffe oder Auswirkung einer Waffe entpuppen wird.
An der Stelle bin ich mal gespannt, wie man bei Marvel diesen Charakter weiter entwickeln wird. Es wird ja einen weiteren Captain Marvel-Film geben, für den Teyonah Parris als Darstellerin bereits bestätigt ist. Und ich würde mich auch nicht wundern, wenn sie im nächsten Doctor Strange-Film auftaucht, in dem ja definitiv Wanda zu sehen sein wird. Ob wir Monica da wiedersehen, hängt vermutlich vor allem von der weiteren Entwicklung in Westview ab. Dort kann sie auf jeden Fall schonmal ihre Kräfte einsetzen und sich gegen Wanda stellen.
Immerhin bekommt Wanda in der Situation Hilfe von Nachbarin Agnes, die sich in dieser Folge endlich als Hexe Agatha Harkness zu erkennen gibt. Die ist in den Comics Wandas Mentorin, allerdings verfolgt sie durchaus ihre eigenen Ziele – und sie steht in Verbindung zu Mephisto, den wir durchaus noch in dieser Staffel erwarten können. Oder haben wir ihn schon gesehen – als bläuliche Fliege am Vorhang? Auch in den Comics taucht Mephisto zuerst als Fliege auf. Und in Wandas Kindern in den Comics steckt ja auch etwas von Mephistos Seele…
… das bleibt aber noch offen – dafür offenbart sich wie gesagt Agatha Harkness, für uns Zuschauer übrigens mit einem ganz witzigen Intro, das Agnes in den diversen Folgen noch einmal als Zusammenschnitt zeigt. Sie ist offensichtlich auch dafür verantwortlich, dass Wandas Bruder zurückgekehrt ist, und sie hat offensichtlich auch die andere Erscheinung Pietros im Gegensatz zu den Avengers-Filmen ausgesucht. Was uns zu der üblichen Werbung innerhalb der Folge führt, bei der dieses Mal für Nexus geworben wird. Damit könne man eigene Realitäten erschaffen, heißt es in der Werbung – wofür Wanda ja schon gesorgt hat. Aber, auch hier der Rückgriff auf die Comics: Der Nexus ist die Verbindung aller alternativen Realitäten, und es wäre ja denkbar, dass es sich bei der Anomalie um einen Zugang zum Nexus handelt oder das Agatha darüber auf parallele Welten zugreifen kann und so den anderen Pietro zu sich holen konnte. Das würde auch wieder auf den Doctor Strange-Film verweisen, der ja „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ heißen wird.
Noch eine Premiere hat die Folge: Erstmals beinhalt sie eine Mid-Credit-Scene, in der Monica den Hexenkeller findet – und von Pietro überrascht wird. Wer also beim Start des Abspanns abgeschaltet hat, sollte nochmal in die Folge reinschauen. Ansonsten bin ich sehr gespannt, wie Jac Schaeffer die Story in den nächsten beiden Wochen zu Ende führen wird.
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