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Der Episodentitel lässt keinen Zweifel daran, dass es sich nun tatsächlich um die allerletzte Folge von „WandaVision“ handelt. Darin kommt es zum großen Showdown zwischen der mächtigen Hexe Agatha und Scarlet Witch. Ihr Mann Vision gerät gleichzeitig an eine rekonstruierte Version von sich selbst. Beide müssen einen entscheidenden Kampf austragen. Die Zuschauer*innen bekommen eine effektreiche Auseinandersetzung zu sehen, in dem Agatha augenscheinlich versucht Wanda die Kräfte zu rauben, den man so auch in einem „Avengers“-Film auf der großen Leinwand präsentiert bekommen könnte.

„Warum überlässt du deine Magie nicht jemandem, der wirklich versteht damit umzugehen? Dann lass ich dich dieses jämmerliche Fleckchen Erde gerne behalten.“

Auch der Zweikampf zwischen dem Vision, den Wanda mittels ihrer Kräfte hervorgerufen und dem emotionslosen Vision in Weiß kann sich sehen lassen. Ein atemberaubender Schlagabtausch, der die beiden gleichwertigen Kontrahenten über den Dächern von Westview austragen. Erstaunlich ist hierbei nicht nur die visuelle Umsetzung, sondern auch Paul Bettanys Darstellung von ein und der selben Figur auf ganz unterschiedliche Weise. Die wahre Schlacht, die hier geführt wird, ist aber nicht die gegen Schurken, sondern gegen die eigenen Dämonen. Denn im Kern erzählt „WandaVision“ von Wandas Trauerbewältigung. Über neun Folgen hinweg konnten wir die fünf Phasen der Trauer an Wanda beobachten. Anfangs leugnet sie den Tod von Vision und kreiert ihre eigene Welt. Als beispielsweise Monica in Wandas Welt eintritt und die Fassade zu bröckeln beginnt, zeigt sich die nächste Phase – Wut. Wanda richtet ihre negativen Gefühle gegen Monica und verbannt sie aus Westview. Es folgen Schuldgefühle und Depressionen, die sich insbesondere breit machen als Wanda durch ihre eigene Lebensgeschichte schreitet. Nach großer Verzweiflung akzeptiert sie nun schließlich die Realität des Todes. Dies wird durch den Sieg über Agatha symbolisiert. Diesem Heilungsprozess wird auch visuell Rechnung getragen und so bekommen wir Wanda in einem neuen Kostüm zu sehen, das dem aus den Comics gerecht wird.

„Gut gemacht, Schätzchen. Und was jetzt?“

Wanda erkennt, dass ihre Angst und Trauer sich auch auf Dritte ausgewirkt hat. Ungewollt hat sie das Leben ihrer Mitmenschen manipuliert und so tut sie das, was eine echte Heldin ausmacht: Sie stellt das Wohl der Gemeinschaft über ihr eigenes und bringt Westview und ihre Bewohner*innen zurück in ihren Ursprung zurück. Einzig Agatha soll scheinbar als Strafe ein Leben in einem irrealen Zustand fristen. Die Entscheidung bedeutet selbstverständlich auch, dass ihre Kinder, ihr Mann und ihr gemeinsames Haus nicht länger existieren werden. Nach einer emotionalen Abschiedsszene, bei der selbst der Synthezoid Vision eine Träne verdrücken muss, kehrt die Normalität langsam wieder ein.

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Die Spekulationen, die zuvor im Netz kursierten, dass Mephisto im Hintergrund die Strippen zieht oder dass Doctor Strange Wanda und Vision zur Hilfe eilt, haben sich nicht bewahrheitet. Stattdessen bekommen wir ein viel ruhigeres und dafür aber gefühlsbetonteres Ende, das verdeutlicht, dass der wahre Bösewicht die inneren Ängste waren. An anderer Stelle konnten wir Zeuge werden, wie Monica Rambeau, die in den Comics als Superheldin namens Photon aktiv ist, im Laufe der Serie eine gelungene und typische Heldengenese durchmacht, die mir besonders gut gefallen hat. Angetrieben vom Tod ihrer Mutter, entschließt sie sich als Teil von S.W.O.R.D. für das Gute einzustehen. Als der fiese Hayward eine Waffe auf Wandas Kinder abfeuert, wächst Monica über sich hinaus und stellt sich in die Schusslinie.

„Captain Rambeau, sie werden im Kino erwartet.“

Dass wir Monica nicht zum letzten mal zu sehen bekommen haben, deutet die Szene am Schluss an, in der ein Skrull im Kinosaal sie zu den Sternen ruft. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon den tollen Charakter wiederzusehen. Etwas weniger erfreulich fand ich, dass Pietro letztlich nur ein Schauspieler namens Ralph Bohner sein soll. Dadurch verpufft die verblüffende Enthüllung, die vermuten ließ, dass er der Quicksilver aus einem anderen Universum ist.

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Dennoch bleibt die Serie ein großes, gelungenes Meisterwerk, dass zu überraschen wusste und auf vielen Ebenen gut funktioniert hat. Die detailgetreue Liebeserklärung an die Welt der Sitcoms und TV-Serien, die Mystery-Elemente, die uns Marvel-Fans jede Woche aufs Neue miträtseln ließen und letztliche die gefühlvolle Geschichte über Liebe und Verlust. Ich hoffe, dass es auch zukünftigen Marvel-Projekten gelingt mich so zu überraschen. Schon in zwei Wochen geht es mit der Buddy-Action „Falcon and The Winter Soldier“ weiter und wenn es die Lage zulässt, dann bekommen wir im Mai endlich „Black Widow“ im Kino zu sehen. Auf den Freue ich mich jetzt ganz besonders, denn der Solostreifen mit der Spionin und Superheldin wurde ebenfalls von „WandaVision“-Showrunnerin und Drehbuchautorin Jac Schaeffer verfasst. Zuvor gibt es aber ab dem 12. März ein Wiedersehen mit Wanda und Vision in „Gemeinsam Unbesiegbar – Das Making-of WandaVision“.

Die durchweg gelungene Superhelden-Serie überzeugt im Finale mit krachender Action in bester Kinomanier und einem gefühlvollen Abschied, bei dem die Taschentücher in Reichweite gehalten werden sollten.

Die komplette Serie „Marvel’s WandaVision“ ist auf Disney+ abrufbar.

Bilder: Disney

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Samstag, 6. März 2021, 13:35 Uhr
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