Der Kampf um Eternia geht weiter und die Masters of the Universe müssen sich neu formieren, um Skeletor und seine Verbündeten zu besiegen. Der kontrovers aufgenommene erste Teil von „Masters of the Universe: Revelation“ hatte gleich zu Beginn mit dem Tod von He-Man für einen Schock gesorgt. Dabei hatten die Macher:innen nie vor den Helden auf ewig zu begraben. Stattdessen entfernten sie den schier unbezwingbaren He-Man aus der Erzählung, um eine wahre Bedrohung zu schaffen. Denn ohne den stärksten Mann im Universum, steht plötzlich das Leben unzähliger Bewohner:innen des Planeten Eternia auf dem Spiel. Die Gefahr verdeutlicht sich nochmal als Skeletor dank des Zauberschwerts mächtiger als je zuvor wird und Schloss Grayskull einnimmt. Nachdem er die Sorceress überwältigt, überträgt er ihre Fähigkeiten auf seine Gefährtin Evil-Lyn. Und natürlich hat nicht nur Skeletor den Tod besiegt, auch Prinz Adam weilt wieder unter den Lebenden. In Rückblenden erfährt das Publikum nicht nur, dass Teela die Tochter von Zoar, der Zauberin und Man-At-Arms ist, sondern dass sie selbst über magische Fähigkeiten verfügt, mit denen sie auch Adam das Leben rettet. Zusammen dringen sie in Schloss Grayskull ein. Adam ruft diesmal die Macht ohne sein Schwert herbei und verwandelt sich in einen wilden He-Man, wie man ihn aus den Mini-Comics, die den Actionfiguren beilagen, kennt. Wer bislang der Serie einen zu niedrigen Testosterongehalt attestiert hat, der dürfte nun an der Gewaltorgie des barbarischen He-Man seine helle Freude haben.
„Dann töte ich auch diese Version von He-Man. Erst wird er knien, dann wir er sterben. Durch die Hand Skeletors.“ – Skeletor
Der wütende He-Man flieht und verwandelt sich erst dann wieder zurück als er seinen Eltern begegnet. Ähnlich wie beim Hulk, gelingt es jenen Menschen, die ihn lieben ihn zu besänftigen. Derweil erkennt Evil-Lyn das Ausmaß ihrer toxischen Beziehung zu Skeletor und plant schon bald den Tyrannen zu hintergehen. Mit Hilfe des Zauberschwerts verwandelt sie Skeletor zurück und sich selbst in eine übermächtige Herrscherin, die in ihrem funkelnden Umhang und ihrer silbernen Krone an Meg Fosters Evil-Lyn-Version aus dem „Masters of the Universe“-Spielfilm aus dem Jahr 1987 erinnert. Ihre erste Tat, die Zerstörung von Preternia, fällt verheerend aus. Um nun die Auslöschung Eternias zu verhindern, entschließt sich Prinz Adam etwas vorschnell dazu mit Skeletor zu paktieren. Als Adam endlich das Zauberschwert ergattert, verwandelt er sich selbst in He-Man und Skeletor wieder in den göttlichen Schurken. Jetzt bekommen Fans endlich die He-Man-Action zu sehen, auf die sie gewartet haben. Außerhalb der Mauern von Schloss Grayskull tobt derweil ein Krieg, der sich offensichtlich Motiven aus „Avengers: Endgame“ bedient. In der Ferne lassen sich die Bewohner:innen aus Avion, der Heimat von Stratos, sowie Buzz-Offs Krieger:innen aus den Mystic Mountains ausmachen. Gerne hätte ich mehr von den anderen zahlreichen Masters gesehen. So bleibt es bei kurzen Auftritten von Ram Man, Clamp Champ und Fisto. Immerhin bekommen wir mit beispielsweise Blade und Pig Boy zwei Charaktere aus dem Film mit Dolph Lundgren zu sehen.
Teelas Berufung ist nicht etwa die der neuen Man-At-Arms, sondern die Nachfolge der Sorceress. Als neue Zauberin stürzt sie sich in einen erbitterten Kampf mit Evil-Lyn. Die actiongeladenen Kampfszenen werden von kleinen emotionalen Augenblicken entschleunigt und stellen für die Zuschauer:innen wieder eine Beziehung zu den Figuren her. So werden ganz nebenbei die Themen Beziehung und Familie eingebunden. Am Ende obsiegt das Gute und das Böse scheint endgültig bezwungen. Allerdings hat Skeletor überlebt. Er wird von Motherboard, der Anführerin von Tri-Klops‘ Armee, attackiert. Und als kurz vor der Abblende noch das Symbol der wilden Horde aufleuchtet, hegt man die Hoffnung, dass die Geschichte der Giganten des Universums vielleicht doch noch nicht zu Ende erzählt ist.
„Wer hätte das gedacht. Nach all der Zeit, weiß ich endlich wer He-Man wirklich ist.“ – Teela
Entgegen einiger Kritiker hat mir das neuste Abenteuer der Masters sehr viel Spaß gemacht. Die groß angelegte Saga bot allerlei Referenzen, überraschende Wendungen und neue Sichtweisen auf das Spielzeugfranchise. Wer dennoch nichts damit anfangen kann, dem bleiben immer noch 130 Episoden der klassischen Zeichentrickserie, sowie 39 Folgen der Neuauflage aus dem Jahr 2002. Genauso wie die Spielsachen, Comics, Hörspiele oder der Film.
Fazit
Überwältigendes Schlachtengetöse mit viel Action und Herz und einem packenden Finale, das Fans erfreuen dürfte.
Bilder: Netflix
..dass mann Macher:innen gendert kann man mögen oder nicht, aber Comicfiguren zu gendern und ihnen damit alernative Geschlechtsorientierung zu unterstellen ist einfach lächerlich…
Stratos(Vogel) wird dann am Eternia Street Day zu Strata und Buzz-Off(Biene!) ist wahrscheinlich asexuell…ab und zu mal das Hirn einschalten, bevor man alle gleichschalten will…
Kann es sein, dass du hier deine eigene Einstellung zum Thema Geschlechter auf eine Zeichentrickserie projizierst? Auf dem fiktiven Planeten Eternia könnte es mehr Geschlechter und Identitäten geben, als wir uns vorstellen können … ansonsten vielleicht ab und zu mal das Herz einschalten.
@Steffen: Dir geht es also nicht um den vielzitierten „Lesefluss“, sondern, dass es „Bewohner/innen“ hätte heißen sollen? Wie bei echten Charakteren weiß man aber doch nie so genau, was sich da im Hintergrund abläuft und welcher Charakter sich wo inkludiert gefühlt haben möchte… :) Kann ja sein, dass Zeichner:innen eine bislang verborgene Backstory im Kopf hatten! ;)
Naja, der Steffen hat schon im Kern Recht. Habe lange nicht mehr so einen krass überzeichneten Feministen-Kram geschaut. Da wäre selbst Alice Schwarzer neidisch. Alle (!) relevanten Szenen in der Serie werden durch weibliche Charaktere gelöst. Evil-Lyn sieht aus wie ne Kopie von Caro Robens (Goodbye Deutschland) – hatte natürlich ne böse Kindheit – und steht im Dauerdiskurs mit Teela, die zur Weltenretterin erwächst und mehr oder minder keinerlei weibliche Züge besitzt. (Dachte als Kind eigentlich immer, dass Teela ne starke und tolle Frau war. Nun ist daraus ein Undercut tragendes Mannsweib geworden). Come on. Die Serie hat super Animationen und weckt Kindheitserinnerungen, wenn man dann mal paar Sekunden die Figuren von früher gezeigt bekommt. Mehr ist es aber nicht. Story und Charaktere sind lachhaft.
Vergleiche bitte diese Serie einmal mit Arcane. Auch wenn in Arcane eine Frau-zu-Frau Liebe angedeutet wird, geschieht dies bei weitem nicht so platt und mit dem Holzhammer wie bei He-Man.
Für mich, möglichst objektiv betrachtet, fast in allen Belangen zum Fremdschämen.
Animation ist top, Sound ist auch gut. Story und Charaktere jedoch mega schwach. Bei aller Nostalgie, eine weitere Staffel braucht es echt nicht. imho
Interessant, dass es auffällt, wenn die relevanten Szenen durch weibliche Charaktere gelöst werden, war es bisher doch in der Mehrheit der Filme und Serien den männlichen Charakteren vorbehalten. Da ist das doch mal eine nette Abwechslung ;)
Zudem ist das Wort „Mannsweib“ wirklich ein sehr veralteter Begriff, der heutzutage nicht mehr verwendet werden sollte. Wir würden uns wünschen, dass das auch in den Kommentaren hier nicht passiert.
Liebe Kira,
so interessant ist das gar nicht. Wenn man Medien mit offenen/kritischen Augen konsumiert, fallen einem häufiger solche Overstatements auf. Whataboutism hilft allerdings selten…nur so als Anmerkung. ;)
Beispiel: Dir ist sicherlich nicht entgangen, dass ein Wendepunkt der Geschichte darin besteht, dass Evil-Lyn den Knochenmann durch Einsatz ihrer weiblichen Vorzüge entscheidend beeinflusst (was schon storymäßig mega flach ist). Und, wer hätte es gedacht, der Knochenmann lässt sich vom nicht vorhandenen Phallus steuern. Sorry, aber wie Klischee behaftet und (nur so als Gedanke) abwertend gegenüber Männern ist das denn? ^^ He-Mans längste Präsentanz ist zudem die des Berserkers, der ohne Verstand durch die Gegend prügelt. Ansonsten ist er stets auf Hilfe angewiesen. Wenn ich jetzt noch Prince Adam hinzuziehe, der seine Vater-Sohn-Beziehung aufarbeitet und Tränen verdrückt, habe ich in Summe: Männer als Phallus gesteuerte, verstandlose Teenager (Duncan mal außen vor).
Wir wissen aber aus der Realität, dass nichts ferner liegt und sich Männer NIEMALS so verhalten würden. ^^
Und um es vorwegzunehmen: Ich fühle mich nicht persönlich dadurch angegriffen und formuliere deswegen meine Kritik. Mich nervt einfach jede erzwungene Form von Sexualisierung in Unterhaltungsmedien. Und diese neue Welle der „starken Frauen, die keine Männer brauchen/zu welchen werden oder der in jeder Netflix-Serie nun vorkommenden, lesbischen Pärchen“….ermüdend, weil so erzwungen.
Naja…dann ist Teela halt androgyn, wenn das besser in deinen persönlichen Wortschatz passt. Kommt am Ende aufs selbe raus. Während Teela in den 80ern eine starke Frau war, beraubt man in dieser Serie die Figur jeglicher Weiblichkeit und gibt ihr einen langweiligen, lesbischen Sidekick, der (natürlich) auch wieder überdurchschittlich hilfreich ist in der letzten Schlacht – während erfahrene Krieger sich naiv anstellen.
Mich persönlich würde das alles nicht so sehr stören, wenn man einfach ne neue Serie außerhalb von MOTU daraus gemacht hätte. Hier deformiert man aber die über Jahrzehnte erhabenen Charaktere/Rollen. Und das grenzt schon fast an Frevel :-)
Männer, die versuchen Frauen die Welt zu erklären…
Deine Attitüde ist wirklich schwer zu ertragen, Chris, erklärt allerdings einiges…
Hallo Chris, es ist völlig in Ordnung, wenn dir die Serie nicht gefallen hat und dir die bisherigen Interpretationen besser gefallen haben. Ich habe aber z.B. die von dir genannten „Overstatements“ nicht wahrgenommen und fand es sogar erfrischend neue Blicke auf das alte Thema zu sehen. Vor hundert Jahren durften Frauen hierzulande noch nicht wählen, heute können sie auch Bundeskanzlerin werden. Da ist es doch verständlich, dass sich auch die Geschichten die erzählt werden auch weiterentwickelt werden. Es ist daher nicht erzwungen, vielmehr soll kein Geschlecht benachteiligt werden. Und: Die Drehbücher wurden von vier Männern und einer Frau verfasst.
@ Fabio: Ich bin ein absoluter Verfechter der Gleichberechtigung, habe in meinem Leben wesentlich mehr Frauen als Männer in Führungspositionen gebracht und teile deine Aussage in Sachen Entwicklung der Frauen zu 100%. Ich habe lediglich das starke Gefühl, dass die Serie eben genau diese, von dir zu Recht geschilderte, „Nicht-Benachteiligung“ von Geschlechtern eben nicht aufgreift, sondern auf eine sehr eigene Art und Weise in Richtung „neuer“ Frauenbilder verschoben hat. Wäre mir prinzipiell wurscht, wenn man damit nicht existente Charaktere und die Storyline teils (imho) ad absurdum geführt hätte. Und für Experimente, die durchaus stattfinden sollen/können/müssen/dürfen, hätte man sich einfach ne eigene Serie mit eigenen Charakteren ausdenken können. Genau, es ist einfach mein persönliches Empfinden und meine Kritik an dieser Umsetzung. Die allgemeine Kritik auf IMDB zeigt ja final auf, wie die Serie in der Breite mehrheitlich aufgenommen wird. Damit möchte ich es auch belassen.
@Rumold: Quatsch mich nicht von der Seite an, wenn du nichts sachlich beizutragen hast und werde nicht persönlich. Diese Attitüde mag ich nämlich gar nicht. Beachte bitte die Netiquette ;-)
Du bist doch schon längst persönlich geworden.
Oder nennst du deine Meinung etwa objektiv?
Ich find‘s auf jeden Fall toll, dass dir die Umsetzung der Neuauflage
(& mein Vorwurf der „Attitüde“) sauer aufstößt.
Du kannst etwas mehr Gegenwind ganz offensichtlich gut gebrauchen… ;)
@Rumold: Wo habe ich denn jemanden persönlich angegriffen? Kira wünschte sich anderes Vokabulur; dem Wunsch habe ich entsprochen. Darüber hinaus habe ich meine Meinung mit konkreten Beispielen unterlegt. Und Meinungen sind i.d.R. subjektiv. Andere Formen von Meinungen habe ich zumindest noch nicht kennengelernt. Objektiv wäre es, wenn wir die (eineindeutige) Wahrheit wüssten – was bei uns allen nicht der Fall ist.
Du hast das zum Teil missinterpretiert. Die Umsetzung der Neuauflage stößt mir tatsächlich sauer auf. Deine Äußerung in Sachen Attitüde amüsiert mich lediglich. :)
Sachlich fundierter, mit Argumenten unterfütterter Gegenwind ist super! Her damit! Habe ich hier jedoch nur zum Teil vorgefunden. Bislang weitestgehend Meinungen und/oder m.o.m. emotionale Reaktionen auf meine Meinung.
Ich freue mich wirklich, dass dir die Serie gefällt und du den Anpassungen anscheinend wohlwollend gegenüberstehst. Ist ja auch prima, wenn die Story und Charakterentwicklung als hinreichend komplex und nachvollziehbar von dir wahrgenommen wird. Gönn dir! :)
Steige jetzt aber auch (wirklich) aus unserem „Meinungsaustausch“ aus. Immerhin befinden wir uns hier auf einer „FeelGood“-Unterhaltungsseite, die nicht dazu dient, das Weltbild des jeweils anderen zu hinterfragen/kritisieren. Seriously!
Wetten, dass wir das Spielchen von „Meinung & Widerspruch“ noch die nächsten 20 Jahre spielen könnten.
Es liegt dir so unglaublich viel daran, deine Meinung zu verteidigen, dass du einfach zwanghaft „weiter texten“ musst.
Dein „Antrieb“ ist wohl allen anderen bewusst…nur dir leider noch nicht.
Aber ich wünsche dir wirklich eine „bonne chance“ dabei, dir selbst auf die Schliche zu kommen…
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
Disney+ Serien und Filme: Die Neuheiten im Januar 2025
TV-Aufreger der Woche: Von der Kunst, alte Serien aufzuwärmen
sAWEntskalender 2024 – Tür 21
Zufalls-Serientipp
Serientipp: Penny Dreadful
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Von der Kunst, alte Serien aufzuwärmen
Partner
WERBUNG
seriesly AWESOME - Das Blog-Zuhause Deiner Lieblingsserien!