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Wer bleibt Millionär:in?

Review: „Million Dollar Secret“ (Netflix Game Show)

12. April 2025, 15:55 Uhr
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Als Fan von Social Deduction Games wie „Die Werwölfe von Düsterwald“ erfreue ich mich am in den letzten Jahren aufgekommenen Trend, vieler Reality-TV-Shows, die in diese Richtung gehen. Nach Formaten wie „The Mole“ oder „Die Verräter“ gibt es mit „Million Dollar Secret“ seit Kurzem auch einen ganz besonders spendablen Vertreter dieses Genres. Die Netflix-Show schenkt einer Person bereits zu Beginn der ersten Folge eine Million US-Dollar. Behalten darf sie diese im Geheimen zugetragene Gewinnsumme jedoch nur, wenn sie bis zum Ende der Staffel nicht von den anderen Teilnehmenden rausgewählt wird. Diese Woche sind die letzten Folgen der Game Show erschienen und ich möchte euch im Spoiler-freien Review aufzeigen, weshalb man „Million Dollar Secret“ schauen sollte und welche Schwächen das Spiel besitzt.

Täuschung & Taktik

Das Grundprinzip von „Million Dollar Secret“ bietet durchaus Spannung. Alle Teilnehmenden öffnen morgens eine auf ihren Hotelzimmern befindliche Holz-Schatulle, wobei eine davon mit Geldscheinen gefüllt ist. Die neureiche Person muss dann versuchen, möglichst unauffällig zu sein und durch die Votings zu gelangen, in denen die anderen Kandidat:innen versuchen, die Person mit dem Geld aus dem Spiel zu bewegen.

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Das Salz in der Suppe sind kleine Aufgaben, die dem aktuellen „Millionaire“ Tag für Tag gestellt werden. Die kleinen „Agendas“ sind bestimmte Aktionen, die im Laufe des Tages im Zusammensein mit anderen Kandidat:innen vollzogen werden müssen. Bei einem Erfolg erhält die Person mit dem Geld einen Bonus, zum Beispiel dass die eigene Stimme bei der Abstimmung mehrfach zählt. Bei Misserfolg kann es negative Konsequenzen mit sich bringen, zum Beispiel automatische Stimmen gegen einen. Verzwickt wird es, weil alle anderen wissen, dass es Aufgaben gibt und nach Auffälligkeiten schauen. Neben eine ausgeprägten Paranoia bringt diese Mechanik auch einiges an taktischer Finesse mit ins Spiel. Diese wird noch darin gesteigert, dass alle Kandidat:innen regelmäßig in Spielen gegeneinander antreten, wobei lediglich aus dem gewinnenden Team eine Person einen Tipp erhält, wer aktuell die Million „besitzt“. Dabei steht es der Person frei, ob sie diese Information mit den anderen teilt, sie geheimhält oder lügt.

Nicht ganz durchdacht…

Das klingt alles enorm reizvoll und hat auch – vor allem hinten heraus – einige richtig gute Momente. Aber einiges wirkt auf mich noch nicht gut genug durchdacht. Bei den Agendas für die Million-Person hätte ich mir gewünscht, dass es auch (mehr) Agendas für andere Personen gibt, so dass mehr Durcheinander entsteht. Die Agendas haben in Kombination mit einigen verdammt guten Hinweisen das Leben derjenigen mit Geld schon gewaltig erschwert. Dass man das Geld entweder von sich aus oder durch andere Leute weiterreichen kann bzw. muss, finde ich grundsätzlich gut. Es wirkt aber lange so, als sei es eher ein Malus, zu Beginn der Sendung die Million zu haben. So steigt die Wahrscheinlichkeit, nicht bis zum Ende durchzuhalten.

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Allgemein fußt mir die Show zu sehr auf Glück. Vor allem im Finale wird vorherige Leistung (im Sinne von der erfolgreichen Täuschung von sich als Million-Besitzer:in weg) nicht gehaltvoll genug honoriert. Stattdessen hat man als Person, die zuvor nie die Million hatte und nicht als „starke“ Person wahrgenommen wird, enorm gute Chancen, bis ins Finale zu gelangen und dann sogar die Million zu erhalten. Das empfinde ich – vor allem vor dem Hintergrund dieser gewaltigen Summer – dann doch für unfair.

Der Host von „Million Dollar Secret“ ist übrigens niemand Geringeres als Peter Serafinowicz, der The Tick in der gleichnamigen Serie gespielt hat und mir als Pete in „Shaun of the Dead“ erstmals begegnet ist. Serafinowicz‘ Stimme und Ausstrahlung als leicht versnobter und wohlhabener Inhaber eines gewaltigen Anwesens funktionieren wunderbar und sind eines der Highlights der Show.

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Das Grundprinzip von „Million Dollar Secret“ gefällt mir genauso gut wie die Aufmachung. Im hochwertig inszenierten Luxus-Hotel „The Stag“ zeigt sich Peter Serafinowicz als stil- wie anspruchsvoller Gastgeber, der einige interessante Challenges für Teams sowie Einzelpersonen bereithält. Leider hat das Format die Konzeptidee aber nicht vollends ausschöpfen können, so dass die Spielbalance und dramatische Kurve nicht ganz gegeben ist. Trotz einiger Schwächen ist die Show ein gefundenes Sehfutter für all jene, die gerne Social Deduction Games spielen oder anschauen.

2. Staffel von „Million Dollar Secret“?

Noch ist nicht bekannt, ob „Million Dollar Secret“ eine zweite Staffel erhalten wird. Grundsätzlich halte ich das Setting für durchaus gut genug, auch die breite Masse zu erreichen. Wenn entsprechende Verbesserungen vollzogen werden, kann das eine richtig gute Spielshow werden. Aber – und das ist ein Millionen-Dollar-schweres „Aber“ – die Gewinnsumme ist extrem hoch. Auch die Produktion dürfte mit der Location und Aufmachung zumindest mal nicht die günstigste unter den Reality-TV-Shows sein. Da dürfte es sich Netflix zwei Mal überlegen, ob man das nochmal macht. Ich hätte persönlich jedoch nichts gegen eine zweite Staffel von „Million Dollar Secret“ einzuwenden.

Bilder: Netflix

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Samstag, 12. April 2025, 15:55 Uhr
Reality TVReview
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