So, ich bin dann doch noch die Firefly Lane ein Stückchen weiter runtergeschritten und habe mir somit die erste Staffel der Netflix-Serie „Immer für dich da“ von Maggie Friedman angesehen. Katherine Heigl und Sarah Chalke spielen die Hauptrollen in die Drama-Serie, zu der ich ja bereits ein Review zur Auftaktfolge geschrieben hatte – hier zu finden. Darin hatte ich ja unter anderem gefragt, was das Besondere sein könnte, das uns dazu verleiten könnte, bei „Firefly Lane“ dabeizubleiben. Zunächst einmal habe ich der Auftaktfolge zugute gehalten, dass sie erstmal ins Thema und in die Charaktere einführen muss. Danach würde es dann bestimmt besser. Und ganz ehrlich: Das wird es sogar auch zunächst.
Dabei bedient sich Maggie Friedman eines ganz cleveren Kniffs: Wir erleben ja das Leben der beiden Freundinnen Tully und Kate in drei Zeitlinien – als Teenager, zum Start der beruflichen Karriere und dann Anfang der 2000er Jahre. In allen Phasen sind die beiden im Prinzip durchgehend beste Freundinnen. Kate verzeiht Tully, dass sie sie belogen hat bezüglich des Gesundheitszustandes ihrer Mutter. Kate sieht auch darüber hinwe, dass Tully mit Kates Schwarm Johnny geschlafen hat – schließlich hatte sie zu der Zeit selbst einen Freund. Doch um richtig Spannung in die Verbindung der beiden tu bringen, springt Maggie Friedman noch einmal um zwei Jahre und zeigt Kate mit ihrer Tochter auf dem Weg zu einer Beerdigung. Wessen Beerdigung das ist, wird zunächst nicht verraten, so dass man ins Spekulieren gerät. Ist es Tully? Oder Johnny? Oder Kates Mutter? Das bleibt erstmal offen, und okay, damit bleibt man auch dabei. Zudem befeuert Maggie Friedman die Spekulationen noch, indem sie Tully ein paar gesundheitliche Probleme andichtet – dramaturgisch ganz clever gelöst.
Später stellt man dann fest, dass es Tully schonmal nicht ist, weil sie selbst bei der Beerdigung auftaucht – für mich dramaturgisch zu früh. Denn auch wenn die beiden Freundinnen sich auf der Beerdigung im Streit begegnen, ist doch der erste Eindruck, Tully könnte möglicherweise nicht mehr am Leben sein, damit schon verpufft. Tatsächlich verliert „Firefly Lane“ dann weiter an Stringenz und Charme. Maggie Friedman bringt immer mehr Klischees in die Handlung ein, vieles wird vorhersehbar und recht oberflächlich erzählt. Am Ende der Staffel beeilt sie sich dann noch, diverse Stränge zu einem Ende zu bringen, ehe es im Finale noch zur Konfrontation von Kate und Tully vor der Kirche kommt. Das Finale bleibt offen, und so können wir munter spekulieren, was denn tatsächlich zum Bruch zwischen den beiden Freundinnen geführt hat. Um Johnny scheint es wohl nicht zu gehen, denn hier macht Maggie Friedman kurz vorher noch kurzen Prozess.
Wer jetzt die Romanvorlage von Kristin Hannah kennt, weiß natürlich schon mehr. Sie bietet natürlich ausreichend Potenzial für weitere Folgen und Staffeln. Ob man sie wirklich sehen möchte, wage ich dann doch zu bezweifeln. Dafür war die Staffel einfach nicht überzeugend genug und stach ncht wirklich aus dem mittlerweile riesigen Serien-Gesamtangebot heraus. Für mich wird die „Firefly Lane“ somit tendenziell zur Sackgasse.
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