Offenlegungen, Zuspitzungen, konkrete Entwicklungen – diese Woche hat Orphan Black mal wieder eine Menge zu bieten und schafft es dazu, die Dinge auch noch visuell angenehm und dramaturgisch gelungen zu inszenieren. Wenn zu Beginn einer Folge jedoch ein Statement abgegeben wird, dass alles „von Sarah Mannings Vernunft abhängt“, sollte direkt klar sein, dass nichts nach Plan verlaufen wird… Aber yeah, es gibt einen Beth-Rückblick Magic-Karten!
„You’re alrigt, mom? Because you’re being really nice.“ (S)
Dazu noch einen netten Crosscut bei der Erklärung der Krebszellen-Taktik. So bekommen wir auf smarte Weise mit, was gespielt wird, und welche Parteien es gerade noch erklärt bekommen. Weniger smart ist eine High-Tec-Scifi-Klon-Serie, in der die externen Festplatten so große Klotze wie in den 90ern sind. Dafür hat Sarah jetzt einen Untermieter weniger…
„Scotland yard. He’s a cop. From London.“ – „You said ‚Scotland‘?!“ (Arth & Kristal)
Cosima wurde unrealistisch spät angerufen, das hat mir als einziges in der Folge dramaturgisch nicht ganz gefallen. Dafür gefällt mir, wie sie Unruhe durch Unwissen geschaffen haben, wer denn nun hinter der Entführung steckt. Zwar simpel inszeniert, aber durchaus effektiv. Auch im Aufbau weiterer Antipathie in mir gegenüber diesem Polizeipfosten von Bartbrillenträger…
„Clones are obsulete.“ (The Engineer)
Jetzt wissen wir wenigstens endlich, wie Beth in den Selbstmord getrieben wurde. Ein verzweifelter Opferungs-Versuch, der am Ende total nichtig war. Die visuelle Inszenierung mit dem Gang Richtung Gleis hat mir sehr gefallen, ich bin gespannt, ob es das jetzt so nebulös war, oder ob wir die allererste Szene der Serie dann doch noch einmal aus ihrer Sicht zu sehen bekommen. Vermutlich war es aber das letzte Mal, dass wir Beth zu sehen bekommen haben, so vielsagend und nebulös sie gegangen ist. Ein Abschied. Schnüff. Dafür gibt es jetzt einen konkreten Gegenspieler mit Namen und Gesicht. Die Grundlage für ein schnittiges Staffelfinale!
Die Folge fand ich um einiges verbessert als zuletzt. Gutes Tempo, spannende Erzählweise, neue Aufdeckungen und konkrete Fortschritte in der Handlung. Sarah und S dürften wütender denn eh und je sein, was für brisante Unterhaltung sorgen dürfte. Fühlt sich für mich sehr nach Endkampf an momentan, ich frage mich, wie sie das noch auf eine vermutlich finale fünfte Staffel ausweiten wollen, ohne es künstlich in die Länge zu ziehen. Noch eine verborgene Ebene, von der wir nichts wissen? Das wird spannend – aber erstmal eins nach dem anderen. Vier Folgen noch dieses Jahr.
Bilder: BBC America
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