Hmm, die erste Enttäuschung der noch jungen Serie: Folge 3 hat leider nicht dort weitergemacht, wo uns die ersten beiden Folgen „Outcast“ zurückgelassen hatten. Nach einem starken Einstieg flacht die Folge doch schnell stark ab. Doch der Reihe nach.
Zunächst einmal erleben wir wie gesagt ein wirklich starkes Intro. Man sieht sehr viel Mechanisches, Industrielles, unterlegt mit dramatischer Musik. Am Ende der Sequenz entdecken wir, dass es nur die Mechanik einer Bowlingbahn war – stark. Auch die nächsten Momente, als wir einen Übergriff auf eine Frau erleben, sind toll inszeniert. Man sieht im Grunde fast nichts, sondern nur über Schatten an der Wand, weiß aber dennoch, was passiert. Die Szene schließt ab mit einem Close-up des Gesichts des Mannes der Frau, in dessen Mimik sich die ganze Dramatik der Szene widerspiegelt.
Dieser Übergriff ist dann auch Hauptthema der Folge, die sich dann doch etwas weiter von der Comicvorlage entfernt. Es wird nicht so ganz klar, ob der Angreifer von der fremden Macht besessen war oder einfach so durchgedreht ist – passt soweit; auch, dass Kyle im Unklaren gelassen wird, was ihn zum Outcast macht. Alle Darsteller spielen in der Folge leider eine Klasse schlechter als beim Debut, und auch die Nebenhandlungen wollen nicht so ganz überzeugen. Mark Holters Ermittlungen im Wald, Megans Hervorkramen einer offensichtlichen Vorgeschichte… hoffentlich verzettelt man sich da nicht. Nochmal richtig klasse ist allerdings das parallele Zeigen von Marks und Megans Ermittlungen – jeder in seinem „Fall“. Das war nochmal ein Highlight, ehe wir mit der Folge auch schon durch sind.
Tja, optisch hat mal wieder ziemlich viel gepasst – ich mag ja die comichafte Optik, die ich in den früheren Reviews schonmal beschrieben habe. Dramturgisch gab’s wie gesagt am Anfang und in der Mitte die beiden Highlights, der Rest plätscherte so vor sich hin. Hoffen wir auf die nächste Folge, die dann wieder direkt aus der Feder von Robert Kirkman stammen wird.
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