Ach, ich mag irgendwie diesen Comic-Style, den Robert Kirkman „Outcast“ mitgegeben hat. Ich meine jetzt nicht, dass die Serie irgendwie gezeichnet aussieht, sondern mit ihren Kameraeinstellungen, kurzen Dialogen und der optischen Zurückhaltung bewegt sich die Serie in diesen Elementen näher an der Graphic Novel-Vorlage als inhaltlich.
Ein paar Beispiele: Wenn wir uns in Gebäuden aufhalten, die wichtig sind, wie zum Beispiel Kyles Wohnung, dann ist alles ausstattungstechnisch ziemlich reduziert. Das gilt auch für Mildreds Wohnung, in der in dieser Folge einige wichtige Szenen spielen. Oder zur Kameraeinstellung ein Beispiel: Reverend Anderson verliert unterwegs während der Autofahrt das Foto seines Sohnes; wir sehen von außen, wie das Bild in hohem Bogen aus dem Fenster fliegt. Später sucht der Reverend das Bild, findet es aber nicht. Dafür aber wir Zuschauer, denn die Kamera begibt sich ganz dicht über den Boden und zeigt zwischen Wildgras, Blättern und Ästen das Foto. Dann die kurzen Dialoge: In der Serie wird sprechblasenartig gesprochen, kaum jemand hat mehrere zusammenhängende Sätze.
Inhaltlich gab es in dieser Folge einige neue Aspekte: Ein Mann aus Megans Vergangenheit taucht auf und wirbelt direkt mächtig Staub auf. Mir gefällt, wie alle Beteiligten gleich direkt auf ihn los gehen, sowohl Megan selbst als auch Kyle und später Mark. Man darf gespannt sein, welche Vergangenheit da später noch offenbart wird. Das gilt auch für Chief Giles, der mehr über die Menschen in der Stadt zu wissen scheint als bisher bekannt ist. Eine weitere besessene Person scheint Mildred zu sein – großartig gespielt von Grace Zabriskie. Sie hat ein wirklich einzigartiges Minenspiel drauf, egal ob zum Beispiel bei „Big Love“ oder auch bei „Twin Peaks“. Das wechselt von dem einen heiteren Moment zum angsteinflößenden nächsten Moment – klasse. Zwischen ihr und Reverend Anderson scheint es auch eine unheimliche Vergangenheit zu geben.
Und auf Brent Spiner bin ich weiter gespannt: Sidney wird ja eine wichtige Rolle in der weiteren Geschichte spielen, und ich hoffe, Spiners Können wird da noch ein paar Mal eingefordert.
Insgesamt wieder eine bessere Folge nach der leichten Enttäuschung letzte Woche. So langsam kommt man auch als Zuschauer an in Rome.
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