Nachdem letzte Woche die junge Regisseurin Leigh Janiak bei „Outcast“ ran durfte und eine exzellente Folge abgeliefert hat, ist diese Woche „Altmeister“ Scott Winant an der Reihe. Und auch mit „What Lurks Within“ bekommen wir wieder eine gute Outcast-Folge präsentiert.
Winant hat zuletzt die Folgen „The Possibilities“ von „Preacher“ und „Amarillo“ von „Better Call Saul“ abgeliefert, und dürfte Serienfans bekannt sein für seine Arbeit an den Serien „Fargo“, „Californication“ und „Breaking Bad“. Die aktuelle Outcast-Folge ist entsprechend in seinem Stil gestaltet und weiß zu gefallen: Mir haben zumindest die starken Close-ups der handelnden Personen gefallen, von Sidney zum Beispiel, wenn er mit Kyle in den Dialog tritt, oder von Megan gleich mehrfach, wenn sie sich mit ihrem Bruder austauscht oder ihrem Ehemann verzeigt.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblenden in Sidneys altes Leben, die leichte Monochrom-Optik ebenso wie die Einstellungen auf die Person. Wenn Sidney zum Schluss seinen Gefangenen befreit und zunächst von unten gezeigt wird, in einer übermächtigen Person, und dann nach der Befreiung von oben, in einer unterwürfigen Situation, das ist schon gut angelegt. Das gibt’s auch häufiger, zum Beispiel beim Reverend, vor dem alle anderen Figuren immer klein aussehen, gerade im Gemeindehaus. Auch das dreht sich perspektivisch im Laufe des Gesprächs, wenn der Reverend zusehends seine Macht verliert.
Auch auf der Handlungsebene kommen wir gut voran: Dass sich Kyle auf ein Gespräch mit Sidney einlässt ist ebenso überraschend wie der Ausgang – dass er die Exisitenz dieser anderen „Wesen“ akzeptiert und seine Macht nicht weiter einsetzt, um Menschen und „Wesen“ zu trennen. Dabei gefallen mir auch die Dialoge ganz gut, und der absolute Perspektivwechsel aus inhaltlicher Sicht, dass das Böse in den Menschen eigentlich das Gute in den Menschen ist – ganz nice.
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