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A period of beeing a half-civilian and half-shelby Shelby

Review: Peaky Blinders S03E03 – Vengeance

23. Mai 2016, 18:00 Uhr
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Die letzte Woche hatte uns mit offenem Munde und einer angeschossenen Grace in den Armen ihres Tommys zurückgelassen. Mitten auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung der Shelby Foundation hatte es ein Abgesandter der Italiener gewagt, die Ruhe und Friedfertigkeit des Anlasses mit einem Schuss aus seiner Pistole zu stören. Für mich sah es im nachhinein ein wenig so aus, als wäre Tommy das eigentliche Ziel des Attentates gewesen und Grace hatte sich leicht in den Weg gestellt und wurde dabei unabsichtlich getroffen.

Tommy sieht das übrigens ähnlich. Das ändert natürlich nichts am Ergebnis. Aber am Gefühlschaos in Tommy.

Handlung

Es dauert ungefähr zwei Minuten, bis man realisiert, dass sie es doch getan haben. Grace ist wirklich gestorben. Und Tommy seitdem nicht mehr er selbst, er trauert und verbarrikadiert sich in seinem Büro in seinem jetzt dann doch sehr leeren Anwesen. Seine Aufträge verfasst er auf kleinen Zetteln, ansonsten raucht er eine Zigarette nach der anderen und leert seinen Whiskyvorrat in schnellen Zügen.

Natürlich ist der Rest der Familie besorgt, jetzt weniger wegen etwaiger Auswirkungen auf das Geschäft, eher, dass Tommy sich zu sehr in seine Trauer vergräbt. Insbesondere der jüngste Shelby, John, versucht mit harten Worten seinen Bruder zurück in die Realität zu holen, während der Rest eher mit ruhigen Worten agiert.

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Während Tom sich dann ein paar Tage Auszeit mit seinem Sohn nimmt und durch die Wälder und Auen reist, gehen die restlichen Shelbys ebenfalls zum Whisky über und insbesondere Michael wird zur Zielscheibe des Spots, da dieser ja „nur“ in den legalen Aktivitäten der Shelbys verwickelt ist und die „richtigen“ Shelbys die Drecksarbeit machen. Auch wenn Michael auf einer ähnlichen intellektuellen Ebene verkehrt, wie Tommy, meine ich zu erkennen, dass ihn die ewigen Sticheleien von Arthur und von John nicht ganz unbeeindruckt lassen. Es würde mich also nicht wundern, wenn Michael am Ende der Staffel seinen ersten Mord begehen wird. Weil er sich beweisen will ein echter Shelby zu sein. Bis dahin sollte er aber das Schießen üben. Klar, er war betrunken wie drei Seemänner am freien Wochenende aber Arthur und John hatten einige Promille mehr im Blut und trafen die Flaschen immer noch ohne Probleme.

„You can change what you do, but you can’t change what you want.“ (Tommy Shelby)

Durch die kleine Reise mit seinem Sohn erfahren wir den wahren Grund des Trübsals, die Tommy bläst. Er gibt sich die Schuld an Grace Tod. Er fragt sich ob er vielleicht doch ein paar Schritte zu weit gegangen ist, mit den Italienern, den Russen und überhaupt. Klärung in dieser Frage soll ein Besuch bei den befreundeten Zigeunern bringen, denn Tommy hat das Amulett dabei, welches er Grace geschenkt hatte, welches sie beim Attentat trug und er will dem Gerücht nachgehen, dass es verwunschen sein könnte. Wenn ja, dann wäre er fast frei von Schuld. Madame Boswell, die Clanchefin der Zigeuner, braucht keine fünf Sekunden und bestätigt das Gerücht, dass das Amulett verflucht ist. Jetzt kann es dann ja losgehen mit dem Rachefeldzug. Tommy is back. Zumindest in Ansätzen.

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Zum Ende der Folge erfährt Tommy über seine Schwester Ada und ihre Kontakte in die kommunistische Szene Londons – wir erinnern uns kurz, ihr verstorbener Mann war da sehr aktiv – dass es innerhalb der russischen Bemühungen die ein oder andere undichte Stelle zu geben scheint. Und die undichte Stelle hat einen Namen: Pater Hughes. Dies teilt er den Russen mit und bietet sich auch gleich an, den Priester aus dem Weg zu räumen. Offenbar spielt hier Pater Hughes ein Doppelspiel.

Da dürfte es demnächst also interessant werden.

„You have to choose who you’re more afraid of. The Peaky Blinders at exactly 11.43,or Section D at some point in the future.If you make the wrong choice you won’t see 11.44.“ (Tommy Shelby)

Kommen wir zum Rachefeldzug. Einer der Befehle an John und Arthur zielte auf die Entführung von Mr. Changretta, dem Boss der Italiener und Auftraggeber des Attentates. Dieser befindet sich kurz vor der Ausreise in die USA. Zusammen mit seiner Frau.

Mr. Changretta soll dabei erst mal nur entführt werden so dass sich Tommy lang und ausführlich an ihm abarbeiten kann, seine Frau hingegen, soll gleich erschossen werden. Allerdings weigern sich Arthus und John diesen Befehl auszuführen, da Mrs. Changretta eine ihrer Lehrerinnen war und „a good woman“ zu sein scheint. So kommt es dann auch. Mr. Changretta hockt etwas später auf einem Stuhl, in irgendeinem Keller und wartet auf Tommy und seinen Tod, während seine Frau auf der Reise in die neue Welt ist.

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Das Verhör dauert dann aber nur wenige Minuten und Tommy kann seine Rachegefühle auch nur kurz ausleben, da Arthur dem Ganzen ein Ende setzt und Mr. Changretta einfach erschießt. Man erkennt nicht nur in dieser Szene, dass sich Arthur deutlich gewandelt hat und sinnlose Gewalt nicht mehr ertragen kann.

Tommy nimmt diese Befehlsverweigerung auch einfach so hin, er ist leer. Einsam. Und ihm wird bewusst sein, dass durch diese Taten Grace nicht wieder lebendig wird.

Meinung

Für mich stellte diese Folge eine Art Zäsur dar. Bisher war es eigentlich immer so, dass zwar Tommy die Pläne gemacht hat und vorne weg marschiert ist, aber seine Brüder waren ihm ganz nah auf den Fersen und eingeweiht in die Hintergründe und insbesondere Arthur war sich für keine Schlägerei zu fein. Jetzt habe ich den Eindruck, dass Tommy mehr und mehr solo unterwegs ist. Er weiht seine Familie nicht mehr in alles ein und trifft einsame Entscheidungen. Für sich und die gesamte Familie.

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Dazu passt auch seine Reaktion auf die freudige Nachricht, dass auch Arthur demnächst Vater werden wird. Tommy erkennt, dass er damit Arthur endgültig verloren hat. Der Kettenhund Arthur scheint gezähmt. Ein einfaches „Goodbye Arthur“ anstatt eines „Herzlichen Glückwunsch“ entfleucht aus seinem Munde.

Es scheint darauf hinauszulaufen, dass Tommy möglicherweise die Familie als solches in Frage stellen könnte. Arthur gezähmt, Polly ist anderweitig beschäftigt und ist zufrieden mit dem erreichtem, lediglich bei John dürfte man noch den typischen Shelbyeifer erkennen, dieser ist aber nicht gerade der Hellste. Für Ada sieht Tommy eine Position in Boston vor und dann wäre da noch Michael. Aber da wären wir wieder am Anfang des Textes.

Die Zukunft scheint so ungewiss wie noch nie. So spannend aber auch nicht.

Zudem überraschte mich die Serie durch die Tatsache, dass sie Grace wirklich sterben lassen. Allerdings war sie auch immer das Korrektiv bei Tommy in den letzten Jahren, das nun fehlt und Tommy nun möglicherweise in sein eigenes Verderben rennen kann oder man zumindest den Anschein erweckt, dass die folgenden Episoden schwere Geschütze auffahren wird.

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Die Folge selbst war sehr ruhig, getragen von der Trauer um Grace. Bezeichnenderweise begrüßte einem auch nicht das übliche „Red Right Hand“ sondern es ging deutlich geruhsamer in die Folge während Tommy in die Glut eines Feuers schaute. Die Familie und damit auch die Serie scheint in einem Umbruch befindlich und man darf gespannt sein, wie sich das aktuelle Gefüge der Serie entwickeln wird.

.*

Bilder: BBC

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Montag, 23. Mai 2016, 18:00 Uhr
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