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I did not see that coming: Das war’s mit Penny Dreadful! Diese Option hatte ich wirklich gar nicht auf dem Schirm und war dementsprechend geschockt. Was aber nicht heißt, dass ich die Entscheidung schlecht finde.
Unter Berücksichtung der Umstände möchte ich dieses Mal etwas anders an die Sache herangehen. Erst ein kurzer Umriss zur Story, dann bekommt jede Figur sein eigenes Fazit.

Darkness

Die Episode „Perpetual Night“ fängt stark an: London ist verwaist, die „night creatures“ regieren. Und Renfield… Holy shit. Verspeist vor Dr. Seward Frösche, die aus allen Ritzen kommen (ich werfe die 10 Plagen in den Raum, außerdem eine kleine Sidenote an Magnolia).

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Dann kommt es zum Showdown bei Lily und Victor. Billie Piper durfte ja in der Vergangenheit schon viele große Reden schwingen und so ist es auch jetzt. Gut für Lily, denn Victor hat Erbarmen und lässt sie frei. An dieser Stelle fällt mir auf, dass ich das Setting des Labors noch gar nicht gelobt habe. Das sieht richtig gut aus!

Der finale Kampf gegen Dracula

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Dieses Bild gibt mir „the feels“: Endlich ist die Gang wieder vereint! Doch der Anlass ist natürlich alles andere als schön: Sie wollen Vanessa aus den Fängen von Dracula befreien. Im Endeffekt ist der Kampf gegen dessen „night creatures“ schön inszeniert. Selbst Victor, der nicht so mit dem Umgang von Waffen geübt ist, findet sich langsam in seine Situation hinein. Und Chapeau an Catriona! So eine weibliche bad ass Figur hätte der Serie schon viel früher gut getan.
Natürlich ist es dann auch Ethan, der Vanessa findet. Dracula kann zwar besiegt werden, doch der Preis dafür ist hoch: Vanessa opfert sich, damit die Dunkelheit weichen kann und sie wieder mit Gott vereint wird.

Lily

Sie hat die größte Entwicklung durchgemacht: Von einer Prostituierten zu Victors Werk zur Feministin deluxe. Schön war, dass uns John Logan noch mit etwas Hintergrundgeschichte zu Lily/Brona belohnt hat. Was ich mir immer erhofft habe, was aber nie eingetroffen ist: Ethan trifft auf Lily und erkennt, dass Brona gar nicht tot ist. Das wäre doch was gewesen!

„I shall be unmade. Become a non-person. I would rather die who I am than live as your demure little wife.“ Lily

Jedenfalls bin ich froh, dass Lily sich von den Männern befreien konnte und nun hoffentlich ein erfülltes Leben genießen kann.

Dorian

Das Problem bei Dorian ist, dass er von Anfang an der uninteressanteste Charakter war. Und das hat sich leider bis zum Ende nicht wirklich geändert. Hier habe ich mir im Bezug auf sein wahres Ich im Spiegel mehr erhofft. In dieser Staffel gab es ein paar gute Szenen, z.B. seine Machtdemonstration gegenüber Lilys Mädchen und vor allem auch Justine. Dass er im Endeffekt sogar so kaltblütig ist und sich Lily mit Hilfe von Victor vom Hals schaffen will, war überraschend. Als Ende für ihn hätte ich mir eigentlich seinen Niedergang gewünscht. Doch das passt leider nicht zu seiner Person, so ist er doch unsterblich.

Victor

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Victor Frankensteins Storyline der 3. Staffel überspitzt in wenigen Sätzen zusammengefasst: Seine Obsession zu Lily nimmt solche Züge an, dass er sie „heilen“ will, egal mit welchen Mitteln. In letzter Minute erbarmt er sich und lässt sie gehen. Dann fällt ihm ein, dass es ja auch noch seine Freunde gibt. Die Abschiedsszene mit Ethan war allerdings sehr schön und hat mein Fanherz sehr berührt.
Hab ich schon erwähnt, dass Harry Treadaway seine Sache super macht? ;) Ich werde nicht müde zu betonen, dass ohne ihn Victor Frankenstein ein nerviger kleiner Stalker wäre. Danke, Harry Treadaway! Ich behalte im Auge, was er so in Zukunft für Projekte angehen wird.

Dr. Jekyll/Mr. Hyde

Ganz ehrlich, hier bin ich enttäuscht. Als angekündigt wurde, dass er in der 3. Staffel zu den neuen Nebencharakteren gehört, war ich sehr gespannt, denn die Romanvorlage bietet einiges. Doch im Endeffekt wurde er nur eingeführt, damit Victor ein Mittel hat, Lily zu „heilen“. Am Rande wurde noch Jekylls ungesundes Verhältnis zu seinem Vater thematisiert. Aber ganz ehrlich, das wurde viel zu kurz angeschnitten. Er war einfach viel zu egal. Schade.

Dr. Seward

Auch hier muss ich zugeben, dass sie Patty LuPones Potenzial etwas verpuffen haben lassen. Sie hat eine super Chemie mit Eva Green, was wohl auch der Grund war, sie für Staffel 3 zurückzuholen. Natürlich hat sie Vanessa wieder zu alter Stärke verholfen, doch irgendwie habe ich mir einfach mehr erhofft.

John Clare/The Creature

Es ist ein ähnlicher Fall wie bei Victor: Als es schon fast zu spät ist, fällt ihm ein, dass er ja noch Vanessas Freundschaft hat. Doch er kann nur noch am Grab Abschied nehmen. Aber zugegeben, die Story um seine verloren geglaubte Familie war ganz ok. Vor allem die anfängliche Zurückweisung seines Sohnes tat weh. Doch der Twist um den Tod des Sohnes und Forderung seiner Frau war heftig. Umso schöner, aber auch tragisch, war seine Entscheidung, der Forderung seiner Frau nicht nachzugehen. Er bestattet seinen Sohn im Fluss und geht dann wohl wieder allein eigene Wege.

Keatanay

Seine Aufgabe war Malcolm und Ethan wieder zusammenzubringen und Ethan eine Hintergrundstory zu geben (die zugegebenermaßen mehr als verwirrend ist). Er ist meines Erachtens nach wie vor ein Charakter, der recht undurchsichtig ist. Aber gut, bei Penny Dreadful muss dem Zuschauer ja nicht alles vorgekaut werden.

Sir Malcolm

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Er hat Sembene in seinem Heimatland begraben und war dann mit Kaetanay unterwegs, um Ethan zu finden um ihn nach London zurückzubringen und Vanessa zu retten. Malcolm wurde in Staffel 2 schon genug gequält, so war er wenigstens in dieser Staffel mit keinerlei Vergangenheitsbewältigung beschäftigt.

„Miss Ives was the last link to who I was. I must find out who I am yet going to be. Oh, I will miss her to my bones. Will you stay, Ethan?“ (Sir Malcolm)
„You’re my family.“ (Ethan)

Ethan

Kurz bevor es zu spät ist, haben uns die Macher mit Ethans Hintergrundgeschichte beglückt. Wie bereits angedeutet, ist diese für meine Begriffe sehr verworren. Eine Enthüllung gab es auch noch: Ethan ist durch Kaetanays Biss zum Werwolf geworden!
Was mich berührt hat: Ethan will in London bleiben, da er Malcolm als seine Familie ansieht. Hach! So können sich beide Trost spenden und über Vanessas Tod hinwegkommen.

Vanessa

Ich kann es wirklich noch nicht so ganz glauben: Unsere geliebte Hauptfigur ist tot. Sie hat sich selbst geopfert, damit Dracula besiegt werden kann. Und weil sie wohl einfach keine Kraft mehr hatte. Ihre Entwicklung ist überaus vielseitig, so hat sie sich zum Ende endlich selbst akzeptiert – auch wenn dies hieß sich Dracula hinzugeben.
Eva Green hat Vanessa unfassbar toll dargestellt. Schade, dass sie nie eine dementsprechende Würdigung in Form eines Awards genießen konnte.

Fazit

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Meine Negativpunkte sollen aber nicht über einen Fakt hinwegtäuschen: Penny Dreadful war eine tolle Serie mit wunderbarem Setting und absolut tollen Schauspielern.
Wir haben einen würdigen Staffel- sowie Serienabschluss erfahren. Zwar haben Ethan und Vanessa nicht das Happy End bekommen, was ich mir erhofft habe, aber wenigstens konnten sie sich verabschieden. Alle Figuren haben ihren Abschluss bekommen, da sei dahin gestellt, ob ich diesen als gut oder nicht so gut empfinde.

Kleiner Serienrückblick

Dem Showrunner John Logan war schon lange klar, dass es nur 3 Staffeln geben wird. Nur wussten wir das nicht und waren natürlich erstmal geschockt. Wenn man sich die übergeordneten Themen der einzelnen Staffeln aber mal genauer anschaut, merkt man, dass es in sich stimmig ist.

Das Thema von Staffel 1 war die Suche nach Mina, Staffel 2 wiederum handelte von dem Kampf gegen Lucifer. Und Staffel 3 von Dracula. Was alle Staffeln verbindet, ist Vanessas Schicksal und ihr (verlorener) Glauben. Wir haben sie als tief gläubige Frau kennengelernt, die im Laufe der Zeit von Gott entfremdet wurde. Sie wollte ihren Glauben wieder finden und hat sich dafür geopfert.
Eine nette Zusatzinfo, die uns im Finale noch geliefert wurde: Mina wurde nur von Dracula benutzt um näher an Vanessa zu kommen! So war es also „schon immer“ sein Masterplan Vanessa für sich zu gewinnen.

Logan hat darauf hingearbeitet, dass die Serie mit dem Tod Vanessa Ives‘ endet. Und klar, Penny Dreadful ohne Vanessa geht nicht! Außerdem passt es zur Serie, dass es kein Happy End gibt – jedenfalls kein klassisches.

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Auch kann festgehalten werden, dass die 3. Staffel nicht so schockierend war wie die beiden Vorgänger. Es sind mir vor allem zwei Szenen der ersten beiden Staffeln im Gedächtnis geblieben, die für meine Begriffe purer Horror (dem Genre entsprechend) waren: Sehr zu Beginn von Staffel 1 die Szene mit Victor, in welcher er die Vampirkreatur aufschneidet. Teile davon sehen wir seitdem im Intro der Serie. Und jedes Mal musste ich schaudernd an diese Szene denken. In Staffel 2 sind mir vor allem Evelyn Pooles Anhängerinnen im Gedächtnis geblieben. Deren erster Auftritt war krass, ebenso das aus der Wand lösen von Hecate. Da ging eine echte Gefahr aus! Die gesamte zweite Staffel hatte eine sehr intensive Bedrohung inne, gerade weil Evelyn zu sehr heftigen Maßnahmen griff (Stichwort Puppen). Staffel 3 hatte das so nicht. Dafür war Sweet einfach zu charismatisch.

Danke, Penny Dreadful! Das waren tolle 27 Episoden mit dir. Wir sehen uns wieder beim Rerun! Und zum Abschluss kann ich mir nicht verkneifen: All hail queen Eva Green!

Bilder: Showtime

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Freitag, 22. Juli 2016, 17:20 Uhr
Penny DreadfulReview
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