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Mit Pastewka und/oder Engelke

Review: „Perfekt verpasst“ – Staffel 1

30. August 2024, 14:35 Uhr
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Den perfekten Zeitpunkt für ein Review zur neuen Serie „Perfekt verpasst“ (Trailer) haben wir zwar verpasst, aber irgendwie passt das ja auch wieder perfekt zur Produktion. Vor rund zwei Wochen ist die erste Staffel des deutschen Amazon-Originals bei Prime Video erschienen und die insgesamt acht Folgen bieten lockerleichte Unterhaltung sowie mit Anke Engelke und Bastian Pastewka eine Traumbesetzung. Zu schade, dass die beiden kaum gemeinsame Szenen haben. Im Spoiler-armen Staffelreview beschreibe ich euch, weshalb ihr in „Perfekt verpasst“ einschalten solltet.

Konzept des knappen Verpassens

Das Grundkonzept der Serie ist schnell erklärt: Wie der Name es bereits andeutet, geht es um zwei Figuren, die es auf wundersame Art und Weise schaffen, sich immer und immer wieder zu verpassen. Maria und Ralf wohnen und arbeiten in Marburg, wollen aber einfach nicht zueinander finden. Zumindest nicht in Form einer direkten Begegnung.

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Mir hat gut gefallen, wie vor allem in den ersten Folgen mit Beinahe-Kontakten gespielt wird. Natürlich überstrapaziert „Perfekt verpasst“ das Prinzip Zufall und instrumentalisiert Missverständnisse noch und nöcher, aber das ist halt das Konzept der Serie und funktioniert dahingehend auch im Groben und Ganzen überraschend nachvollziehbar. Da darf man dann auch gerne mal übertreiben – zu gerne hätte ich noch mehr Szenen wie die (erste) in der Bowlingbahn erlebt. Dass das im überschaubaren Marburg vonstatten geht, leuchtet auch irgendwie ein. Entsprechend hatte ich persönlich meine Probleme, als es dann auch noch zu einem Beinahe-Kontakt auf den Straßen Kölns kam. Das geht dann doch zu weit, zumal die beiden sich später ja dann eh noch im Hotel treffen.

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So positiv die unterhaltsame inszenierte Chronologie des Verpassens auch ist, raubt sie uns doch dem größten Trumpf, den die Serie zu bieten hat. Lediglich in wenigen Szenen bekommen wir die mal wieder durch den Bildschirm spürbare Chemie zu spüren, die Bastian Pastewka und Anke Engelke seit nunmehr drei Jahrzehnten vereint. Das ist schon grandios mit anzuschauen, wie die beiden sich die Bälle zuspielen. Nur wenn beide dann gemeinsam singen, werde ich doch rausgerissen aus der fiktionalen Geschichte, wandern die Gedanken dann doch zum Schlagerduo Jenny & Mel.

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Seichter Humor trifft Midlife Crisis

Aber auch abseits des Verpassens-Konzeptes funktioniert „Perfekt verpasst“ gut. Die Einzelgeschichten von Maria, Ralf sowie den Menschen um sie herum sind nahbar, authentisch und aus dem modernen Leben gegriffen. Da geht es um Selbstverwirklichung, Prioritäten im Leben, Familie und die Liebe.

Gewürzt wird die eigentliche Drama-Geschichte mit einer stetig wahrnehmbaren Prise Humor. Mal gibt es richtige Gags zu hören, mal eher seichte Schmunzler, aber die Grundstimmung bleibt stets locker. Was mir weniger gefallen hat, ist dass es in manchen Momenten unnötig ins billige Slapstick-Niveau abdriftet, das hat das Format überhaupt nicht nötig. Dass Bastian Pastewka nicht nur als Darsteller eine Note mit eingebracht hat, sondern auch (wie Engelke) als Executive Producer an der Produktion beteiligt ist, bemerkt man beinahe durchgehend. Seine Figur des Ralf hat einige Überschneidungen mit der Serie „Pastewka“, was aber zum Glück eine gewisse Grenze zieht und nicht zu weit geht, so dass es auch in diesem Setting ganz gut funktioniert.

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Charmant ist die Idee mit dem Auto gewesen. Allerdings empfand ich es als seltsam, dass beide Figuren eine derart gewaltige Verbindung dadurch haben aufbauen können. Aber mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht zu der Sache sagen.

„Perfekt verpasst“ ist alles andere als perfekt und verpasst die ein oder andere Gelegenheit, ist insgesamt aber durchaus unterhaltsam. Wer „Pastewka“ mag, wird einige Parallelen finden, wer „Pastewka“ nicht mag, wird aber dennoch nicht enttäuscht werden. Anke Engelke und Bastian Pastewka bringen die notwendige Ernsthaftigkeit für ihre Rollen mit, wissen aber wie gewohnt mit Charme und Humor zu glänzen. Die ganz große Überraschung ist die Serie jetzt nicht, erhält man doch in etwa das, was man sich im Vorfeld von ihr denkt. Aber das muss ja auch nicht immer schlecht sein. Und dank der kurzen Episodenlänge ist man dann auch schnell durch.

Wird es eine 2. Staffel von „Perfekt verpasst“ geben?

Tatsächlich war ich bis gerade eben davon ausgegangen, dass es sich bei der Konzeptserie um eine Miniserie handelt. Aber nein, so wird das offiziell gar nicht kommuniziert. Im Gegenteil: Anke Engelke hofft gar auf eine Fortsetzung. Noch ist allerdings nicht offiziell bekanntgegeben worden, ob es eine zweite Staffel von „Perfekt verpasst“ geben wird oder nicht. Inhaltlich dürfte es schwer werden, die Geschichte von Ralf und Maria weiter zu erzählen. Aber vielleicht greift man das Konzept auch auf und erzählt es in Anthologiefassung mit anderen Charakteren. Das könnte man dann ja auch im gleichen „Universum“ spielen lassen (also, Marburg und Umgebung…).

Bilder: Amazon MGM Studios / Prime Video

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