Mann, da wurde aber in den letzten Folgen von „Preacher“ ganz schön Spannung aufgebaut. Gerade in der Folge letzte Woche ging es ja nochmal richtig zur Sache, und alles wurde schön aufbereitet für das große Staffelfinale. Und das kann man gut in einem Wort zusammenfassen: „verpufft“.
Zunächst mal natürlich im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man an das explosive Ende der Folge denkt. Dann aber auch im übertragenen Sinne, wenn man überlegt, wie genial Craig Rosenberg als Autor und Michael Slovis als Regisseur alle Handlungsstränge zusammengeführt hatten auf diesen einen Punkt. Davon blieb aber fast nur heiße Luft übrig. Dabei hatte man extra Preacher-Producer und Breaking Bad-Spezialist Sam Catlin die finale Folge schreiben und drehen lassen. War aber leider nix. Schade eigentlich.
Zum Beispiel der Nebenstrang mit Carlos, bei dem Tulip und Jesse irgendwie mit ihrer Vergangenheit abschließen wollten. Das Resultat war eher etwas bemüht. Oder Cassidys Zwiegespräch mit dem Sheriff – ganz nett, aber etwas zäh. Der Cowboy aus der Hölle, die beiden Engel – nur angerissen und eindeutig mit Cliffhanger in Richtung Staffel 2 platziert.
Dann natürlich das Zwiegespräch mit Gott. War natürlich witzig, wie Jesse es geschafft hat, Kontakt nach oben herzustellen. Prima, auch das Modem-Geräsuch, das eingespielt wurde. Auch einige der sehr lockeren Antworten von Gott war ganz witzig; Highlight war natürlich die Brennende Frage eines Gottesdienst-Besuchers, warum Gott die Dinosaurier hat aussterben lassen – das wäre auch meine erste Frage an Gott, ganz klar.
Sonst blieb der Teil aber auch irgendwie hinter den Erwartungen zurück. Ich hatte auf einen richtigen Showdown gehofft; auf eine Folge, in der alles zusammenkommt und in einer explosiven Mischung zusammengeführt wird. Das Einzige jedoch, was in der Folge wirklich explodierte, war die Methanmischung unter der Stadt.
Rückblick auf die Staffel
Klar wussten alle Beteiligten schon, dass es noch eine 2. Staffel geben wird. Und natürlich dreht auch die Comicvorlage die Handlung noch ein ordentliches Stück weiter – auf dessen Umsetzung man nun wirklich sehr gespannt sein darf. Aber nach den teils wirklich genialen Folgen im ersten Teil der ersten Staffel war das Ende für mich dann doch schon recht enttäuschend. Das trübt den Gesamteindruck der Staffel aber nur marginal. Denn insgesamt hatten wir gute bis sehr gute Folgen vorgesetzt bekommen. Ich kann mich neben der finalen Folge nur an eine weitere wirklich schwache Folge erinnern, der Rest hatte wirklich hohen Unterhaltungswert und war mal so ganz anders als der Serienmix, den wir sonst zu Gesicht bekommen. Nicht selten gab’s Momente, wo man etwas ungläubig vorm Bildschirm saß und sich darüber wunderte, was da jetzt gerade wieder in der Serie abging. Highlights waren sicher der Pilot mit einem irrsinnigen Erzähltempo und die Folge „Sundowner“ mit wunderbar skurrilen Einfällen. Auch wenn das Staffelfinale etwas auf die Stimmung schlägt – ich freue mich auf Staffel 2!
Fand es auch teilweise grandios, teilweise sehr enttäuschend. Am ehesten bin ich mir noch unsicher ob des Endes. Alle tot, außer die drei Frittenfutterer? Als ob niemand mit ihnen mitgekommen ist, bzw. sie soo weit weg sind, dass nichts passiert. ABER eben auch eine schöne Idee, komplett neu zu beginnen.
Irgendwie hatte ich mir von dem „Kesseldruckwärter“ etwas mehr erwartet. Dachte, er wäre am Ende Gott und würde den Druck der Welt steuern. Schade, wäre eine schöne Überebene gewesen.
Aber die Serie spielt eben auch gerne und gut mit Erwartungen – und enttäuscht daher sicherlich auch mal bewusst. Dass Carlos nicht DER Draufgänger, sondern eigentlich ein Loser ist, ist zwar unpassend, aber irgendwie auch lustig (okay, ich habe mich nur darüber gefreut, Desmin Borges („You’re The Worst“) mal woanders zu sehen).
Da haben wir ja offensichtlich mal eine Serie gefunden, die wir beide Folge für Folge recht ähnlich eingeschätzt haben, Maik. Endlich haben wir „unsere“ Serie gefunden… :-D
<3
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