Ist Angelville die letzte Möglichkeit für Jesse, Tulip ins Leben zurück zu holen? Mit diesem Cliffhanger sind wir letztes Jahr aus Staffel 2 von „Preacher“ rausgegangen. Staffel 3 setzt jetzt nahtlos dort an. Okay, nicht ganz nahtlos – zuerst bekommen wir in einem Flashback präsentiert, wo wir uns jetzt eigentlich befinden. Mit Folge 1 geht’s auf jeden Fall gut los – hoffen wir auf mehr Highlights im Laufe der Staffel als in Staffel 2.
Mit Regisseur Michael Slovis und Autor Sam Catlin ist das „alte Team“ wieder zusammen, und ich finde, das merkt man der Folge in vielen Details auch an. Ich mag diese spontanen Flüche und Wutausbrüche, die vollkommen unvermittelt aus den handelnden Personen hervorsprudeln. Bei Jesses Mutter zum Beispiel, oder gleich mehrfach auch bei Cassidy. Die abgedrehte Spontanität, die Staffel 1 für meinen Geschmack ausgezeichnet hat, kehrt hier auch in anderen Momenten wieder zurück. Zum Beispiel wenn Jody loslegt, um das Transferöl zu beschaffen. Oder danach, wenn es darum geht, wie Jesse dieses Öl auch bekommt. Da sind wieder sehr spontane und witzige Momente dabei. Das alles wird noch schön unterstützt durch ungewöhnliche Kameraeinstellungen (Beispiel: Das Fallenlassen des Pick-Ups neben Jesses Kopf).
Inhaltlich geht es in der Folge im Prinzip nur darum, ob und wie es gelingt, Tulip zurückzuholen. Und wir werden ein wenig zurückgeführt in Jesses Vergangenheit. Vermutlich wird sich diese Staffel darauf konzentrieren. Und auf das Beziehungsgeflecht zwischen Jessie, Cassidy und Tulip. Ach ja, Gott hatte ja auch noch seinen Auftritt – auch so ein großartiger Moment.
Was wir noch im Hinterkopf behalten müssen, ist die Geschichte um Hitler und Eugene. Das wird in Folge 1 gar nicht thematisiert, ebensowenig der Heilige der Killer und Herr Starr. Letztere müssen aus meiner Sicht auch gar nicht mehr auftauchen, das war in Staffel 2 ein bisschen zu schlapp erzählt.
Leider wissen wir schon, dass auch diese alle wieder auftauchen werden – das verrät bedauerlicherweise der Vorspann, der wieder zahlreiche Szenen aus der ganzen Staffel vorwegnimmt. Das ist eigentlich auch unnötig und ein bisschen schade. Hätte es für mich nicht gebraucht.
Dafür kann ich mit Folge 1 aber ganz gut leben. Das alte „Preacher“-Feeling ist wieder da, und es macht Spaß, die ganzen Leutchen wiederzusehen. Folge 2 kann kommen.
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