Ja, das ist wieder das alte „Preacher“-Niveau: Die aktuelle Folge ‚Gonna hurt‘ aus Staffel 3 macht richtig Spaß und erinnert an die Anfänge von „Preacher“, als es herrlich abgedreht und mitunter sinnfrei zuging, und das stets voller Überraschungen.
Tulip hat ihren Plan noch nicht aufgegeben, die Truppe um Herrn Starr auszulöschen. Doch diese haben New Orleans überraschend verlassen, so dass Tulip in einem leeren Büro steht. Wenig später trifft sie auf Gott, woraus sich ein absolut genialer Schlagabtausch entwickelt. Gott, immer noch im Hundekostüm, offenbart sich als alter Mann mit weißen Haaren und Vollbart – eben so, wie ihn sich viele vorstellen. Und genau deswegen sieht er auch so aus, wie er kurz anklingen lässt, ehe er Tilip erklärt, dass alles genau so laufe, wie er es gewollte habe. Tulip findet sich natürlich nicht damit ab und nimmt sich vor, es Gott heimzuzahlen – die Vorschau darauf ist durchaus einen Lacher wert, wie ich finde.
Auch sonst gibt’s viel zu lachen, was an verschiedenen Faktoren liegt: Einmal Cassidys vorlaute Klappe, der immer einen schrägen Spruch auf Lager hat oder jemanden im Vorbeigehen abkanzelt. Auch das Gespräch zwischen T.C. und Tulip hat mitunter witzige Züge – hier scheint irgendwie jeder jeden zu durchschauen, und wir Zuschauer sind da durchaus mit eingeschlossen. Dass am Ende Cassidys wahre Existenz offenbart wird, ist ein weiteres Mosaiksteinchen im jetzt schon breiten Geflecht an Handlungsmustern in Staffel 3. Der eigentliche Höhepunkt für mich ist aber die Abschlussszene, in der Jesse die Gruft öffnet – und es arenaartig zu einem entscheidenden Wettkampf kommt – zwischen Cassidy und dem Lehrer, den wir vom Anfang der Staffel kennen. Wie Jesse diese Situation einläutet und inszeniert, wie er sich selbst in die Rolle des Moderators einfindet, das hat richtig Stil – und sorgt spätestens in dem Moment dafür, dass man sich bei „Preacher“ wieder Zuhause fühlt.
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