In der „Preacher“-Episode The Coffin gibt’s einen bunten Stilmix aus Kampfszenen, Schwarz-Weiß-Western und dem typischen Preacher-Look. Unsere Hauptcharaktere sind die meiste Zeit auf sich allein gestellt – was Regisseurin Millicent Shelton optisch wunderbar umsetzt.
Jesse zum Beispiel befindet sich die meiste Zeit über im Sarg am Grund des Sumpfes und überlegt, wie er aus der Situation herauskommt. In einer Art Vision findet er die Lösung – und das ist ganz schön gemacht. Wir treffen Jesse in einem Western wieder, der sehr schön in Schwarz-Weiß und mit verwackelten Bildern nachempfunden wird. Auch das Entkommen an sich ist optisch sehr gut gemacht. Millicent Shelton fängt das mit sehr dichten und verfremdeten Bildern ein und sorgt beim Zuschauer für eine beklemmende Stimmung, wenn er Jesse in der Enge des Sargs sieht. Auch gut: Der Kampf vor Jesses Einsperren. Waffentechnisch gab’s einige witzige Ideen, auch die Dialoge passten wieder.
Cassidy hingegen ist erstmal entkommen und befindet sich in einem eher bunten, alltäglichen Umfeld. Ich mochte die Idee mit der Kontaktbörse für Vampire sehr – auch der Moment, als sich das Ganze (vorerst) als Fake herausgestellt hat, war gelungen, ebenso Cassidys erneute Rettung. Millicent Shelton nutzt auch hier tolle Einstellungen – zum Beispiel die Darstellung über das Display der Videokamera, die Cassidys Videobotschaft aufzeichnet.
Naheliegenderweise fand ich den Herr Starr-Plot wieder nicht so gut – das ist einfach ein bisschen zu ‚drüber‘ und passt nicht so wirklich. Dass man mit dem Allfather auch noch eine weitere Figur einführt, war nicht so ganz nach meinem Geschmack – hätte man weglassen können.
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