Na, da gönnte Amazon der 80er-Jahre-Comedy „Red Oaks“ doch nochmal einen Nachschlag. Staffel 1 und 2 (mit einer herausragenden Paris-Folge) waren ja ziemlich unterhaltsame, und eine dritte Staffel wurde just veröffentlicht, mit lediglich sechs Folgen. Handlungstechnisch befinden wir uns etwa ein Jahr nach den Ereignissen von Staffel 2 und es fühlt sich ein bisschen an wie ein Klassentreffen. Man sieht die alten Kollegen wieder, erfährt, was diese so treiben und wie es ihnen ergangen ist. Interessant, aber nicht aufregend. Das trifft dann auch auf diese Staffel zu, leider.
Alle Hauptfiguren kommen in der Staffel natürlich wieder vor und haben ihre Story, mit Ausnahme von Barry (großartig gespielt von Josh Meyers), dem nur ein Kurzauftritt beschieden war. Die Handlung spielt abwechselnd in New York und im Countryclub „Red Oaks“ – je nach dem, um wen sich die Story gerade dreht. David und Wheeler wohnen gemeinsam in New York, dann gibt es da noch Wheelers Freundin Misty und Davids Ex-Freundin Skye. Vor Ort in und rund um Red Oaks treffen wir auf Nash, Sam und Judy Meyers sowie natürlich auf die Gettys.
Die sechs Folgen plätschern ohne wenige Aufreger vor sich hin. Highlights sind für mich der Moment, wenn Wheeler und David wieder aufeinandertreffen (mit einem unbeschreiblich witzigen Grinsduell), dann die Gespräche von David und Judy mit dem Psychologen sowie anschließend mit Sam und dessen neuer Freundin, dazu natürlich die Auftritte von Getty und Nash. Ansonsten versuchen die beiden Autoren und Serienschöpfer Joe Gangemi und Gregory Jacobs irgendwie, die Story zu einem guten Gesamtende zu bringen. Für David geht sein Regisseur-Traum in Erfüllung, Misty und Wheeler finden sich endgültig, Sam emanzipiert sich weiter von seinem alten Leben (aber witzigerweise nicht von seiner Frau, die als Geldgeberin für sein neues Leben in seinem Umfeld bleibt), Getty kommt aus dem Gefängnis frei und will auf einer Weltreise die Orte abklappern, an denen er noch Schwarzgeldkonten betreibt, und Nash findet einen neuen Country-Club, in dem er als Trainer arbeiten wird.
Wie gesagt, alles jetzt nicht schlimm, durchaus sogar interessant aber auch kein großer Aufreger. Klassentreffen eben.
Kommentiere