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Neue Welten

Review: Riverdale – Staffel 6

3. August 2022, 17:09 Uhr

Ein Unsterblicher schlägt in Riverdale auf, um den Ort nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Allerdings scheint er die Rechnung ohne den Rotschopf Archie und seine Freunde gemacht zu haben, denn diese verfügen neuerdings über besondere Gaben.

Riverdale-Titelbild

„Riverdale“ zählt zu meinen Guilty Pleasure-Serien. Der überstilisierte Look und die hanebüchenen Wendungen der Comicadaption haben mich in den letzten fünf Jahren immer wieder unterhalten können. Mit Staffel 6 kann aber, zumindest bei mir, nicht mehr die Rede von Pleasure beim Zuschauen sein. Dabei fängt alles recht vielversprechend an. Das fünfteilige Mini-Event namens „Rivervale“ zeigt eine Alternativwelt, die der Comicvorlage ziemlich nahekommt. Sogar Sabrina Spellman aus der Schwesterserie „Chilling Adventures of Sabrina“ schaut für einen kurzen Besuch vorbei. Verantwortlich für die Ereignisse in dem Paralleluniversum ist scheinbar Jughead – fragt nicht. Erst danach knüpft „Riverdale“ wieder an die Geschehnisse aus Staffel 5 an. Zur Erinnerung: Veronicas Vater, Hiram Lodge, hatte eine Bombe gezündet. Die Explosion hat nun verheerende Folgen für die Protagonist:innen aus der Kleinstadt. So wird Archie plötzlich unverwundbar. Jughead verliert sein Hörvermögen, kann aber fortan Gedanken lesen. Betty entwickelt so etwas wie ein Frühwarnsystem für üble Typen. Veronica ist in der Lage giftige Küsse zu verteilen und Cheryl besitzt die Feuerkraft eines Phoenix und hext auch sonst wild herum. Die neu erworbenen Kräfte kommen und verschwinden dann auch ganz so wie es gerade passt.

„Also du kannst Gedanken lesen, Betty sieht bedrohliche Auren, Archie ist unverwundbar, außer er kommt in Kontakt mit Paladium und Cheryl ist eine Feuermacherin und Percival steuert die Menschen wie er will?“ – Tabitha

Zwar waren die Ereignisse in „Riverdale“ schon immer überspitzt, aber am Ende ließ sich stets eine halbwegs vernünftige Erklärung dafür finden. Diesmal lassen die Macher:innen jedoch ihren absurden Ideen freien Lauf, ganz als wüssten sie, dass sie nichts mehr zu verlieren hätten. Denn wie inzwischen feststeht, endet die Serie mit Staffel 7. Hätte man, ähnlich wie bei „Chilling Adventures of Sabrina“, schon vorher übernatürliche Elemente eingebaut, dann hätte dies sogar gut zum düsteren Format passen können. Nach fünf Staffeln aber die Multiversum-Karte zu zücken und Archie und Co. mit Fähigkeiten auszustatten, wirkt nun jedoch wie ein Mangel an guten Einfällen. Auch der Widersacher dieser Staffel, der Unruhestifter Percival, bleibt durchweg profillos. Er schart ein paar Schläger um sich, mit Hilfe derer er versucht seinen Plan, eine Eisenbahn durch Riverdale zu bauen, umzusetzen. Bei einem Kampf mit dem vermeintlich unbezwingbaren Archie erfährt das Publikum, dass auch Percival besondere Fähigkeiten besitzt. Und Rückblenden zeigen, dass es sich bei ihm sogar um einen Unsterblichen handelt. Percival dient lediglich als Katalysator, um bereits bekannte Figuren gegeneinander auszuspielen. Wer schlägt sich auf seine Seite und wer bleibt Archie treu?

Riverdale-Percival

Der bisherige Oberbösewicht Hiram Lodge wird kurzerhand Off-Screen von seiner eignen Tochter ermordet, die abgesehen von ein paar kleineren Gewissensbissen ziemlich gut damit klar kommt. Ob Hiram-Darsteller Mark Consuelos andere Verpflichtungen hatte oder schlicht keine Lust mehr hatte, ist mir nicht bekannt. Auch einigen seiner Kolleg:innen ist die verloren gegangene Freude am Spiel sichtlich anzumerken. Allen voran K.J. Apa und Lili Reinhart spulen nur noch ihr Pflichtprogramm ab. Immerhin mangelt es aber diesmal nicht an Musicaleinlagen. Während in den Staffeln zuvor eine komplette Folge im Trällermodus erschienen ist, werden diesmal immer wieder Songs ins Geschehen eingestreut, die die Stimmung etwas heben.

Riverdale-American-Psychos

Die mit „American Psychos“ betitelte Folge bietet beispielsweise ein paar solcher Gesangseinlagen. Diese sind auch bitter notwendig, denn die Ereignisse um den Auftritt in Veronicas Babylonium lassen einen nur noch die Hände über den Kopf schlagen. Um den Trash Bag Killer zu fassen, richten Betty und Veronica nämlich eine dreitägige Messe für Serienkiller aus – die Slaughter Con! Als wäre dem nicht genug, müssen unsere Held:innen an anderer Stelle auch noch ins Jenseits reisen, um Archie zu retten.

„Sicher, ja, tötet mich, damit ich meinen Ex im Himmel besuchen kann. Alles klar. Wieso auch nicht?“ – Veronica

Das kann kein Fan mehr ernst nehmen. Und wenn sich am Ende auch noch ein Meteorit ankündigt, dann wünscht man sich den schnell herbei, damit er dem Übel endlich ein Ende bereitet. Aber als das beschauliche Örtchen nach dem Meteoreinschlag im September 1955, am Todestag von James Dean, wieder zum Leben erwacht, ist man dann irgendwie doch wieder gespannt, was sich die verqueren Köpfe hinter „Riverdale“ für die finale Staffel ausgedacht haben. Ich werde mir nach 117 Folgen sicherlich auch die letzten Episoden noch gönnen. Weitere Tiraden von mir zum unsinnigen Staffelverlauf gab es übrigens bereits hier in einem unserer „TV-Aufreger der Woche“.

Fazit

Die vorletzte Staffel ist an Irrsinn kaum zu überbieten. Die ohnehin schon wacklige Glaubwürdigkeit wird von Trendthemen wie Zeitreisen und Multiversen abgelöst und wirkt dadurch leider nur noch völlig planlos. Da sehnt man sich schon das Serienfinale herbei.

Bilder: The CW

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Mittwoch, 3. August 2022, 17:09 Uhr
ReviewRiverdale
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