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Wenn jeder seine Hände blutig macht …

Review: Scream S02E07 – Let the Right One In

15. Juli 2016, 16:30 Uhr

Momentan fällt es mir wahrlich nicht schwer, die aktuelle Staffel nicht mindestens als ebenbürtig zum Vorgänger zu bewerten. Zwar gibt es hier und da noch deutliche Ecken und Kanten, die die Sache noch nicht vollkommen rund machen. Aber insgesamt ist an der Qualität fast nichts auszusetzen.

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Was die Serie bisher so gut macht, ist, dass ich von Folge zu Folge schwanke, wer denn nun als Killer in Frage kommt. Sollte aber Amadeus Serafini wirklich den Regieanweisungen gefolgt sein und seinen Seriencharakter so darstellen, wie sich die Macher es vorgestellt haben, dann dürfte Kieran mit hoher Wahrscheinlichkeit als Verdächtiger ausgeschlossen werden. Denn warum sollte es ihn noch kümmern, was Eli mit seiner Freundin anstellt?

„I’d rather have you angry at me and alive than dead.“ (Kieran)

Ich befürchte ein wenig, dass Kieran am Ende draufgehen wird, kurz nachdem Emma in ihm den/einen Maskierten zu erkennen meint, weil alle Hinweise plötzlich darauf hindeuten. So frei nach dem Schema: „Oh nein, jetzt habe ich dich zu unrecht verdächtigt. Es tut mir leid!“ – „Das ist okay, du konntest es ja nicht besser wissen. Lebe wohl … 💀“. Könnte genau so gut auch auf Brooke und Mr. B treffen. Ich hoffe, dass es nicht so kommt – wäre echt nicht sehr originell.

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Ebenso unsicher bin ich bei Eli. Es wäre einfach zu offensichtlich. Mir fallen auch keine Motive ein, die wirklich zufriedenstellend sind, warum er der/ein Mörder sein sollte. Die Eröffnungssequenz der Episode hat jedenfalls Stil.

„I’m not a stranger, okay? I’m just strange.“ (Eli)

Bei der Szene mit dem Hausfriedensbruch hat mich dann kurz der Schlag getroffen, dachte dann aber, dass die Enthüllung des/eines Killers zu diesem frühen Stadium schlicht nicht logisch erscheint.

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Sicher ist auch, dass Zoe nicht hinter der/einer Maske stecken kann. Denn wieso sonst hätte sie so neugierig reagiert, als sie die Datei von und über Audrey auf Noahs Rechner entdeckt? Hier auch auffällig: das Maintheme als Variation – subtil, aber genau richtig. Schön.

„Foster, learn to read a moment or you will be a virgin forever.“ (Audrey)

Wieder einmal wunderbar köstlich sind jedenfalls die vielen kleinen Dialoge, die für diese Show so unverzichtbar geworden sind.

„Someone better be dead … Wait, is someone dead?“ (Noah)

Mein Gefühl sagt mir, dass neben Ms. Lang auch Mr. Branson trotz des Feuers überlebt hat. Fürs Erste. Totgeglaubte leben länger. Ihr wisst schon. Das Einzige, was mir hierbei nicht gefällt: der Hausmeister, der zufällig aufkreuzt und somit auch Audrey das Leben rettet. Ich mag keine Zufälle.

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Bilder: MTV

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Beitrag von:
Freitag, 15. Juli 2016, 16:30 Uhr
ReviewScream
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5 Kommentare

  • Ja, die war wieder etwas besser, bei mir vermutlich 3,5-4 Kronen. Mir geht es auf den Keks, wie offensichtlich „schwummerig“ alles um Kieran gesetzt wird. WENN er es sein sollte (was ja in S1 schonmal so aussah), ist es zu offensichtlich, wenn er es nicht ist, zu dumm agiert als eigentlich Unschuldiger. Dafür ist Noah natürlich weiterhin klasse, auch wenn die Macher aufpassen müssen, dass sie das Ganze nicht überspielen, ist mir teils hart an der Grenze des Klamauks. Aber insgesamt bleibt es unterhaltsam, auch wenn man viele Entscheidungen am besten nicht hinterfragt, da Realismus dem Unterhaltungswert im Weg stehen könnte… ;)

  • Kien
    Kien

    „zu dumm agiert als eigentlich Unschuldiger“ – den Teil verstehe ich noch nicht :D
    Bin aber auch der Auffassung, dass je mehr man sich hierbei reinsteigert, es am Ende um das vielfache auch schlimmer sich anfühlen wird, falls die Auflösung nicht zufriedenstellend sein sollte. Erinnert ein wenig an Fargo S02: Entweder wird’s richtig gut oder richtig mies.

    Ja, Realitätsvergleich lässt man hier wohl besser aus. Wie schnell die Betroffenen mit ihrer Trauer/Angst umgehen, ist zeitlich sehr komprimiert ;)

    • Meine damit, dass es zu offensichtlich ist, dass da was „komisch“ ist, gerade durch die Infos von seinem Cousin (auch wenn ich glaube, dass der selbst das nur taktisch macht). Es gab genug Möglichkeiten, in denen Kieran anders hätte reagieren können/müssen als guter Freund (wenn er denn unschuldig ist).

  • Also langsam wird es gruselig, weil wir wirklich sehr ähnlich denken bei dieser Staffel. Oder die Staffel ist so eindeutig (was jetzt irgendwie positiv als auch negativ wäre), dass jeder mehr oder weniger so denkt.
    Also der Mörder muss schon einmal aufgetaucht sein, sonst wäre ich einfach unzufrieden als Zuschauer. Und der Mörder muss Eigenschaften haben, sonst wär ich ebenfalls nicht glücklich mit der Entwicklung. Aber in dieser Folge hatte ich einmal mehr das Gefühl, dass zu wenige Charaktere richtige Eigenschaften (damit meine ich Motive, Vorgeschichte, aktuelle Beziehung zu den anderen Charakteren) haben. Und dann lande ich wieder bei Amadeus Serafini als Täter. Aber das ist, wie du schon gesagt hast, zu plump.
    Kurzum: ein Teufelskreis. Allerdings traue ich der Serie dank der ersten Staffel zu, alles nochmal so umzukrempeln, dass ich vollkommen weggeflasht werde und super zufrieden bin. Wie auch immer die das machen.
    Ich finde Noah übrigens auch etwas grenzwertig inzwischen, vor allem ist er mir zu geschickt mit Zoe. Müsste er nicht viel unsicherer oder eigenartiger mit ihr sein? [Das „Someone better be dead.“ war großartig und genau der Humor, der die Serie für mich so fabelhaft macht!]

    • Ja, immerhin hat Noah dafür ein „Did you find a little game?“ dafür geerntet. Das stimmt schon, er hat einige eigentlich viel zu coole Züge zwischendrin. Aber vermutlich fehlt einfach das Selbstbewusstsein, was durch den podcast-Ruhm nun aufgedeckt wird. :)

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