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Das Marvel Cinematic Universe bekommt weiteren Zuwachs. Die Anwältin Jennifer Walters verwandelt sich nach einem Unfall in die sensationelle She-Hulk und setzt sich vor Gericht für allerlei übernatürliche Belange ein. In einem ihrer ersten Fälle geht es gleich um die vorzeitige Entlassung auf Bewährung von keinem geringeren als Emil Blonsky, besser bekannt als Superschurke Abomination.

She-Hulk-Titelbild

Mit „She-Hulk: Die Anwältin“ schickt Marvel eine kurzweilige Serie ins Rennen, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt. Das von Drehbuchautorin Jessica Gao und Regisseurin Kat Coiro umgesetzte Disney+ Original setzt gleich mit einem Rückblick ein, der den Zuschauer:innen die Entstehungsgeschichte von Bruce Banners Cousine Jen Walters zu She-Hulk näher bringt. Bei einem Ausflug mit ihrem Cousin gerät Jen von der Fahrbahn ab und verletzt sich, dabei gelangt etwas Gamma-Blut in ihre Blutbahn und fortan verwandelt sich auch Jen in eine grüne Gigantin.

„What happened to me? I changed.“ – Jennifer Walters

Anders als ihr Cousin hat Jen aber ihre Kräfte relativ schnell im Griff. Denn laut eigener Aussage hat sie als Frau ohnehin stets damit zu kämpfen ihren Ärger zu kontrollieren. Trotzdem beharrt Bruce darauf sie auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Dazu nimmt er sie in ein geheimes Labor in Mexiko mit, wo beide ein hartes aber auch amüsantes Trainingsprogramm durchlaufen. Hier wird mit Felsen geworfen, jede Menge Alkohol weggekippt und dabei über Captain Americas mögliche Jungfräulichkeit diskutiert. Das Zusammenspiel von Hulk-Darsteller Mark Ruffalo und Tatiana Maslany (bekannt aus „Orphan Black“) funktioniert ziemlich gut. Und auch die vorab kritisierten visuellen Effekte wissen in der finalen Fassung größtenteils zu überzeugen. Ähnlich wie in den Comics widmet sich She-Hulk auch in der Serie gelegentlich direkt ans Publikum und lässt ironische Kommentare und Bemerkungen ab. Das subtil eingesetzte Stilmittel passt gut, denn die Serie lässt damit das Publikum direkt am Geschehen teilhaben und unterstreicht den realistischen Blick auf das Superwesendasein. Dazu werden alltägliche Fragen aufgeworfen, wie der Verbleib von Hawkeyes Pfeilen nach einem Einsatz. Sammelt er sie selbst wieder ein? Wie geht eine Gesellschaft rechtlich mit Wesen mit übernatürlichen Kräften um? Nutzen alle diese zum Wohl der Menschheit? So setzt die Influencerin Titania beispielsweise ihre Kräfte für Ruhm und Erfolg ein. Mit ihr kommt es auch zu einer handfesten Auseinandersetzung im Gerichtssaal. Auch die halbstarke Schurkentruppe namens Wrecking Crew will sich She-Hulk mit asgardischen Waffen vorknöpfen. Schade nur, dass die aus Comics und Zeichentrickserien bekannten Schurk:innen aus der dritten Reihe hier kurz in Nebenhandlungen abgefrühstückt werden. Wohingegen der Gag um eine Formwandlerin, die sich in eine berühmte Rapperin verwandelt unnötig in die Länge gezogen wird. Der eigentliche Antagonist ist aber Emil Blonsky, der erneut herrlich schräg von Tim Roth verkörpert wird.

She-Hulk-Emil-Blonsky

She-Hulk soll sich um seine vorzeitige Entlassung kümmern. Dumm nur, dass er von Wong in eine andere Dimension verfrachtet wird. Damit lässt sich die Serie zeitlich während den Geschehnissen von „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ einordnen. Wong schlägt später nochmal auf, um einen Bühnenzauberer namens Danny Blaze, der die mystischen Mächte anzapft um sein Programm aufzupeppen, davon abzuhalten Magie zu missbrauchen. Die Ereignisse überschlagen sich schier in den knapp halbstündigen Folgen, da bleibt kaum Zeit für charakterliche Entwicklungen. Dafür wird mehr auf Gags gesetzt, die leider schon größtenteils in den Trailern und Promoclips verfeuert wurden, wie beispielsweise Jens Dating-Leben als She-Hulk. Immerhin blitzt hier und da etwas Gesellschaftskritik durch, die die Schwierigkeiten mit denen eine Anwältin und Superheldin im Alltag zu kämpfen hat andeutet. Dazu zählt der von den Medien festgelegte Name She-Hulk, der sich einfach nur von der männlichen Version ableitet. Jen hadert auch damit ihre Kräfte für Kämpfe einzusetzen und legt viel mehr Wert darauf weiterhin vor Gericht geltendes Recht durchzusetzen und ihre Karriere voranzubringen.

„The idea of being a superhero is not appealing to me.“ – Jennifer Walters

Besonders ansehnlich sind die an Gerichtszeichnungen angelehnten Illustrationen im Abspann. Wirklichen frischen Wind vermag die neue Marvel-Serie aber noch nicht zu versprühen. Dafür wirken die Ideen und Einfälle noch etwas zu aufgesetzt. So bleibt aber für die verbleibenden fünf Episoden noch etwas Spielraum nach oben. Außerdem darf man jetzt schon gespannt sein, welcher MCU Character als nächstes aufschlägt. Im Trailer wurde ja bereits ein Auftritt von Daredevil preisgegeben. Ich bin gespannt, mit wem She-Hulk innerhalb und außerhalb des Gerichtssaals noch zu tun bekommt.

Fazit

Amüsanter Serienauftakt mit einer sympathischen und witzigen Protagonistin. Allerdings bleibt die Marvel-Serie inhaltlich (bislang) an der Oberfläche.

Bilder: Disney

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Mittwoch, 17. August 2022, 15:01 Uhr
ReviewSciFantasy
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