Diese Woche wurden erneut einige wichtige Weichen für den Fortlauf der Staffel gestellt. Dabei läuft natürlich weiterhin alles getreu dem Motto „Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt“. Das wirkt hier und da etwas arg überschlagend, weiß aber erneut mit viel Authentizität und vor allem gut geschriebener Dialoge zu überzeugen. Dennoch bleibt die Episode dann doch hinter der vorherigen zurück.
„When was the last time you slept?“ – „Uhm… I don’t know.“ (Arzt & Richard)
Richard schläft seit Nächten nicht mehr, weil er eine Blockade mit seinem neuen Internet hat. Die Entwicklung daran gerät bereits unglaublich schnell, nun soll lediglich ein Stück des Puzzles fehlen. So ist er damit beschäftigt, durch den Pool zu waten und zu beteuern, er sei nicht verrückt – das Gegenteil!
„Question for you: what is better than octopus recipe? Answer for you: eight octopus recipes.“ (Jian Yang)
Doch der gar nicht verrückte Richard dient wunderbar als Negativbeispiel für Jian Yang, der seinen Familientraum einer App über Bord schmeißt, damit „SeeFood“ – das „Shazam für Essen“ ein Funding bekommen kann. Geniale Schnapsidee, die natürlich viel Raum für Versagen bietet, denn bisher besteht sie ausschließlich aus dem Investoren Speichel tropfen lassenden Claim.
„Boys, boys! Let’s speak in english, that’s the law!“ (Erlich)
Schön zu sehen, dass man Monica nun voraussichtlich weniger zu sehen bekommen dürfte. Sie rutscht durch ihren eigenen Manipulationsversuch in die SeeFood-Geschichte rein, so dass man ahnen kann, dass sie ein Erfolg (oder zumindest guter Verkauf) werden dürfte. Dazu ist Lori schwanger, was ebenso zu Wechselspielchen führen dürfte (auch interessant, dass die beiden sich seit der Klo-Büro-Platzierung anscheinend über Monate nicht gesehen haben…).
Sehr gefreut habe ich mich über die geschichtliche Einbindung von Peter Gregorys. Sein Erbe in Form eines genial-chaotischen Garagenhaufens aus Gadgets und Ideen – nice!
Dinesh wird von einer vielleicht echten Frau angeschrieben, die Gilfoyle so sehr hasst, wie er. Ich wette jedoch, dass „MI4“ irgendwie noch mit Gilfoyle zusammen kommt. Oder aber die Pläne für das neue Internet oder SeeFood stiehlt. Abwarten.
„So… do you like movies?“ – „Depends on the movie.“ – „I am the exact same way!“ (Dinesh & Mia)
Bighead hat namentlich tatsächlich noch Strahlkraft und demonstriert eindrucksvoll, wie viel in unserer heutigen Gesellschaft Name und Status doch ausmachen (und eigentliches Können überdecken). Wirklich lange dürften sie das Spiel nicht mehr durchziehen können – und dass die Personalerin den Namen als Letztes liest und den Zusammenhang lange nicht herstellen kann, wirkt ebenso zumindest seltsam.
Aber kommen wir zur Hauptweiche. Richard hat den Durchbruch – zunächst mit seiner Idee, dann mit der Schranktür. Denn ein von hooli eingereichtes Alibi-Patent steht ihm im Wege. Auch hier wirkt die Backstory etwas, nun ja, originell, aber sei es drum. Das deutet alles doch sehr stark auf eine Richard-Gavin-Kooperation hin. Denn Gavin Belson wurde gefeuert – und plötzlich hat ihm keiner mehr etwas zu sagen, nicht einmal Todd. Schöne Fremdschäm-Szene, aber auch hier wirken mir die Entwicklungen etwas sehr rasch vollzogen.
Insgesamt eine unterhaltsame Episode, die aber eher als wichtiges Story-Zwischenstück denn große Fernsehgeschichte funktioniert. Da waren etliche schöne Dialoge bei, aber den ganz großen Wow-Effekt, wie bei der letzten Folge, gab es dieses Mal leider nicht zu spüren. Aber es dürfte spannend werden, wie ein übermüdeter Richard und ein rufgeschädigter Gavin ihre Kräfte vereinen. Und ich bin ungemein auf die Tech-Demo von SeeFood gespannt!
Bilder: HBO
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