Es ging im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst in dieser Episode. Oder eben gerade nicht. Dabei fing der beinahe kindische Wahn zunächst recht weltmännisch in einer Villa an. Richard bei Gavin Belson daheim, zwischen Scherben und Trümmern.
„My legacy is in ashes.“ – „Come on, I wouldn’t… I wouldn’t say that.“ – „But the Wall Street Journal said that!“ (Gavin & Richard)
Ein bisschen klang es zwischendrin wie ein „hooli shit!“, das Gavon beim Anblick von Richards Formel von sich gegeben hat. Das Schreiben auf der Stirn des überdimensionalen Abbildes Gavins ist erneut eine gelungene Kleinigkeit in der Darstellungsweise der Serie. Der Slapstick-Moment mit dem brennenden Sofa dagegen weniger, aber wurscht.
Jian Yang präsentiert derweil den aktuellen Stand seiner „Seefood“-Demo. Die kann wunderbar zwischen Hot Dog und Nicht-Hot Dog unterscheiden. Sehr schön, dass das Thema neurales Netzwerk aufgegriffen wird, dazu in Verbindung mit internationalem Foodporn – da sollte ordentlich Unterhaltungspotenzial brachliegen, wie diese Episode bereits wunderbar unter Beweis stellt.
„Jian Yang, motherfuck. I gave you the ability to spin gold. Instead you spun pubic hair with shit in it and gravel and corn…“ (Erlich)
Erlich als mahnend-motivierendes Fähnchen im Wind zu sehen, ist mal wieder sehr unterhaltsam, Jian Yang weiß seinem Nicht-Hod Dog jedoch die Stirn zu bieten und überrascht mit einer ausgefallen „Geschäftstransaktion“. In „Professor Bigheads“ Klasse wird zunächst die gute alte „Heuer doch Studenten dafür an!“-Technik angewandt, was jedoch zu einer utopisch schnelle Weiterentwicklung führt. Ideen- und Taktik-Diebstahl in einem. Durch eine Reihe kurioser Umstände, die erneut droh, zu schnell abzulaufen, führt jedoch die zunächst als kleinste Nebensache erachtete Sache (= Erlichs Penis) zum großen Game-Changer und die App wird zum „Dick-Filter“ für Periscope umgemünzt. Netter Dreh!
„Who wants broccoli?“ (Erlich)
Stark fand ich jedoch vor allem wieder das Spiel im Inkubator selbst. Richard eröffnet dem Ehemals-Team die Neuigkeiten und geht auf die Suche nach neuen Mitarbeitern. Dabei musste ich vor allem beim „Sure, I can’t be replaced“ von Erlich schmunzeln. Dazu ein besorgter Jared, der zwischen Naivität und Massaker-Modus wechselt. Auch hier leider am Käsebrett etwas arg überdreht, aber gerade noch tragbar.
„We all leave the house during the day – that’s not weird.“ (Gilfoyle)
Schön fand ich den kleinen Rückbezug auf die „Leerzeichen vs. Tabs“-Geschichte sowie die Gilfoyle’sche Schimpfwortanalyse. Dazu fand ich es ungemein passend, dass analog zur Daten-Paranoia MI4 zwar eine Rolle gespielt hat, jedoch nicht als Figur aufgetaucht ist. Körperlos im Kopf von Dinesh – ich bin gespannt, welche Rolle sie noch spielen wird. Zunächst wird sich Dinesh aber anderen Dingen widmen müssen…
„Wow! I would say „not safe for work“, but this is your work. For a whole year!“ (Gilfoyle)
Insgesamt mal wieder sehr kurzweilig.Einzelne Entwicklungen wurden mir mal wieder zu schnell drehend erzählt, das wirkt mittlerweile nicht immer wirklich glaubhaft, dass sich Zufall an Zufall an Zufall reiht. Aber jeder einzelne für sich wirkt irgendwie noch erklärbar, wodurch ich es okay finde. Dazu werden die Charakter weiterhin einfach ungemein stark ausgespielt und ich finde es super, dass der Fokus in der Erzählung immer weiter zu wandern scheint, so dass immer unterschiedliche Figuren präsenter sind als die anderen. Das wirkt harmonisch und abwechslungsreich.
Für das Schauen der nächsten Episode suche ich mir schon einmal ein Rezept für Brocoli-Hot Dogs raus. Oder teste die Not Hotdog-App.
Bilder: HBO
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