Ein bisschen könnte man das Intro zur dieswöchigen Folge stellvertretend für den aktuellen Status der Serie nehmen. Die leidet anscheinend an Calciummangel, der zum Schrumpfen führt – und es wird in keinster Weise mehr danach darauf eingegangen (zumal es bereits deutlich witzigere Arztbesuche seitens Richard gab). Und leider zeigt sich auch der Rest der Episode erstaunlich austauschbar und überflüssig.
Die einzige langfristig in die Handlung spielende Entwicklung ist wie sich Ehrlich den Weg in die neue Firma mansplained. Dass er dann jedoch zunächst schwerverständlich und dann selten dämlich im Umgang mit Basketballspielen ist, naja. Es demonstriert wenigstens seinen Einsatzwillen und das Bullshit-Anbandeln mit wichtigen Personen.
Der große Graus diese Woche ist der „Kampf“ zwischen einem Patent-Troll-Opa und Richard. Statt recht lächerlich erscheinende 20 Tausend zu zahlen, will der das Prinzip durchbringen. Passt meiner Meinung nach nicht ganz zur Risiko-Ertrags-Berechenbarkeit Richards, der zudem auch eher Konfrontationen aus dem Weg geht. Dazu ist er einigermaßen auf sich allein gestellt und die ganzen Besuche und aufgesetzten Texte scheinen binnen weniger Tage zu erfolgen. Natürlich geht das nach Hinten los und aus 20 werden 300K. Haha, wie lustig. Nicht. Und ja, „Nicht“-Witze sind seit drei Minuten nach deren Erfindung nicht mehr witzig, für diese Episode passt das aber ja… Echt.
Dann der ach so eloquente Sideplot-Kampf: Smart Kühlschrank vs. Gilfoyle. Vielleicht ja ein Abbild, wie sinnentleert wie im Hauptplot zu sehende Rechtskämpfe doch sind. Wirklich etwas zur Serie beisteuern können beide jedoch nicht. Selbst bei den Dialogen gab es diesmal recht wenig zu notieren.
„See – this could have killed me. Now I give it Eric.“ (Jian-Yang)
Aber es gab auch ein paar positive Dinge. Ed Chambers fand ich zum Beispiel grandios! Ich hoffe, dass auch diese schöne Nebensache nicht zum Exkurs verkommt und nochmals Anwendung findet. So wirkt es mir aktuell, als habe man ihn viel zu schnell wieder (ohne ersichtlichen Grund) begraben. Ein Ed Chambers hätte den Patent-Troll sicher anders angegangen.
Ach ja, der wurde von „Sir Richard the Not-Short“ dann doch noch besiegt. Mit ungewohntem Selbstbewusstsein und einer alten Pied Piper-Version. Diesen Rückbezug auf die Algorithmus-Funktion fand ich dann doch ganz schön.
„Richard? What are you up to?“ – „About six-foot-two.“ (Jared & Richard)
An sich kein unwichtiges Thema, für die Tech-Industrie wie andere Felder (selbst wir Blogger haben ja mit Abmahnungs-Trollen zu tun), aber die Story wirkte wie ein eingeworfener Exkurs, der nicht wirklich integriert war. Wenn andere sich dann lieber einem Kühlschrank-Display widmen, anstatt zu helfen, kann es ja nun auch nicht allzu wild gewesen sein. Ne, das war dann wohl wirklich die schwächste Episode der Staffel (und der Serie insgesamt?). Es stimmt mich traurig, dass ich das nun tatsächlich mehrfach schreiben musste. Es geht merkbar bergab und ich hoffe, dass es sich hier nur um ein Überbrückungslaster handelt und die eigentliche Story für die letzten Episoden wieder an Fahrt und vor allem Qualität zunimmt.
Bilder: HBO
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