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Trip nach Hawaii gefällig?

Review: Silicon Valley S04E08 – The Keenan Vortex

12. Juni 2017, 18:22 Uhr
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Minus und Minus ergibt Plus oder das Verpassen verpasster Möglichkeiten. Erneut dreht sich „Silicon Valley“ diese Woche schneller um sich selbst, als die Cartoon-Form des tasmanischen Teufels. Dabei fahren viele Emotionen Achterbahn – vor allem aber die von Erlich. Der richtet sich bereits richtig ein bei „Bream Hall“ und wird der „Key Man“ für Keenan. Das ist für ihn nicht nur sprachlich ein Gedicht.

„Our whole office is going NUTS right now!“ (Melcher)

Dann folgen große Probleme. Als täglich mit Technik zu tun habender Mensch, kann ich das durchaus nachvollziehen. Irgendwoher kommt irgendein Fehler oder Symptom, obwohl man nichts geändert hat und kein Lösungsversuch will funktionieren. Für Pied Piper bedeutet das exorbitant zu viel Datentransfer, obwohl man eine Flatrate ausgemacht hat. Dummer Fehler – sowohl im System, als auch von Richard.

„Richard doesn’t like things that are cool or fun or taste good.“ (Dinesh)

Schöner ist da schon der Schnitt zu Richard, der VR schlicht zum Kotzen findet. Außerdem gefällt mir die Darstellung eines bei Plusgraden erfrierenden Kaliforniens, das in Winterjacken daheim sitzt, weil mal nicht Hochsommer ist. Oh buhuhuhu! Eine schöne Übertreibung, da fehlt eigentlich nur noch die Deutsche Bahn, die vom alljährlich einsetzenden Kälteeinbruch überrascht wird. Übertroffen auf der Nonsense-Skala wird das Ganze eigentlich nur noch von „Jack in a Box“ und seinen Wortspielen sowie die Abhängigkeit von einer stinklangweiligen „Box 2“, die als Meilenstein verkauft werden soll. Keynote-Bullshit-Bingo? Check!

„Here we go… through the dropdown menu… there!“ (Gavin Belson)

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Dann doch lieber Dinesh und Gilfoyle in Partner-Bademänteln! Natürlich ist das mehr als utopisch-übertrieben für den Charakter von Gilfoyle, aber es ist halt lustig. Ebenso passt es nicht, dass die beiden einfach mal spontan Richards Algorithmus in Keenans VR-Projekt basteln, ohne über die Konsequenzen nachzudenken oder wen zu fragen – aber das bringt die Situation halt voran. So weit, dass PiedPiper ein Übernahme-Angebot bekommt, dass Richard auf utopisch gemeinte 25 Millionen Dollar anhebt.

„Weird. I wanted this to happen, but it didn’t!“ (Keenan)

Nachdem wir kurz auf wundervolle Weise dargeboten bekommen, dass manchen Zucker in den Arsch geblasenen Kindern einfach alles in den Schoß fällt, wenn man nur laut genug quengelt, kommt es tatsächlich so. Die Jungs haben ausgesorgt, die Champagnerkorken knallen – happy end!?

„Richard, are we okay?“ – „No, we’re not okay. We are rich!“ (Jared & Richard)

Natürlich nicht…

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Hier dreht es etwas über, zumindest für diese Episode. Die Entwicklung hätte man auch gut und gerne in die nächste Episode retten könnten (oder alles bis dahin in eine der vorherigen, die nicht immer wirklich solide waren). So wirkt es mal wieder zu schnelltourig, vom Abstrusitätsgrad mal abgesehen. Die Tatsache, dass Richard einen schweren Entschluss fasst und dieser durch aktuellere Entwicklungen überflüssig war – nett. Dass die Truppe im Haus an der falschen Tür wartet und so einen Rückbezug auf früher in der Staffel setzt – sehr nett. Aber der gespielte Wutausbruch von Richard, bei dem er zwischen Freude und Ärger hin und her wankt – herrlich!

So hatte es doch noch sein Gutes. Nur Erlich setzt das Business schwer zu und er seine kleine Gartenhütte in Brand. Zunächst dachte ich tatsächlich, dass so der Ausstieg der Figur abläuft, aber noch einmal Glück gehabt. Das wäre dann doch etwas zu drüber gewesen.

„See you all at Hooli-Con. I hope you’re excited. I know, we are.“ – „Seah, VR!“ (Jack & Keenan)

Nächste Woche dürfte es dann eine erfolgsversprechende Guerilla-Aktion bei der Tagung geben. Schön fand ich auch das Detail, dass alle notwendigen Infos dafür aus dem Sinn griffbereit sind, bis auf die Ticketpreise. Wer weiß das schon so genau?

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Das war wieder das alte „Silicon Valley“! Klar, noch immer hier und da unglaubwürdig übertrieben und schnell in seinen Entwicklungen, aber insgesamt sehr kurzweilig. War die Folge wirklich „rad“ (also „krass“)? Vermutlich. Aber auch nur, weil der Begriff altbackener 90s-Slang ist. War sie AWESOME? Nicht ganz. Okay, auch nur 00er-Slang, aber wurscht. Die Folge hat es jedenfalls wieder geschafft, dass ich den verbleibenden zwei Episoden optimistisch entgegen blicke und mich auf das Finale freue. Zwar nicht ganz Hawaii, aber immerhin ein paar Tage an der Ostsee.

Bilder: HBO

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Montag, 12. Juni 2017, 18:22 Uhr
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