Mein spoilerfreier Tipp an euch: Solltet ihr sie noch nicht gesehen haben, schaut euch unbedingt die diese Woche abgelaufene 3. Staffel von „Silicon Valley“ an! Und wenn ihr noch gar nichts vom Format gesehen habt – ihr Glücklichen! Die 18 Episoden der ersten beiden Staffeln sind auch unterhaltsam und im Nu nachgeholt.
Mit der aktuellsten Staffel hat die Geschichte um Richard Hendricks ein ganz neues Level erreicht. War „Silicon Valley“ schon einer meiner Lieblinge seit dem Serienstart, ist sie jetzt eine auf Lebenszeit. Für mich die aktuell beste Comedyserie überhaupt (und nein, ich habe NICHT alle gesehen). Und ja, auch wenn ihr keine Tech-Geeks seid, ist das unterhaltsam. Aber natürlich noch ein Byte mehr, wenn ihr mit den Begriffen auch was anfangen und die vielen kleinen Referenzen und Anspielungen verstehen könnt.
Darum ist Season 3 klasse
Die ersten beiden Staffeln waren auch schon gut, aber vor allem in Sachen Dialog und (überlegten und ruhigen!) Witz ist nochmal eine Schüppe drauf gekommen. Die Scripte sind durchdacht und treffend geschrieben, bleiben aber stets glaubwürdig und schaffen ein realistisches Bild (denke ich mal) vom hektischen Treiben im Valley.
Natürlich ist das nur möglich, weil auch der Cast mehr und mehr in seine Rollen kommt. Die Ausgewogenheit der Gruppe ist enorm, alle Figuren sind bedeutende Figuren und werden harmonisch und gewichtig in die Handlung integriert. Jeder erfüllt seinen Zweck, was auch in der hohen Komplexität der eigentlich recht simplen Handlung zu merken ist.
Da wird nicht von Folge zu Folge gedacht, die komplette Staffel (eigentlich ja die gesamte Story) wirkt von Vorne bis Hinten durchdacht. Es gibt funktionierende und logisch erzählte Rückbezüge, lauter Running Gags und sogar im Staffelfinale ein paar schöne Referenzen an die allerersten Episoden.
Ach ja, und: Gilfoyle. Ich liebe den Typen einfach!
Der ist nicht zuletzt für den tollen Humor zuständig, den ich so liebe. Trocken, ironisch und doch jedes Mal treffend. Dazu gibt es knallbunte Jacken, Socken an Türklinken und ein „Aloha“, das ich verdammt abgefeiert habe.
Das grenzte tatsächlich an Perfektion – vor allem für eine Dramedy-Serie. Das ist durchdachtes Storytelling, das stets auf hohem Niveau konstant abgeliefert hat. Lediglich vereinzelte fragwürdige Wandlungen, wie das utopisch schnelle Abschlittern von Figuren und der ein oder anderen recht offensichtlichen Entwicklung lassen die letzte halbe Krone wackeln.
Da sind hoffentlich einige Emmys und Co. fällig. Wenn das Niveau in Staffel 4 auch nur annähernd gehalten werden kann, dürfen wir uns auf tolle Unterhaltung freuen. Vielleicht kriege ich ja doch noch meine Freundin dazu, sich das anzuschauen – und darf noch einmal von Beginn an mitfiebern.
Kommentiere
Trackbacks