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Absolute Unerfrorenheit!

Review: Snowpiercer S01E02 – Prepare to Brace

25. Mai 2020, 15:32 Uhr
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Nach dem durchaus interessanten Auftakt in Form der Pilotfolge geht es in Folge zwei auch direkt mehr oder weniger nahtlos weiter. Für uns über Netflix entsprechend als Doppelfolgen-Feature, feiert „Snowpiercer“ heute hierzulande so auch endlich in Serienform Premiere.

Dabei gilt der Satz, den ich vergangene Woche notiert hatte: besser arm dran als Arm ab. Eine Mutter opfert sich für ihre Tochter und verliert – wie es bereits im Zuge der Nacherzählung über den Aufstand „im Jahr 3“ angedeutet worden war – einen Arm. In der Umsetzung offenbart sich die Originalität der Serie und der Gesamtsituation. Amputation durch Schockfrost. Mal „kurz den Arm an die frische Luft halten“ ist jedenfalls keine gute Idee. Nicht ganz gefallen hat mir die Abstimmung von Außen-Aufnahme und Innen-Ansicht, gab es Außen doch leider keine stufenweise Erfrostung zu sehen, sondern lediglich einen künstlich aussehenden und beinahe hellblau glühenden Arm zu sehen, während er innen sehr weiß wirkte. Dennoch eine gelungene Szene mit – Obacht – Hand und Fuß. Naja, sorry…

„The more they steal from us, the more human we become.“ (Josie)

Kurz schieben wir noch die Info in unseren Hinterkopf, dass da ein paar Tailies in Schubladen verfrachtet worden sind, die später noch essenziell werden dürften. Währenddessen frage ich mich, ob die Charakterbezeichnung von „Professor Layton“ (Partnerlink) in irgendeiner Weise eine Verbindung zur Figur in dieser Serie besitzt? Das Verbinden von Hinweisen scheint sich über den Bildschirm zu übertragen, setzt „unser“ Layton doch erzwungenermaßen zur Aufklärung des Falles an.

„You’re the tail detective…“ – „I’m the TRAIN detective!“ (Zeuge & Layton)

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Im „Night Car“ trifft Layton auf Miss Audrey – und einen kostenlosen Drink. Ob wir jetzt wohl jede Folge einen Genußmoment zu sehen bekommen werden? Ich tippe einfach mal auf Eiscreme in der nächsten Folge. Im Zuge (höhö!) eines Rückblickes erhalten er und wir einen Blick auf eine noch nicht gefrorene Welt, in der er und Sarah ein (verlobtes) Paar waren, das Donuts ohne Löcher im Bett gegessen hat. Ein gigantisches Loch gab es dafür prompt – nein, nicht etwa in der Handlung, sondern im Fenster des Rindvieh-Waggons. Yep, selbst eine Zuchtherde hat Platz auf dem „Snowpiercer“ erhalten. Nur doof, dass eine Reihe Lawinen zum „Extinction Event“ genügen. Hier wiederum wurde das Erfrieren der Tiere auf sehr gefällige Art und Weise dargestellt. Auch bei den langsam vereisenden Gegenstands-Oberflächen hat das ganz gut funktioniert. Weniger gelungen fand ich dagegen die Darstellung der Kühlschrank-Suche, die so ziemlich ohne jedes Kälte-Indiz daher kam. Typischer Anfängerfehler, der sich mir jedes Mal aufs Neue nicht erschließt. Keiner sagt „Brrr…“, oder hält sich die Unterarme, von sichtbaren Atemwolken ganz zu schweigen.

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Positiv dagegen fallen mir bislang einige Besetzungen im Cast auf. Die ekelige Nervtante, die im feinen Nerzmantel(?) ihre Ansagen auf einem Höckerchen im Zugende macht, ist vortrefflich antipathisch verkörpert. Auch taut Daveed Diggs ins seiner Rolle als Layton für mich deutlich auf in dieser Folge. Eigentlich wollte ich die an McGyver erinnernde kleine Sequenz loben, in der er letztlich auf einem Stoff-Fetzen Informationen über die Waggonfolge festhält (ist bestimmt mal wieder spontan in umgekehrter Reihung in den Bahnhof verfahren, da bin ich auch immer etwas Orientierungslos…). Aber dann folgte dieser etwas seltsam ausgeführte Plan, der ihm letztlich nur eine blutige Nase einhandelt.

„I see a fortress to class.“ (Layton)

Ein paar schöne Formulierungen und wegweisende Weichenstellungen (ja, ich höre ja schon auf…) gab es noch am Ende, als Melanie aka Mrs. Wilford hinzu kommt. Zum einen wissen wir, dass 3.000 Leute im Zug weilen, die eine Balance aus „Need, Breed and Speed“ benötigten, die andere Sicht der Dinge ist, dass sich darunter unter anderem Killer und Kannibalen befinden. Eigentlich gar nicht sooo Sci-Fi, richtig?

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Insgesamt hat mir diese Folge etwas schlechter als der Auftakt zur Serie gefallen, daher gehe ich mal auf drei Kronen runter. Das ist etwas schade, da vor allem die Vereisungs-Szenen wirklich viel Potenzial hatten, das auch zumindest größtenteils zur Entfaltung kommen konnte. Auch macht die gleichsam mit Layton erfolgende Erkundung des Zuges viel Spaß. Die Klassen-Konflikte und das Abzeichnen einer uns gar nicht so ungleichen Gesellschaft funktioniert noch immer sehr gut, auch wenn es noch bei Andeutungen in Form von gehässigen Kommentaren und kleinen Schubsern bleibt. Da aber bereits jetzt Einschnitte für die dritte und zweite Klasse angekündigt worden waren, dürfte es auch bald zu größeren Dynamiken innerhalb der elitäreren Zug-Bereiche kommen. Ich bin weiterhin gespannt, wie sich das vielversprechende Setting auflösen wird, würde mich aber über etwas mehr Konsequenz in der Erzählweise freuen.

Bilder: Netflix / TNT

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Montag, 25. Mai 2020, 15:32 Uhr
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