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Nachdem die neue Staffel „Snowpiercer“ vergangene Woche den Bahnhof verlassen hat, wurden bereits einige Weichen für die kommende Geschichte gestellt. In der neuen Folge erreichen die Vorbereitungen ihren Höhepunkt und führen dann doch schneller zu konkreten Aufeinandertreffen, als zumindest ich persönlich dachte.

Zunächst beweist Ruth ihr Scheiben-Fingermalkunst sowie Kreativität, was den Einsatz von Briefratten anbelangt. Dass sie direkt den eingedrungenen Sicherheitskräften hinterher schleicht, hat sich mir nicht wirklich ergeben (klar, sie will Informationen sammeln, das erschien mir jedoch recht risikobehaftet…). Stellt sich heraus, dass Wilford mit einem EMP experimentiert. Der soll nicht etwa den Stromverbrauch im eigenen Zugverbund minimieren, sondern als Lahmlege-Taktik für Snowpiercer dienen.

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Dort findet sich Neuzugang Asha zurecht. Ich mag, wie bei ihr nicht nur im Gesicht Narben und Abdrücke zu sehen sind, sondern sie auch erstmal wieder das aktive Sprechen trainieren muss. Zeichen der Isolation. Layton findet in der Bibliothek-Schrägstrich-Gefängnis-Anlage Informationen und persönliche Aufzeichnungen zu seinem „Lebensbaum“, wie ich ihn letzte Woche genannt habe. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Dracaena cinnabari, oder auch einen „Drachenblutbaum“. Wieder was gelernt. Der sei lediglich in einer Region vorzufinden, die auch mit den bisherigen Daten und Vermutungen bezüglich einer wärmeren Region übereinstimmt.

„I hate to tell you this, but human kind hasn’t exactly evolved in your absence.“ (Layton)

Aber hey – es ist nicht alles Überleben und Krieg in „Snowpiercer“! Für die Emotionen waren dieses Mal Os und LJ zuständig, die sich verlobt haben, yay!

„We put the cake maker in compost…“ – „Then geht him out – we’re getting married!“ (Zarah & Wilford)

Wie schnell man da Plakate an Bord fertig gedruckt bekommen hat, verwundert bei der starken Rationierung von ungefähr allem schon gewaltig. Aber gut, so eine Hochzeit schmeißt man auch direkt tags drauf, so dass man gerade noch rechtzeitig eine kleine Tanzroutine einproben kann…

„It’s our wedding day! Do you ever stop conniving?“ – „Conniving is good…“ (Oz & LJ)

Vor der Zeremonie beweist Wilford nicht nur, dass sein Badeverhalten vor Publikum seltsam anmutet, sondern auch seine Bräutigams-Unterredungen. Autsch!

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Dann wird es etwas hektisch. Die Untergrund-Bewegung schickt sich an, das EMP zu deaktivieren. Obwohl man dort hinten eigentlich ziemlich alleine ist, möchte man die Hochzeitsfeier als Ablenkung nutzen. Soweit in Ordnung. Der Plan geht leider nicht auf, weil man Javi dort hingelockt hatte und Kevin Lunte riecht. Passt auch. Dass Ruth sich aufopfert, um weitere Durchsuchungen zu verhindern, hätte auch passen können, aber mich stört, wie plump sie da am Tischende auf sie wartet. Das war doch viel zu offensichtlich?! Und auch so hätte man eigentlich mal beim EMP vorbei schauen müssen, um sicher zu stellen, dass sie da nichts verändert hat.

„You got it all wrong, Mr. Wilford.“ – „I hear that all the time – and then I win.“ (Ruth & Mr. Wilford)

Aber gut, der Plan klappt. Noch während ich mich über den stark erweiterten Wortschatz von Strong Boy freue, aktiviert dieser aus Versehen das EMP. Auf Voll-Leistung, versteht sich. Sie werfen das Teil aus dem Zug, um Schlimmeres zu verhindern, was letztlich dazu führt, dass Snowpiercer vom elektromagnetischen Impuls erreicht wird und die Position des Ausgangspunktes orten kann.

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Als wäre das nicht bereits Cliffhanger genug, hat man nochmal aufs Gas gedrückt und die Züge direkt mal aufeinandertreffen lassen. Zum Glück war gerade ein parallel laufenden Zweitgleis parat. Allgemein war ich verwundert, wie flexibel die Gleislegung für die Fahrt von Snowpiercer zu sein scheint, aber gut, das ist ein anderes Thema… Interessant fand ich den Moment, weil im Grunde genommen alle Parteien aus komplett unterschiedlichen Gründen und Gedankenwelten jubeln. Mal schauen, wem das Lachen im Halse stecken bleiben wird.

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Wie eingangs geschrieben hat „Snowpiercer“ die Basisarbeit der ersten Folge fortgesetzt, um auf die eigentliche Haupthandlung der Staffel hinzuleiten. Die scheint jetzt doch deutlich schneller zu kommen, als ich bis 10 Minuten vor Ablauf der Folge noch gedacht hätte. Die Züge sind zumindest mal für den Moment beisammen. Theoretisch kann es sich auch lediglich um eine kurze „Hier sind wir!“-Vorbeifahrt handeln, aber da man betont hat, den Überraschungsmoment nutzen zu wollen, dürfte es direkt daran anschließen.

Qualitativ hat man sich etwa auf Vorwochen-Niveau gezeigt. Das war soweit in Ordnung, hatte zum Ende hin etwas Spannung, aber der ganz große Wurf war das nicht. Ein, zwei kleinere Ungereimtheiten gab es genauso zu sehen, wie erfreuliche Momente, die zeigen, dass „Snowpiercer“ mittlerweile durchaus eine breit aufgestellte Erzählung mit vielen interessanten Figuren ist. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass man nicht genug aus der Ausgangslage macht und das alles deutlich komplexer und einnehmend sein könnte.

Bilder: TNT / Netflix

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Dienstag, 1. Februar 2022, 10:19 Uhr
ReviewSnowpiercer
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