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„Is this your idea of fun?!“

Review: Snowpiercer S04E06 – „Bell the Cat“

29. August 2024, 09:58 Uhr
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Zu Beginn der neuen Episode „Snowpiercer“ hatte ich zunächst Bedenken, dass wir es mal wieder mit einem viel zu ausführlichen Rückblick zu tun haben, der eine Storylücke ausfüllen soll. Tatsächlich aber wird das Auflesen Wilfords durch die Friedensbewegung in angenehmer Kürze dargeboten.

Elf Monate später will Wilford als Ingenieur, der er ist, seine Züge bei sich haben. Dabei zeigt er sich gleicherweise nützlich als auch manipulativ. Gefühlt bekommen wir diese Folge erstmals zu sehen, welch technisches Know-How er besitzt. Nicht alle Reparaturen begeht er aber nach dem eigentlichen Plan. Auffällig ist, wie sehr er sich mit Charme den Soldat:innen annähert. Vor allem mit Tiermaske „Wolf“ hat er eine gewisse Verbindung aufgebaut, aber auch im Pausenraum sorgt er für (künstlich anfühlende) Lacher. Da hat man bereits eine mögliche Meutere wittern können. Die Szene, in der Milius eine Zigarre auf der Hand eines Soldaten ausdrückt, hat auch viel ausgedrückt. Mich wunderte in dem Moment nur, wie geschockt Wilford war, hat er doch früher weitaus Schlimmeres orchestriert gehabt. Vielleicht war er aber auch schlicht verwundert ob des Verhaltens seines alten Bekannten? Denn er und Joseph nennen sich beim Vornamen. Milius selbst ist derweil mit impulsiver Aggressionsentladung beschäftigt.

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Bei Layton ist die Situation zunächst deutlich unklarer. Mir hat gefallen, wie ihm und uns gleichermaßen nach und nach Klarheit in die Situation gebracht wird. Zu Beginn dachte ich erst, einige Zombie-artige Gestalten seien hinter ihm her. Nicht ganz. Hinter den dubiosen Gestalten stecken einige unfreiwillige Testsubjekte, die nach einer ganzen (fein säuberlich gelisteten) Reihe an Tieren an der Reihe waren. In dem alten Labor kam es zu einem Ausbruch des CW-7-auflösenden Gemini, was die Gruppe seit drei Jahren auf ihrem Stockwerk abgeschottet vom Rest dahinvegetieren lässt.

„I don‘t remember you.“ – „Yeah, no shit! We never met.“ – Anführerin Kari & Layton

Als gelungen empfand ich, wie man die zwei Storylines zusammengeführt hat. Wilford wird zu einem „lustigen“ Einsatz eskortiert während Alex seine Reparaturen fortsetzt. An dieser Stelle war eigentlich bereits klar, dass das Konsequenzen haben dürfte. Eine rasante (mit Wolfmother untermalte!) Aktion später muss Wilford der Tatsache und Soldat Wolf ins Auge blicken, dem die Situation sichtlich schwer fällt. Aber gut, mit Layton findet Wilford immerhin einen alten Bekannten vor.

„You should have taken the bullet.“ – Layton

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Ab hier wird ordentlich in das Verhältnis zwischen den eigentlichen Erzfeinden investiert. Dass man die Eskalation in ein vernünftiges Gespräch geleitet bekommt, wirkt mit der robusten Scheibe zwar etwas plump, funktioniert jedoch. Wilford hält letztlich wichtige Informationen sowie – haben wir ja diese Folge gelernt – auch Fähigkeiten, die für Laytons Ziel (Rettung seiner Tochter) von großer Relevanz sind. Nett fand ich, wie Wilford quasi gleichzeitig mit Milius über Funk und Layton im Nebenraum kommuniziert.

„Best take me along – fix your mistakes!“ – „It‘s you. You‘re my mistake.“ – Wilford & Milius

Layton und Wilford müssen einen Pakt schließen. Frei nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. An dieser Stelle stach für mich der Satz heraus, dass Wilford auch nicht in einer von der Friedensbewegung gestalteten Welt leben möchte. Der wild geschmiedete aber tatsächlich bei Weitem nicht bescheuertste Plan der bisherigen Serie kommt jedoch gar nicht zur Entfaltung, weil Alex die beiden rettet.

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Die hat von Bens Schicksal sowie dem Giftgehalt der ersten Gemini-Varianten erfahren. Darüber hinaus hat sie sich im Zuge einer Blutentnahme das ID-Armband von Nima geschnappt, um erweiterte Zugangsrechte zu erhalten.

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Abseits der eigentlichen Hauptstory geht es aber auch andernorts weiter. Vor allem in New Eden gibt es gewaltige Entwicklungen. Auf der Suche nach Roche findet Oz Stu Whiggins – dem eine Hand fehlt. Das Mysterium wäre also schon einmal halbwegs gelöst. Whiggins‘ Verhörungen waren recht unterhaltsam, das Ergebnis daraus weniger. Am Berg angebrachte (und äußerst auffällig leuchtende…) Bomben stellen eine Gefahr für New Eden dar.

Eine Art emotionale Aufgabe gibt es auf Big Alice zu sehen. „Schon wieder eine Rede…“ hat sich auch Ruth gedacht und diese in für eine Führungskraft ihres Kalibers schrecklicher Manier abgebrochen. Aber mit dem gemeinschaftlich eingeritzten (und erstaunlich sauber ausgearbeitet aussehenden) „B“ für Ben im Wilford-Worpress-Logo-Stil hat man der Figur ein schönes und passendes Tribut gezollt.

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Es ist verdammt viel passiert, gab gute Wechsel und Dynamik sowie vor allem wichtige Entwicklungen in Story und Figurenbeziehungen zu sehen. Vor allem bei Layton haben jedoch die Wechsel zwischen „Ich bring dich um!“-Impulsivität und rationalerer Kooperationsbereitschaft bisweilen utopisch auf mich gewirkt. Außerdem hat die ganze Oz-Story zwar ihre komödiantischen Momente, bewegt sich aber auch hart an der Grenze zum plumpen Slapstick. Das sollte nicht noch schlimmer werden. Eigentlich wäre ich jetzt auch wieder eher bei dreieinhalb Kronen gewesen, aber weil die Episode sich dann doch absetzt, was die Dichte an Entwicklungen sowie die Dynamik anbelangt, gehe ich mal auf wohltätige vier. Soll ja niemand sagen, ich sei zu kritisch unterwegs. Für die nächste Wertung dieser Art muss dann aber noch an den Feinheiten geschraubt werden.

Bilder: AMC

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Donnerstag, 29. August 2024, 09:58 Uhr
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