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Aus mittlerweile guter neuer Tradition heraus startet auch die aktuelle Folge „Snowpiercer“ mit einem Rückblick. Dieses Mal geht es drei Jahre zurück und um Admiral Milius – damals noch Captain, aber bereits sturer Verfechter seines Weltrettungsplanes. Das eigentlich stillgelegte Testverfahren wurde von ihm kurzerhand vom Tier auf den Menschen übertragen und fortgeführt. Wenn ich das richtig deute, hat Milius‘ Frau der Admiralin davon erzählt, so dass er kurzerhand das Laborstockwerk mit allen Beteiligten mit dem Gas versetzt und sich selbst befördert hat.

„Thank you for your service.“ – Milius

Endlich bekommen wir Mel mal wieder zu sehen, die diese Episode verdammt viel aufzuholen hat. Unter anderem lernt sie, dass Wilford die Band Wolfmother gerne sehr laut hört, was die Soldaten-Nachbarn stört.

„And then what? We all go off together on the trains to save humanity?!“ – „Again. Save humanity again, yes.“ – Mel & Wilford

Dann beginnt die Folge leider, ein unnormales Tempo in der Geschichtsentwicklung aufzunehmen. Mich hatte in einer vorherigen Folge der Staffel bereits genervt, dass erst prominent von einem schwer ersichtlichen Labyrinth-Bau geredet worden war, und siehe da: Mel findet Alex, Layton findet Josie, die beiden finden Liana – das ging alles schon wieder verdammt schnell und easy. Mal ganz davon abgesehen, wie schnell Liana rausgerückt wird. Gegen den emotionalen Ansatz in dieser Situation kann ich nicht mal argumentieren, aber in dieser Folge geschieht mir vieles zu direkt. Es fühlt sich enorm danach an, als ob der Produktion die Folgen ausgegangen sind und man viel zu wenig Zeit hatte, um gewisse Geschichten zu Ende zu bringen.

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Um aber nicht nur zu meckern: Immerhin einen Moment zwischen Mel und Alex hat man gebührend inszeniert bekommen. Mel weiß direkt um Bens Schicksal als Alex von der manuellen Entkopplung erzählt – eine gut gespielte Reaktion von Darstellerin Jennifer Connelly.

Kommen wir aber wieder zurück zu den seltsam abrupt erzählten Geschehnissen. In einer Art Hinrichtungs-Situation mit Milius erfriert Wilford nicht, da er jahrelang Bluttransfusionen zur Kälteresistenz-Bildung erhalten hat. Wieso er dann aber lautstark und zumindest an den Händen visuell ersichtlich anzufrieren beginnt, erschließt sich nicht ganz. Kurz darauf sind die Hände nämlich wieder wundervoll durchblutet und schadlos.

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Die Geschichte des Admirals ist jedenfalls dann auch ziemlich plötzlich auserzählt. Nun gut, ist Wilford halt wieder der Bösewicht. Zumindest für einige Minuten. Als er stolz von seiner Kälteresistenz berichtet, nachdem er Snowpiercer von Außen betreten konnte, hat mir gefehlt, dass Layton „Did you build a resistence for bullets as well?“ zu ihm sagt. Statt einer vor wenigen Folgen noch unumgänglichen Rachetat bekommen wir aber zu sehen, wie Wilford sich einen vergifteten Joint genehmigt. So kann er zumindest noch in bester Superbösewicht-Backstory-Manier erzählen, wer seinen Platz für die letzten Folgen einnimmt. Und Sean Bean macht endlich das, was alle seit der ersten Folge erwartet haben: sterben. Diesmal wohl auch wirklich und endgültig. Ein etwas unspektakulärer Abgang für diese wichtige Figur.

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Jetzt sind ja nur noch Menschen da, die die Menschheit retten wollen, also alles gut? Nicht ganz. Nima will den Weg weitergehen und ist zu stolz, um seine Arbeit jetzt weiter zu verzögern. Das wirkt auf mich nicht ganz ersichtlich, immerhin hat er ja auch jahrelang gewartet, was machen da ein paar mehr Tage oder Wochen. Würziger wird die ganze Situation, als er sich verplappert und offenbart, dass er bereits an der Entwicklung von CW-7 beteiligt gewesen ist. Letztlich entkoppelt er Layton und Co, was mal wieder zu einem Big-Alice-Rettungsausflug werden dürfte.

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Der zweite Zug will aber zunächst wieder nach Big Eden. Dabei bekommen wir einen schönen Moment zu sehen, in dem Till Audreys Stimme mal wieder hören möchte und Ruth eine Platte von ihr auflegt.

Big Alice soll aufgrund der Bomben jedoch noch nicht über die Brücke gen New Eden fahren. Javier demonstriert, dass er ein bisschen was dazugelernt hat, was öffentliche Reden anbelangt, und geht zudem mutig vor, als es um die Entschärfung eines Zündersatzes geht. Dabei fühlt es sich etwas seltsam an, dass er draußen etwas einfrieren muss. Letztlich gibt es eine Explosion, die aufzeigen soll, dass der Versuch misslungen ist, aber aufgrund der Darstellung bin ich mir ziemlich sicher, dass Javier den Sprengsatz rechtzeitig die Brücke hinuntergeworfen hat. Zumal es halt wirklich lächerlich wäre, wenn noch eine weitere tragende Person in dieser Folge plötzlich sterben muss.

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Es ist viel passiert. Zu viel. Zumindest in zu kurzer und nicht immer ersichtlicher Abfolge. Grundsätzlich kann man inhaltlich nicht mal viel kritisieren, mich hat das Tempo und die Darbietung jedoch gestört. So konnte wichtigen Momenten nicht der Raum gelassen werden, um sie gebührend aufzusaugen. Auch die Bösewicht-Entwicklung um Nima will mich nicht ganz catchen. Jetzt bleiben noch drei Episoden, um ihn davon abzuhalten, die Gasraketen abzufeuern und letztlich die Züge wieder zu vereinen. Ich könnte mir vorstellen, dass jetzt alle New-Eden-Bewohner:innen wieder auf Big Alice steigen und gen Snowpiercer bzw. Layton und Co. fahren. So dass wir einem Finale zusteuern, dass gänzlich auf der Schiene stattfindet. Wie früher. Nur… wärmer? Wir werden sehen.

Bilder: AMC

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Montag, 2. September 2024, 09:51 Uhr
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