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Alle aussteigen, bitte.

Review: Snowpiercer S04E10 – „Last Stop“ (Serienfinale)

23. September 2024, 09:52 Uhr
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Gents, how are ya? (Und Ladies sowie alle dazwischen und außerhalb) Es ist soweit. Nach jahrelanger Fahrt nähert sich „Snowpiercer“ der Endhaltestelle. Bitte achten Sie darauf, Ihr Gepäck mitzunehmen und steigen Sie alle aus. Aber das machen Sie vermutlich vollautomatisch, ist man doch froh, dass die ruckelige Fahrt endlich vorbei ist.

Speaking of „Ende“: Vom Ende des Zuges nach Vorne kämpfen, um ihn für sich zu gewinnen – da hat man schon sehr erzwungen, eine Klammer zum Beginn der Geschichte zu kreieren. Und das bindet man uns auch gleich mehrere Male im Dialog auf, damit es auch wirklich alle mitbekommen. „One Train“-Rufe inklusive.

„This car-to-car-shit reminds me of the battle days.“ – Till

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Eine Neuerung hat man dann aber doch parat für uns: Die lassen den Zug auf dem zugefrorenen Ozean fahren?! Das ist schon irgendwie ganz geil aber halt auch komplett unnötig.

„Bad track?“ – „No track.“ – Layton & Melanie

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Noch unnötiger ist eigentlich nur, dass Dr. Headwood den toten Soldaten in Rekordzeit wiederbelebt hat. Wissenschaft und so. Die Rückkehr der Ratte fiel dann allerdings eher kurz aus und hatte mal so gar keine Relevanz. Da hätte man jede andere Person in weißer Uniform hinstellen können. Irgendwie haben sich diese Momente aneinandergereiht, in denen eine gewisse Erwartungshaltung aufgebauscht wurde, nur um uns dann hängen zu lassen.

Hier könnte man auch hinzuzählen, wie leicht unsere „Neu-Tailies“ dutzende Waggons empor gehen und mit einem Subtrain-Wagen lockerleicht durch eine Barriere fahren können. Noch nicht genug Staffel-Eins-Rückbezug? Okay, wir packen Till und Oz einfach nochmal in Uniformen. Wobei, die beiden hatten zugegebenermaßen mal wieder die besten Momente der Episode.

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„Last stop. Stand down and I’ll let you live.“ – „What coincidence – I was about to make you the same offer. This is our train!“ – Fox & Ruth

Als unnötig empfand ich dann auch, dass Nima zwei Minuten vor Raketenabschuss noch einen plötzlichen Sinneswandel zu haben scheint. Auf einmal funktioniert der mahnende Ansatz, den Melanie bereits mehrfach zuvor angebracht hatte? Alles nur, damit er „Ich kann jetzt leider auch nichts mehr tun“ sagen und bildgewaltig erfrieren kann. Das hätte man alles in allem stimmiger inszenieren können (nein, müssen!).

An sich hatte die Idee, einen daher haspelnden verrückten Professor als Bösewicht zu installieren, ja durchaus einen gewissen Reiz. Wenn er da wenig einschüchternd mit der ihm sichtbar Unwohlsein zufügenden Waffe herumfuchtelt, das hat schon was. Aber letztlich hat er nie die Präsenz und Gefahr anderer Antagonisten ausstrahlen können. Mit dem plötzlichen Wegfall von Milius und Wilford hat man sich definitiv keinen Gefallen getan. Das wirkt eher so, als hätte man eine billige Abkürzung gewählt, um einige Erzähl- und Handlungsstränge auf den Weg zu bringen, anstatt den komplexeren Weg zu wählen.

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Ich bin jetzt kein Superduperwissenschaftler á la Alex, aber hätte so ein Raketenabschuss nicht eine derartige Energie freisetzen müssen, dass der Zug zumindest nicht einfach so weiterfahren kann? Das sind ja utopische Stoßdämpfer, die da verbaut sind.

Und wo wir gerade bei physischen Gesetzen sind: Alex hat die Luke nicht richtig verschlossen, wodurch diese abgeflogen und das Gas-Segment eingefroren ist. Schon verwunderlich, was so eine wenige Millimeter dünne und augenscheinlich nicht wirklich isolierte Metalltür für einen Kälte-Abwehr-Effekt haben sollte.

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Es ist bis auf Nima und einige seiner Soldat:innen auch einfach niemand Nennenswertes gestorben?! Das muss natürlich auch nicht passieren, vor allem, wenn es sich lediglich um Quoten-Tode handeln sollte, um nochmal auf die Tränendrüse drücken zu können. Aber bei diesem Setup und den etlichen impulsiv durchgeführten Gruppenkämpfen wirkt das schon äußerst glücklich. Zumal ich so gar nicht kritisieren kann, wie vielsagend doch Laytons Foreshadowing-Blicke gegenüber Rosie und Melanie waren…

„Attention all passengers. Good morning.“ – Mel

Um auch mal einen Rückbezug lobend zu erwähnen – Melanies Durchsage über das Bord-System fand ich sehr gut. Dieses Instrument hätte meiner Meinung nach auch super als letzte Worte der Serie fungiert. Das hätte man einfach als abschließende Worte über die Montage aus Szenen legen können, die die Rückkehr nach New Eden zeigen. Aber nein, ein bisschen „Wir wissen nicht, was passiert“ musste uns ja noch mitgeteilt werden und yay, Javi und Sy planen eine gemeinsame Zugfahrt. Wie romantisch!

Und, wer hat es vorausgesagt?! Audrey singt uns was zum Abschluss.

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Wobei, einen kleinen Bonus hat man dann doch noch für uns parat. Dieser „Kameraflug“ zu den abschließend eingeblendeten Blumen der Hoffnung war ja mal holpriger als das Drehbuch diese Staffel. Schön fand ich dabei jedoch, dass man sie im Comic-Stil dargestellt hat, um noch ein letztes Mal der Graphic-Novel-Grundlage der Geschichte Tribut zu zollen.

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Leider haben sich die Probleme der Staffel auch in der finalen Episode der Serie durchgezogen. Einige gutgemeinte Ideen werden von lauter schlechten Umsetzungen und Timings begleitet. Die Handlung hätte man nochmal konzentrieren und besser beleuchten sollen, statt so viel wie möglich in eine Dreiviertelstunde pressen zu wollen. So hat sich weder wirkliche Spannung noch sonderliche Erleichterung entfalten können. Das ist schade, denn die Serie und einige Charaktere darin hätten deutlich mehr verdient gehabt. Und zwischenzeitlich hatte „Snowpiercer“ auch angedeutet, mehr zu können.

„Snowpiercer“ Staffel 4 Review

Ich weiß nicht, ob ich noch ein Spoiler-armes Staffelreview schreiben werde, daher hier der übliche Kurz-Rückblick auf die vergangenen Wochen. Das fing tatsächlich noch einigermaßen solide an und zur Staffelmitte hatte ich gar Hoffnung, dass man auf etwas Großes zusteuert. Aber nein, dann wurde es immer unstimmiger und verflachte komplett. Das ist dann in Gänze gar noch etwas niedriger bewertet, als es bei der eh schon recht mittelmäßigen Staffel Drei der Fall war.

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So bleibt eine viel zu langgezogene und sich wiederholende Erzählung einer Geschichte, die in Filmform noch gut funktioniert hatte. Schlecht war die Serien-Adaption bzw. -Weiterspinnung jetzt nicht, aber hinten raus ging ihr die Luft aus. Vielleicht hätten drei Staffeln ausgereicht (die anders erzählt worden wären, versteht sich). Dennoch danke ich für diese ausgefallene Fahrt, die auch einiges Sehenswertes zu bieten hatte, und allen, die meine Reviews gelesen haben. Mögen eure eigenen Zugreisen entspannter ausfallen.

Bilder: AMC

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Montag, 23. September 2024, 09:52 Uhr
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