Platz 23: TOS S01E23 – A Taste Of Armageddon
Heute präsentiere ich euch ausnahmsweise keine Doppelfolge und springe gleichzeitig Jahre zurück in die Anfangszeit von Star Trek. Platz 23 geht an die Classic Episode „A Taste Of Armageddon“ oder „Krieg der Computer“ in der deutschen Übersetzung.
Ein verbotener Planet
Code 710! Die Enterprise nähert sich einem Planet der eine klare Botschaft aussendet. Code 710 bedeutet, dass sich niemand nähern soll und große Gefahr besteht. Doch an Board der Enterprise befindet sich ein Botschafter der Föderation, welcher auf einen Kontakt besteht – trotz Einwand von Captain Kirk.
Der „humane“ Krieg
Kirk beamt sich mit Spock auf den Planeten, Scotty und Pille halten auf dem Schiff die Stellung. Schnell wird ihnen die Lage und der Grund für Code 710 erklärt, der Planet befindet sich in einem seit 500 Jahren andauernden Krieg. Als der Anführer, Anan 7, von einem Angriff berichtet wundert sich die Landungstrupp, denn sie hören keine Einschläge oder sehen Zerstörung. Dies liegt daran, dass der Krieg mit Computern geführt wird. So wird die Kultur des Planeten bewahrt, laut Anan 7. Tote gibt es trotzdem, die Opfer werden von einem Computer bestimmt – genaue wie die Angriffe – und die Auserwählten müssen in Todeskammern sich freiwillig desintegrieren lassen.
Bei den Angriffen wird laut Berechnung auch die Enterprise zerstört. Der Anan 7 versucht infolgedessen die Crew auf den Planeten zu locken, um sie töten zu lassen. Tut er dies nicht, verletzt er der den Vertrag mit der Kriegspartei, wodurch der Krieg mit echten Waffen und fortgeführt wird.
Scotty als sturer Held
Auf der Enterprise fällt der Botschafter auf den Trick von Anan 7 herein, welcher freundlich tut und fordert, dass die Schilde der Enterprise eingefahren werden.
„Der beste Diplomat ist ein Phaser mit dem ich mich wehren kann“ – Scotty
Pille hält zu Scotty, auch wenn dieser sich Befehlsverweigerung vorwerfen muss, doch beide vertrauen auf ihren Instinkt. In einer späteren Kommunikation kann Kirk dem durchgedrehten Anführer Anan 7 durch Befehl 24 – diese Folge hat es irgendwie mit Zahlencodes – die Pistole auf die Brust setzen. Scotty soll mit den mächtigen Waffen der Enterprise anzugreifen, sofern sich Anan 7 nicht beugt.
Der böse Computer & Kirks Fäuste
Am Ende kann Kirk sich durch Gewalt durchsetzen und verpasst seinen Bewachern eins mit der Faust. Auch die Lösung bzw. die Befriedung des Krieges kann Kirk nur durch einen Phaserschuss erreichen. Er zerstört die Kriegscomputer, die Angriffe und Einschläge simulieren sowie die Todeslisten erstellen. Erst nachdem der Vertrag mit den Feinden nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, wird der diplomatische Weg eingeschlagen.
Zukunftsvision & Moral der 60er Jahre
Was mir an dieser Folge so gefällt ist die seltsame Zukunftsvision die hier dargestellt wird. Der „saubere“ Krieg wird durch ein fremdes Volk ausgemalt und dem Zuschauer der 60er Jahre. Ein Krieg, der durch sture Anführer und moderner Computertechnik geführt wird. Aber auch dieser auf den ersten Blick saubere Krieg erzeugt Schrecken und Terror, obwohl Gebäude heile bleiben und die Bomben nur virtuell einschlagen. In einer späteren The Next Generation Folge taucht Spock auf und spricht von Cowboy Diplomatie; diese Diplomatie legt auch Kirk an den Tag. Er erreicht den Frieden nur durch Gewalt und Zerstörung – erst dann hört der Anführer des fremden Volkes auf die Botschaft und will in Verhandlungen mit dem Feind treten. Gleichzeitig ist dies aber auch ein Bildnis dafür, Bestehendes und angeblich Unumkehrbares aufzubrechen – die Handschrift von Gene Roddenberry. Dazu sehen wir als Bonus noch den sturen Scotty, der die Crew vor einen verbohrten Bürokraten schützt. Also alles, was man von einer klassischen Star Trek Folge erwartet: Fäuste, Computer, der Glaube an das Gute und der galaktische Frieden.
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