Viele Fragezeichen und doch ein sehr positiver Eindruck. So in etwa lässt sich meine Meinung von den ersten vier Episoden Star Trek Discovery zusammenfassen. Ob die fünfte Folge etwas mehr Licht ins Dunkel bringt oder hat etwa dieses Verwirrspiel System?
Die fünfte Folge trägt erneut einen martialischen Namen: „Choose Your Pain“. Und genau dieser Satz findet sich auch so in der Folge. Captain Lorca wird nach einer Konsultation mit dem Sternenflottenkommando von den Klingonen entführt. Auf dem Gefangenenschiff trifft er auf Harry Mud, ja, der ikonische Star Trek Charakter wird durch Rainn Wilson widerbelebt. Doch ganz so lieb – trotz Verschlagenheit – wird er im Jahr 2017 nicht dargestellt. Er horcht für die Klingonen die Gefangenen in der Zelle ab. Ebenfalls ungewohnt für Star Trek ist das Verhalten der Klingonen. Klar, es ist ein Kriegervolk, aber in Discovery foltern sie ihre Gefangenen und hetzen sie gegeneinander auf. An dieser Stelle fällt dann auch der Titel der Episode „Choose Your Pain“, bei dem ein Gefangener entscheiden soll, wer Prügel einstecken soll. Meiner Meinung nach ist das etwas zu viel, die Klingonen werden extrem einseitig dargestellt. Sofern die Autoren noch mehr mit ihnen vorhaben, hoffe ich, dass da noch mehr folgt als dieses stumpfe Sektengehabe und Abschlachten der Gefangenen.
Abseits dessen gibt es dann auch wieder (ein bisschen) Entdeckung. Michael sorgt sich um das Wesen, welches den Antrieb erst benutzbar macht. Es leidet und kann nicht mehr. Am Ende dieser Geschichte opfert sich der Chefingenieur und injiziert sich die DNA des Wesens, um an seiner Stelle den Antrieb zu verwenden. Michael gerät währenddessen in eine Nebenrolle und ist nicht wirklich von Bedeutung. Ich frage mich, wenn durch diesen menschliche Ersatz die Abhängigkeit von diesen Wesen nicht mehr besteht, kann dann tatsächlich dieser Antrieb auf andere Schiffe transferiert und kopiert werden? Andererseits gibt es dann noch das Ende. Der Chefingenieur Paul Stamets redet mit seinem Freund, dem Arzt des Schiffes. Als er das Badezimmer verlässt, sieht man ihn weiter im Spiegel mit dunkler Musik im Hintergrund. Wurde er dupliziert, gibt es ein Paralleluniversium, dessen Tor geöffnet wurde, oder ist er der neue Serienkiller an Bord?
Dieses Ende verwirrt mich komplett. Ging es doch gerade in Richtung Föderation, Klingonen, Antrieb – und dann diese Horroreinlage? Nein, so ganz überzeugt mich diese Folge nicht. Seltsame Klingonen, komischer Nebeneffekt des Antriebs, aber zumindest ein tougher Captain als Pluspunkt. Der kämpft sich nämlich in beeindruckender Weise aus den Fängen der Klingonen – ganz im Stil von Sisko oder Kirk. Fazit: Ich bleibe weiter verwirrt.
Bilder: Netflix / CBS
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Die Serie ist richtig gut! Nicht einfach nur ein Abklatsch der Vergangenheit…was aber leider viele haben wollen: einfach neue Gesichter ins TNG-Format und gut! Ich finde den Perspektivwechsel super (Erzählung mit Fokus auf Michael, anstelle der „üblichen“ Captain-zentrierten Ensemble-Show!) und auch den Realismus (anstelle des nicht mehr zeitgemäßen (naiven) Optimismus aus TNG-Zeiten). Für mich nach DS9 endlich wieder eine starke handlungsbogen erzählende Star Trek Serie! Ich hoffe nur, dass die vielen ewig-gestrigen „ich-will-Picard-zurück“-„Fans“ die Serie nicht kaputt reden (wie es mit Enterprise geschehen war).
Falls du auf meine Kritik anspielst, den TNG Vergleich habe ich längst abgelegt und verstehe die Serie schon als etwas Eigenes und Neues. Folgen 3 und 4 haben das eindrucksvoll bewiesen, jetzt fand ich es etwas schwächer aber bin noch frohen Mutes.
Der Vergleich mit Enterprise hinkt da meiner Meinung, denn der Anfang bei Discovery schon deutlich stärker war. Enterprise hatte am Ende noch starke Folgen, aber im Großen und Ganzen muss ich zugeben, dass ich die Absetzung doch gerechtfertigt war – obwohl ich die Serie auch gerne geschaut habe.
Das war bis jetzt die schwächste Folge, aber sie müsste eigentlich bei den Fans, die mit „Discovery“ nichts anfangen können, am besten ankommen. Einfach nur des sinnlosen Fanservices (Auch wenn ich Rainn Wilsons Interpretation von Harry Mudd sehr mag) und der klassischen „Alles wird noch vor der letzten Werbepause gut“ Struktur wegen.
Interessant ist aber, das im aktuellen Klima eine Geschichte, in der ein Mann wohl von einer Frau sexuell missbraucht wurde, keine höheren Wellen schlägt.
Hmmm, ich kann die Meinung des Autors und der anderen durchaus verstehen, teile sie aber nicht, besser gesagt noch nicht. Warum? Nun, vielleicht gibt es hier einen Denkfehler und ich möchte eine alternative Herangehensweise anregen:
Vielleicht machen wir unbewusst den Fehler, die aktuelle Serie mit den vergangenen zu vergleichen. In allen anderen Serien gab es, mit Ausnahmen, die Erzählweise „Bösewicht-der-Woche“, die meistens in sich abgeschlossen waren und das Schiff flog in Richtung Sonnenuntergang. Und auch wenn DS9 aus diesem Muster teilweise auszubrechen versuchte, so war es auch dort meiner Meinung nach so (nebenbei, geht die Rangliste der ST-Folgen irgendwann weiter?).
Bei Discovery habe ich eher das Gefühl, das hier eine Staffelumspannende Erzählung zumindest versucht wird, wo die einzelnen losen Enden zu einem großen Finale verwebt werden. Ich mag mich irren, aber das ist nach den 3 letzten Folgen (die beiden ersten lasse ich da bewusst außen vor) mein Eindruck. Vielleicht sollten die Folgen unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden. Ich will damit nicht diese Reviews aburteilen oder abschaffen, sondern nur die Endgültigkeit des Urteils über die einzelnen Folgen etwas in Frage stellen (sorry, aber ich weiß es nicht besser auszudrücken). Quasi, das nicht jede Folge für sich allein steht, sondern als Teil eines größeren Ganzen gesehen wird.
Liege ich mit dieser Meinung falsch?
Die Schlußsequenz hatte auf jeden Fall was, aber ich bin genauso verwirrt um was es in der Serie eigentlich gehen und wo das alles hinführen soll. Das man nach fünf Folgen immer noch ziemlich im Dunkeln tappt ist schon sportlich, andere Serien könnten sich das definitiv nicht leisten. Vielleicht ist die Serie auch nicht wirklich für eine wöchentliche Ausstrahlung gedacht.
Mein größtes Problem sind momentan die Charaktere die mir eigentlich durch die Bank unsympathisch sind. Captain Lorca ist ein absolutes Ekelpaket, Michael eine überemotionale Klugscheißerin die offensichtlich unfähig ist Befehlen zu folgen und null Demut seit dem Tod ihres Captains zeigt, Saru ein unsichers Weichei und die Klingonen halt Klingonen.
Am sympathischsten ist mir aktuell noch Michaels Mitbewohnerin, die sich durch ihr Mobbing an Michael aber schon genauso negativ hervor getan hat. Dazu eine seltsam egale tote Sicherheitschefin, die Crew scheint selten mehr als eine bloße Zweckgemeinschaft unter einem exzentrischen Captain. Darin ändert auch ein Holzhammer-Diversity Paar erstmal wenig.
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