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discovery_1Da ist sie endlich, die neue Star Trek Serie. Nach 12 Jahren können endlich neue Weltraumabenteuer in dem von Gene Roddenberry geschaffenen Universum erleben.

Star Trek Discovery hat eine weibliche Hauptfigur mit dem Namen Michael Burnham, gespielt von der aus The Walking Dead bekannten Sonequa Martin-Green. Randnotiz: Warum heißt sie Michael, seit wann ist das ein Frauenname? Doch Michael ist nicht der Captain, ihr vorgesetzt ist ebenfalls eine Frau, gespielt von Michelle Yeoh. Die Serie begrüßt uns freundlich – die Crew zickt sich auf warme Art und Weise an, dem Zuschauer soll vermittelt werden, dass sich alle gut kennen und gerne zusammenarbeiten. Ein ungewohntes Bild, denn bisher startete die Crew einer Star Trek Serie immer etwas verhalten, erst nach mehreren Folgen wurden sie warm miteinander.

Das große Unbekannte in der ersten Episode sind die Klingonen. Wir sehen T’Kuvma, der die Häuser vereinen will und sich auf eine Prophezeiung bezieht. Während mir in diesen ersten Szenen die Föderation zwar sehr modern, aber durchaus vertraut erscheint, tue ich mich mit den Klingonen schwer. Zu stereotypisch werden sie dargestellt, dazu glänzt und blitzt es auf ihrem Schiff. Man glaubt für einen kurzen Augenblick, sich in einem Fantasysetting à la Herr der Ringe zu befinden. Dann geht alles Schlag auf Schlag, unsere Heldin Michael – als Kind Opfer von Klingonen – spürt den Hinterhalt, aber niemand will ihr glauben. Sie wurde von Vulkaniern aufgezogen, man sieht diverse Rückblicke in ihre Kindheit. Ihr Zievater war übrigens Sarek – besser bekannt als leiblicher Vater von Spock. Er rät ihr, mit aller Härte auf die Klingonen zu reagieren, aber sie kann die Crew und vor allen Dingen den Captain nicht überzeugen.

Etwas verwirrend sind hier erneut die Klingonen. Die Argumente des Anführers, der durch einen Trick eine kleine Föderationsflotte hergelockt und somit eine Bedrohungssituation hergestellt hat, sind mir etwas dünn. Er brüllt die Anführer der Häuser an und sofort glauben sie ihm, dass die Föderation böse sei und angegriffen werden müsse.

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Michael, inzwischen wegen Meuterei inhaftiert, muss in der Zelle den erbitterten Kampf miterleben, der tatsächlich großartig in Szene gesetzt wird. Ganz im Stil der Kämpfe aus dem Star Trek Filmreboot von 2009. Der klingonische Anführer kann die Föderationsflotte besiegen, die Schiffe der zusammengerufenen Klingonenhäuser fliegen zurück. Die Crew der Shenzhou kann sich rächen und das Schiff von T’Kuvma lahm legen. Der Plan lautet, ihn zu inhaftieren, um ihn nicht zum Märtyrer zu machen und ihn so bloßzustellen. Doch das geht schief, Captain Georgiou stirbt und Michael rächt sie und schaltet den Phaser auf töten. T’Kuvma stirbt, der Plan scheitert kläglich. Warum sie sich nicht im Zaum halten kann, finde ich etwas seltsam. Die letzte Sequenz zeigt Michael Burnham, die für ihre Befehlsverweigerung und Meuterei lebenslang inhaftiert wird.

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Was für eine Doppelfolge. Wir sehen den Zeitpunkt, an dem die Klingonen zu einem Reich zusammen kommen. So wie wir es in den anderen Star Trek Serien, die zeitlich nach Discovery spielen, kennen und gewohnt sind. Trotzdem bin ich noch nicht warm geworden mit der Serie. Mir gefällt Sonequa Martin-Green richtig gut. Ihr Charakter, ein Mensch der von Vulkaniern aufgezogen wurde, ist ein interessantes Setup. Sie nutzt das und inszeniert einen Hauptcharakter, mit dem man mitfiebert. Mein Problem sind die Klingonen, die sind so extrem anders und ungewohnt. Dazu sind sie – sorry – extrem hässlich. Eine Mischung aus den Humanoiden im Alien Prequel Prometheus und den Orks aus Herr der Ringe. Wenn ich darüber nachdenke, haben die Macher sich mehr an den Kilrathi aus dem Computerspiel Wing Commander orientiert, als an den bisherigen Star Trek Klingonen.

Trotzdem bin ich extrem gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass es besser wird. Man sollte dabei auch anmerken, dass fast alle Star Trek Pilotfolgen bisher recht lahm waren. Star Trek The Next Generation startete extrem zäh, genau wie Deep Space Nine oder Enterprise – lediglich Voyager hatte meiner Meinung nach einen vernünftigen Einstieg.

Schlecht war es nicht, aber es muss besser werden.


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Beitrag von:
Montag, 25. September 2017, 21:48 Uhr
ReviewStar TrekStar Trek: Discovery
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8 Kommentare

  • Uli

    Ein ziemlich wilder Ritt die zwei Folgen, der Kampf und die Idee mit dem „Licht von Kahless“ hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Das alles so bonbonbunt ist (bis auf die Orks ääh Klingonen) und man von Lens Flares und Kamerafahrten ganz wuschig wird, legt sich hoffentlich noch etwas. Genauso das wilde Tempo, gerade ist Michael noch heftig verstrahlt, dann schon wieder sorglos auf der Brücke. Gefühlte zehn Minuten später fliegt sie durch ein Vakuum, was gleich gar keine sichtbaren Auswirkungen zu haben scheint.

    Womit ich aber überhaupt nicht klar komme: Diese Enteraktion, bei der der Captain und erste Offizier sich alleine, nur mit Phasern bewaffnet auf ein klingonisches Schiff beamen. Das war auf allen Ebenen bescheuert, warum nimmt man kein Sicherheitsteam mit? Sind Handphaser wirklich die stärksten verfügbaren Waffen und wäre nicht zumindest eine Art von Schutzweste für den Captain (!) sinnvoll, um sich gegen Stichwaffen, wie sagen wir mal ein Bat’leth zu schützen? Hat wirklich niemand auf der Brücke Einwände gegen so einen „Plan“??

    Das der Captain stirbt war dann irgendwie nur folgerichtig, ich bin sehr gespannt wie es damit jetzt weitergehen soll. Für mich ist Michael aktuell Lichtjahre von irgendeinem verantwortlichen Posten entfernt.

    • Jonas
      Jonas

      Ja, das wundert mich auch wie sie es in Folge 3 drehen und Michael wieder in Amt und Würden führen. Wahrscheinlich ist es wie mit Tom Paris, sie ist die einzige die etwas weiß oder kann oder eben mit den Klingonen interagiert hat und wird deswegen für ein Spezialkommando rekrutiert wird…

  • Cem Buddi

    „Warum heißt sie Michael, seit wann ist das ein Frauenname?“
    => Die richtige Frage wäre wohl „AB wann“…

  • Avenger

    Das war ein vielversprechender Start…m.E. der beste Star Trek Pilot aller Zeiten (wobei das hier ja eher ein Prolog war und erst nächste Woche die Discovery startet). Dass so viele nörgeln ist leider schon Trek-typisch….nach der Staffel kann man urteilen, und das vielleicht mal ohne die eigenen (überzogenen) Erwartungen in den Vordergrund zu rücken!

  • Am meisten hat mich auch das Aussehen der Klingonen irritiert. Das verstehe ich einfach nicht und das ist auch grenzenlos unlogisch. Aber okay, man kann sich ja mal darauf einlassen, ist ja nur eine Oberflächlichkeit. Ebenfalls sehr irritierend fand ich den Alleingang der beiden auf das Schiff der Klingonen. Aber wenn man diese Dinge nicht zu sehr hinterfragt und sich vom dem Star Trek-Feeling mitreißen lässt, dann ist es schon wirklich genial. Ich war zunächst skeptisch, als ich die Serie startete, denn, nun ja, die großen Showrunner liegen gefühlte Lichtjahre zurück. Das merke ich insbesondere dann, wenn ich Kate Mulgrew bei Orange is the new Black sehe ;)
    Die Serie Enterprise ist irgendwie völlig an mir vorbeigezogen. Müsste ich die noch nachholen? Auf jeden Fall habe ich mich gefühlt wie früher in den 90ern. Gutes altes Star Trek. Ich hoffe, es bleibt dabei. Was ja schon mal auffällt ist, dass die Erzählperspektive offenbar eine andere ist. Wird es einen Spannungsbogen innerhalb der Staffel geben oder werden es lose Folgen sein wie bei The Next Generation, bei der es nur hin und wieder zusammenhängende Folgen gab? Ich hoffe sehr, dass die moderne Erzählart beibehalten wird. Ich freue mich jedenfalls sehr auf kommenden Montag.
    Bin übrigens über das Kessler-Interview auf YouTube auf diese Seite gekommen. Cool hier!

  • So, hab‘s auch endlich geschaut und muss sagen, dass mir der Start echt gut gefällt. Sieht natürlich alles ziemlich gut aus, aber die Schauspieler überzeugen auch. Die Storyfehler… ok, hat Star Trek schon mal hier und da, das wissen wir. Macht aber insgesamt Spaß! :-)

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