Die Auftaktfolge zur zweiten Hälfte der Debutstaffel gefiel mir richtig gut. Die böse Spiegelwelt ist einfach ein zu schöner Kontrast zur heilen Föderationswelt, selbst zu der eher dunklen Star Trek Serie Discovery.
In der aktuellen Folge geht es munter weiter mit Dunkelheit und Brutalität. Michael spielt ihr böses Ich mit Bravour. Dabei überschreitet sie auch typische Föderationsverhaltensweisen – bzw. das, was man von einer Star Trek Serie erwarten würde. Sie verhindert beispielsweise keine Hinrichtungen, sondern wohnt diesen sogar bei und behandelt jedes Crewmitglied wie den letzten Dreck – alles nur damit ihre Tarnung nicht auffliegt. Eigentlich ein erwartbares Verhalten in einer Umgebung, in welcher jedes falsche Wort sofort zur Eskalation führen könnte, aber in einer Star Trek Serie dann doch etwas ungewohnt.
Der moralische Kompass wird aber durch ihren innerlichen Konflikt wieder hergestellt. Wir dürfen als Zuschauer an ihrer Zerissenheit und ihren Zweifeln teilhaben. An dieser Stelle gefällt mir wieder einmal die schauspielerische Leistung von Sonequa Martin-Green. Hier kann sie meiner Meinung nach noch mehr ihre Qualitäten einsetzen, ganz im Unterschied zu ihrer Rolle in The Walking Dead.
Die düstere Atmosphäre wird durch dunkles Licht und die bedrohlichen Gesichter der Spiegel-Crew unterstützt. Doch an einem Punkt handelt Michael dann doch wie eine Sternenflotten-Offizierin. Als der Befehl kommt die Rebellion auszuschalten, überlegt sie nicht lange und behauptet, es selbst mit Tyler vor Ort erledigen zu wollen. Sie verhandelt dann insgeheim mit den Rebellen und hilft ihnen bei der Flucht.
Spannendster Moment der Folge ist die Transformation von Tyler. Auch wenn ich (wahrscheinlich als letzter Zuschauer) es erst in der vorangegangenen Episode gemerkt habe, dass Tyler in Wirklichkeit Voq ist. Der Spiegel-Voq ist der Auslöser und führt endgültig dazu, dass Tyler „erwacht“ und wieder ganz der Alte ist, also innerlich zumindest. Spannend in dem Sinne, dass das Geheimnis unwiderruflich gelüftet ist und ich mich frage, wie geht es denn jetzt weiter? Ohne seine Transformation wäre er ja noch gar nicht aufgeflogen, auf der Discovery wurde er nicht einmal des Mordes an Dr. Hugh Culber bezichtigt, da Paul Stamets durch seinen Zustand der Hauptverdächtige ist. Es oder er hätte vielleicht nicht der, aber einer der großen Twists gegen Ende der Staffel werden können. Wie sollen L’Rell und Voq denn nun Rache nehmen und ihre Pläne verfolgen? Oder bleiben wir etwa noch länger in der Spiegelwelt und es geht gar nicht mehr um die Klingonen, sondern um das nackte Überleben?
Erneut überrascht mich die Serie und wirft spannende Fragen auf – so kann es gerne weiter gehen.
Korrektur: Der Titel der Episode war leider falsch und wurde korrigiert.
Abseits dessen, warum sind die ersten Ratings von euch so niedrig? :)
Ja, gute Folge wieder, und ich bin überrascht von Sonequa Martin-Green. Ich fand sie in The Walking Dead so schrecklich, aber offensichtlich war sie dort einfach unterfordert. Ziemlich stark fand ich, dass sie Tyler vermeintlich skrupellos rausbeamt und er dann von der Discovery geborgen wird – wir sind ja schließlich immer noch bei der Sternenflotte. Mal sehen, was es mit dem doppelten Paul Stamets noch auf sich hat. Vllt. bringen die beiden beiden Universen Frieden. :-)
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