Und auch in folge 6 geht es nahtlos weiter mit den Ereignissen. Ich glaube ich werde die Staffel sobald sie beendet wurde ein zweites Mal schauen; bis auf das Überspringen von Rückblick und Intro sollte sich die Staffel wie ein langer Film anfühlen. Also, wie gesagt, es geht direkt weiter: Saru ist weiterhin Held der Stunde und kann sich vor lauter Selbstbewusstsein (bzw. eigentlich ist es nur die Abwesenheit von Angst) kaum retten und legt sich dabei auch gerne mal mit dem Captain an.
Aber nicht nur das neue Ich von Saru ist Thema, sondern auch seine ganze Art. Zufällig bzw. eigentlich alles andere als zufällig, erscheint ein mysteriöses Signal beim Heimatplanet vom kelpianer Saru. Die Discovery fliegt also dort hin und muss sich dem ewigen Konflikt zwischen Kelpianern und Ba’ul stellen. Das pikante daran, Saru durfte den Planeten nur verlassen, wenn er nie zurückkehrt. Dieses Arrangement ist nicht nur für die herrschenden Ba’ul verpflichtend, sondern auch für die Sternenflotte. Die Kelpianer haben keine Warp-Technologie, weswegen man in ihr Leben laut oberster Direktive eigentlich nicht eingreifen darf. Und genau an diesem Punkt liegt die einzige Schwachstelle der Folge. Zwar gab es in den alten Star Trek Serien auch sehr oft Situationen, in denen ein Captain diese oberste Direktive gebrochen hat; aber es war immer ein langer Weg dorthin und man konnte es nachvollziehen. In Discovery geht mir das zu schnell. Saru und Michael hebeln in zwei Sekunden die Autorität von Pike aus und er lässt beide einfach machen. Ein bisschen mehr Führungsverantwortung hätte ich mir da schon gewünscht.
Saru und Michael, allein die Anwesenheit eines Menschen auf Kaminar ist schon eine Verletzung der Direktive, beamen also herunter und treffen auf Sarus Schwester. Abgesehen von der Einmischung gefällt mir das ganze Szenario sehr gut, denn endlich haben wir es mit einer anderen Zivilisation zu tun. Und am Ende wird der Sinn und Zweck der Föderation, Frieden in die Galaxy zu tragen, auch noch umgesetzt. Wobei man anmerken muss, dass diese Umsetzung recht extrem ist, denn die Discovery sorgt dafür, dass alle Kelpianer sich weiterentwickeln und eine neue Evolutionsstufe erreichen. Es freut mich für die Kelpianer, dass sie ihre Angst verlieren und neuen Lebensmut schöpfen, aber ist das nicht zu viel des Guten? Ich entsinne mich an Next Generation Folgen, in denen man mit Gesellschaften konfrontiert wurde in denen ältere zum Wohle der Allgemeinheit sterben müssen oder es verboten war, Neigungen zu einem Geschlecht hin auszuleben. Dabei hat die Enterprise zwar auch positiv auf diese Welten eingewirkt, aber mehr im Sinne den Gedanken zu pflanzen und nicht alles komplett umzuwerfen.
Deshalb ist das Resultat dieser Aktion, dass die Ba’ul auf die bevorstehende Transformation der Kelpianer lieber alle auslöschen wollen, ein schöner Kontrast zum Übereifer der Offiziere. Echte Konsequenzen gibt es aber nicht, denn bevor etwas Schlimmes passiert, rettet der mysteriöse rote Engel rettet den Tag und vernichtet die Anlagen der Ba’ul.
Saru, Kelpianer, Ba’ul, Freiheit und Frieden; alles top und sehr unterhaltsam. Dagegen steht die nicht nachvollziehbaren Handlungen des Captains und der rote Engel, zu dem wir immer noch nicht (viel) mehr wissen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es Spock persönlich ist, der die Discovery mit den Signalen durch das Weltraum scheucht und in einem Superanzug die Geschicke der Physik ad absurdum führt. In jedem Fall eine gute Folge die erneut Lust auf mehr macht.
Bilder: Netflix / CBS
Hat mir auch wieder außerordentlich gut gefallen – wie FAST jede Folge in dieser Staffel. Über das Einknicken des Captains habe ich mich auch kurz gewundert, fand’s aber insgesamt ok. Sehr gut natürlich, dass wenig von Tilly zu sehen war – so insgesamt eine sehr gute Folge. Aber glaubst Du wirklich, dass das Spock ist in dem Anzug? Der Engel ist ihm doch auch schon erschienen, als er Kind war, oder?
Ich tippe eher darauf, dass das Captain Marvel ist. ;-)
Ich dachte auch direkt an Spock, find Michaels Einwand aber schlüssig. Außerdem dachte ich beim Standbild, dass das doch sehr feminine Körperformen sind.
…das mit Spock war auch nicht ganz ernst gemeint; die Ironie habe ich zu sehr versteckt, wie ich gerade selbst feststellen muss.
Feminin ist ein gutes Stichwort. In der ersten Folge hört man doch Michael, wie sie der übergeordneten Handlung / Prophezeihung dem Zuschauer erzählt. Am Ende ist es sogar sie selbst? (diesmal keine Ironie aber auch nicht 100% durchdacht…)
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