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Einfach vier Folgen in eine stecken, was kann schon schiefgehen?

Review: Star Trek Discovery S02E10 – Der rote Engel

24. März 2019, 14:25 Uhr

Uff. Was für eine Folge. Als ich im letzten Review darauf hingewiesen habe, dass es nicht mehr so viele Folgen bis zum Finale sind, dachte ich nicht, dass die Serie diese „Warnung“ derart ernst nehmen würde und einfach mal die Ereignisse von zwei Doppelfolgen in eine pressen würden. So ungefähr fühle ich mich gerade.

Dabei fing alles so harmlos und leider sehr kitschig an. Die Crew verabschiedet Airiam and Saru singt. Ja, er singt tatsächlich. Wie man auf so eine dämliche Idee kommen konnte, ist mir schleierhaft. Als ob die nicht enden wollenden tränenreichen Statements der Besatzung zum Tod von Airiam nicht auch so schon gereicht hätten. Nein, man musste der Kitschkrone noch eins aufsetzen und Saru singen lassen. Ihr merkt schon, ich kann diese ersten Minuten nur schwer verdauen.

Aber anstatt dann wenigstens die Folge etwas seicht und im gleichen kitschigen Ton laufen zu lassen, geht man schnurstracks zwei Kernfragezeichen der Staffel an und löst sie einfach, recht unspektakulär, auf. Ok, zwei kleinere kitschige Elemente gibt es doch noch in der Folge, die Versöhnung von Spock und Michael und der Kuss zwischen Michael und Tyler. Beides etwas zu viel und beides irgendwie so nebenbei. Nebenbei deshalb, weil wie gesagt zwei große Mysterium in dieser Folge einfach so aufgelöst werden: Erstens wird die Identität des roten Engels nebenbei verraten; es ist natürlich Michael, was ich mir schon die ganze Zeit gedacht hatte. Und zweitens wird der große Konflikt mit Leland und Michael auch (so gut wie) aufgelöst.

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Der rote Engel: Am Ende doch nur eine Art Iron Man Anzug…

Noch seltsamer wird es, als dabei herauskommt, dass dieser extrem fortschrittliche Anzug des Engels – der nur von einer höher entwickelten Rasse oder aus der Zukunft stammen kann, so zumindest die Aussage aus den vorangegangenen Folgen – jetzt sogar in der Vergangenheit von Michaels Eltern entwickelt worden ist. WTF?

Das bekloppteste an der Folge ist dann aber, wie die Discovery plant, den roten Engel zu fangen: Indem man ein Zeitparadoxon erstellt. Michael soll sterben oder drohen zu sterben, so dass Michael sich selbst retten muss. Die Diskussion der Fragen, wie „aber, wenn sie stirbt, gibt es sie ja nicht und sie kann sie auch nicht retten? Und wenn sie nicht stirbt, weil die Crew sie im letzten Moment rettet, würde sie aus der Zukunft doch gar nicht kommen, da es ja keine Konsequenzen hat?“, erspare ich mir an dieser Stelle. Noch seltsamer wird es, als dann am Ende herauskommt, dass Michels Mutter im Anzug steckt. Ein Cliffhanger, der mich nicht umhaut, sondern den Eindruck „alles viel zu viel“ noch weiter verstärkt.

Ganz abgesehen von den Punkten wie, dass Leland anscheinend gestorben ist und Georgiou einerseits wieder ihr böses und sexuelles Spiegel-Ich an den Tag legt und gleichzeitig die Ersatzmutter vom Michael ist.

Durchatmen.

Bisher gefielt mir die zweite Staffel. Dass irgendwann der Moment kommen musste, der dem ganzen Hype einen Dämpfer versetzt, war mir irgendwie klar, aber so? Warum alles in einer Folge und warum alles so halbherzig erzählen? Oder gab es eine Panik im Autoren-Raum „Oh nein, wir haben nur noch 5 Folgen, wir müssen JETZT die Fragen um den roten Engel, Tyler und Michael, Michael und Spock und Michaels Eltern sofort auflösen, sonst funktioniert unser großartiges Finale nicht“. Ich will jetzt mit meiner Kritik auch nicht übertreiben, ich freue mich natürlich, dass es mit der Story weiter geht. Aber in dieser Art überfordert es den Zuschauer.

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Michael ist nach der Folge auch geschafft.

Bilder: Netflix / CBS

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Sonntag, 24. März 2019, 14:25 Uhr
ReviewStar Trek: Discovery
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