Wow! Die ersten Minuten der neuen „Star Trek: Discovery“ Episode sehen einfach nur beeindruckend aus. Die Discovery trifft an der neuen Zentrale der Sternenflotte und Föderation ein und wir sehen viele Raumschiffe. Nicht nur die Discovery ist sehr schön anzusehen, sondern auch die neuen Schiffe der Föderation, bspw. das Modell J der Voyager. Das ist ein sehr schöner Fanservice, insbesondere das Schiff, welches sich „USS Nog“ nennt. Man sieht es zwar nur kurz aber es ist trotzdem toll, dass man dem erst kürzlich verstorbenen Schauspieler Aron Eisenberg ein Denkmal gesetzt hat; er spielte den Ferengi Nog in „Star Trek: Deep Space Nine“.
Nach dem Eye-Candy-Intro folgt aber die große Abreibung, denn die Föderation ist skeptisch und traut den Aussagen von Saru und Co. nicht. Es gibt keine Aufzeichnung über die Discovery, außerdem ist das Schiff mit seinen 900 Jahren auf dem Buckel nicht gerade ein Grund für die in die Enge getriebene Föderation aus der Zukunft, aus dem Häuschen zu sein. Statt einem herzlichen Willkommen geht es in die Verhörräume – die Crew ist entsprechend wenig begeistert, fügt sich aber mehr oder weniger. Am Ende schafft es Michael, die Föderation davon zu überzeugen, die Discovery auf eine Mission zu schicken, die nur die Discovery durch den Sporenantrieb durchführen kann.
Und diese Mission ist so erfrischend; eine klare Aufgabe, die sogar in dieser Episode abgeschlossen wird. Mit Briefing und De-Briefing, ganz so wie in der guten alten Star Trek Welt. Die Lösung des Problems wird in leicht chaotischer Art und Weise durch Staments, Reno und Tilly sowie das Durchsetzungsvermögen von Michael erreicht. Ich finde die Entscheidung von Nhan am Ende, auf dem Pflanzen-Arche-Schiff zu verweilen, etwas seltsam. Der Vater wird sterben, d.h. sie wird Tage, Wochen oder sogar Monate (?) allein mit seiner und den Leichen der Kinder und Frau zu ihrem Heimatplaneten reisen? Ob das ein endgültiger Abschied ist, wird offen gelassen, aber erstmal sehen wir sie wohl nicht so schnell wieder. Die Hoffnung, mit der in diese Staffel eingeleitet wurde, findet man auch in dieser Episode wieder. Saru sprüht nach Abschluss der Mission gegenüber dem Sternenflotten Admiral gerade zu von Aufbruchsgeist und positiver Energie. An dieser Stelle muss ich festhalten, dass ich Saru als Star Trek Captain echt gerne habe. Teilweise kommt er zwar noch etwas naiv rüber, aber er hat einen klaren moralischen Kompass.
Das Spannendste an der Episode sind zwei eher kleinere Elemente. Zunächst ist da das Mysterium um das Musikstück, welches Tal in der vorangegangenen Episode gespielt hat. Dieses hört man auch auf dem speziellen Föderationsschiff mit den eingelagerten Pflanzensamen. Später erfährt Michael außerdem, dass viele Menschen in der Zukunft dieses Lied kennen, ohne zu wissen, woher. Hat das etwas mit dem Brand zu tun? Ein Lied, was über alle Grenzen hinweg bekannt ist, und ein Ereignis, welches auch aus dem heiteren Nichts über das gesamte Universum hereingebrochen ist? Wir können gespannt sein.
Das zweite und viel größere Mysterium in dieser Folge ist aber der G-Man. Dies Bezeichnung habe ich mir aus dem Computerspiel Half-Life geborgt. Dort gab es einen mysteriösen älteren Mann, der stets chic mit einem Anzug bekleidet war und über den Ereignissen stand. So ein bisschen wie eben der Mann, welcher in dieser Folge das Verhör von Georgiou übernimmt. Ob er Teil von Sektion 31 ist? Es ist ja nach wie vor geplant, mit Georgiou eine Spin-Off-Serie zu drehen, in welcher es um Sektion 31 gehen soll. Vielleicht wird hier der erste Stein dafür gesetzt. Egal, wie es sich entwickelt, ich mag den Charakter dieses Mannes jetzt schon, obwohl er nur wenige Minuten Screen Time bekommt. Dass er eine Brille trägt, obwohl er es nicht muss, passt zu der Figur. Und anscheinend hat der G-Man auch auf Georgiou einen bleibenden Eindruck hinterlassen, am Ende der Folge sieht man sie verloren im Gang der Discovery stehen. Fast so, als wäre sie betäubt.
Eine klassische Star Trek Mission, neue Raumschiffe und ein mysteriöser Mann im Hintergrund; für mich die Zutaten einer sehr guten Folge. Es hat viel Spaß gemacht, „Die Bewährungsprobe“ zu schauen.
Bilder: Netflix / CBS
Wäre „Discovery“ ohne Saru (dem einzigen „echten“ Sternenflottenoffizier in Wort & Tat) noch „Star Trek“?
Also ich bin echt gespannt, was sich die Autoren für die nächsten 10 Folgen (+/- X) überlegt haben…!
Eine Melodie, die eine entscheidende Rolle für alles weitere spielt? Hatten wir ja schon hervorragend umgesetzt in Battlestar Galactica, und wird hoffentlich hier nicht einfach nachgemacht. Dass Georgiou sich so komisch verhält, liegt u.U. daran, dass sie ggf durch einen Avatar ersetzt worden ist oder so – sowas könnte ich mir gut vorstellen, weil sie da am Ende so merkwürdig wirkte.
Georgiou war auch die Letzte, die mit dem, von „Control“ besessene Leland kontakt hatte, oder?…
Na, das kann ja was werden! XD
WTF? David Cronenberg als Gaststar bei Star Trek! Das ich das noch erleben darf!
Autor:innen gesucht!
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