Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt, wird den zusätzlichen kleinen Artikel zur letzten Folge gesehen haben. Darin ein Video, welches Szenen aus einer klassischen Star Trek Folge gegen die letzte Discovery Episode setzt. Die abgeleitete Theorie lautet, dass Georgiou durch den Hüter der Ewigkeit in ihre Zeit und Dimension geschickt wurde. Und wenn man sich das Video anschaut, wird klar, dass es keine Theorie ist, sondern Fakt.
Aber bevor ich auf diesen Punkt eingehe, möchte ich zunächst die Ereignisse in der Spiegelwelt analysieren. Philippa verhält sich nicht (mehr) wie die typische Terranerin. Michael wird für ihren Verrat „nur“ gefoltert und nicht getötet. Sie offenbart dem Spiegel-Saru, dass sie Dinge anders machen will und sagt ihm auch, dass die Kelpianer nicht automatisch sterben – und deshalb auch nicht dankbar für die Schlachtung sein müssen. Bis dahin kann man sagen, ok, Philippa ist ganz brav geworden.
Doch dann gaukelt Michael vor, wieder treu und ergeben gegenüber ihrer Mutter zu sein. Und Philippa verlangt daraufhin von ihr, diese Treue durch die Ermordung aller Mitverschwörer zu beweisen. Mir ist klar, dass sie nicht einfach in der Spiegelwelt sagen kann „hey, wir lassen das Erobern und Unterdrücken“; nur so richtig gut ist ihr Verhalten auch nicht. Aber muss sie vollkommen gut sein? Wahrscheinlich nicht. Ich frage mich jedoch trotzdem, was das alles soll. Die Episode sagt aus, dass die ursprüngliche Imperatorin Georgiou endgültig Geschichte ist. Aber was ist sie nun? Soll sie jetzt Michaels Philippa sein, die im „Star Trek: Discovery“ Piloten gestorben ist? Und was ist jetzt ihre Aufgabe? Der Hüter der Ewigkeit schickt sie in eine Zeit zurück, in der die Welten noch nicht getrennt waren. Wenn ich mich da an das Intro aus den Spiegelwelt-Folgen in „Star Trek: Enterprise“ entsinne, dann müsste das aber sehr weit zurück liegen, und zwar um die Zeit von Kolumbus. Ich vermute aber, dass für die Spin-Off Serie Georgiou ein anderes Startdatum gewählt wird, sonst wäre es schon hart lächerlich. Denn wahrscheinlich nimmt man sich bei der Aussage, „als die Universen noch deckungsgleich waren“ viel Freiraum, denn das heißt ja nicht, dass es die Spiegelwelt zu dem Zeitpunkt nicht gegeben hat.
In jedem Fall ist viel Pathos im Spiel, als Philippe auf Wiedersehen sagt. Fast wie in einer Liebesgeschichte gesteht Michael ihr ihre Zuneigung, so wie eine Tochter das zu ihrer Mutter sagen würde. Schon kurios, so innig war Michael mit ihrer leiblichen Mutter nicht. Und egal, was man von dieser Doppelfolge halten mag, der Abschied ist bewegend und gelungen. Ein echter Übergang zu ihrer eigenen Serie. Und auch wenn ich aus der Charakterentwicklung nicht ganz schlau geworden bin, so freue ich mich dennoch auf diese neue Star Trek Serie. Denn die Schauspielerin Michelle Yeoh ist einfach grandios. Sie hat beide komplett verschiedenen Versionen von Philippa perfekt gespielt, so dass man meinen könnte, hier waren zwei Schauspierinnen am Werk.
Insofern bin ich dann doch versöhnt mit dieser Doppelfolge, auch wenn viele Fragezeichen bestehen bleiben. Bye bye Philippa, wir mochten dich und freuen uns schon, dich in deiner eigenen Serie wiederzusehen.
Bilder: Netflix / CBS
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