Die kurze Pause ist vorbei und die zweite Hälfte der vierten Staffel „Star Trek: Discovery“ ist angelaufen. Der Cliffhanger vor der Pause war meiner Meinung nach eher schwach, so wie die bisherige Handlung von Staffel vier (mehr dazu hier). Booker und Ruon sind entgegen der Entscheidung der Föderation gegen das Phänomen allein unterwegs und wollen es zerstören.
Das gesamte Sternenflottenhauptquartier ist in Aufruhr. Es herrscht Angst, dass ein Angriff auf das Phänomen von einer technisch weit fortgeschritten, unbekannten Rasse als Kriegserklärung gewertet wird. Booker und Ruon müssen also aufgehalten werden, aber keiner weiß, wo sie sind. Doch Michael ist ein schlauer Fuchs, so wie immer, und hat einen Plan. Vorher wird sie unter anderem von Saru noch auf den großen (!) Konflikt eingeschworen: Sie muss sich im Zweifel gegen ihre Liebe stellen und Booker stoppen, egal was sie fühlt.
Michael nimmt zur seelischen Unterstützung Joann Owosekuns mit. Bzw. sie tut es natürlich nicht für sich, sondern für Owosekun. Was seltsam ist, denn wenn es um so viel geht, warum dann nicht etwas mehr Kräfte mobilisieren, auch wenn Michael außerhalb des Gebietes der Föderation operieren muss?
Halbherzigkeit, ja, Halbherzigkeit schwingt die ganze Zeit durch die Luft. Die Handlung passt nicht ganz zu der befürchteten Katastrophe. Wäre das nicht der Fall, wäre die Handlung eigentlich ganz nett. Denn wir befinden uns nach dem Prolog auf einer interstellaren Spelunke mit halbseidenen Charakteren. Booker und Michael treffen dort nacheinander einen alten Bekannten. Der kann alles besorgen, kennt die beiden von früher und mag sie, also ein bisschen… oder vielleicht doch nicht? Als sich dann Booker und Michael über den Weg laufen, rechnet man fest mit einem emotionalen Ausbruch oder sogar Kampf? Aber so richtig hitzig wird es dann doch nicht. Beide wollen eine spezielle Substanz – Booker, damit er und Ruon das Phänomen zerstören können und Michael will es haben, so dass sie ihren Plan nicht durchziehen können. Am Ende spielen sie darum Poker. Ja, Poker… Der Einsatz heißt interstellarer Krieg. Michael verliert das Spiel, aber ist so schlau, die Substanz mit einem Tracker zu versehen, so dass sie am Ende im Föderationshauptquartier Booker und Ruon orten können. Nicht unerwähnt bleiben soll der Kampf von Owosekun; rein von der Story macht es nicht wirklich Sinn, aber vielleicht soll sie auch mal etwas Screentime bekommen.
Auf der Discovery finden sie abseits der Action in weiter Ferne heraus, dass das Phänomen offenbar „nur“ ein riesiger Ressourcensammler ist. Ich hoffe ja, dass da doch etwas mehr dahintersteckt. Sonst wäre das mit dem ganzen Spannungsaufbau dann doch etwas wenig. Und ja, es gab auch mal eine „Star Trek: The Original Series“ Episode, in der es auch ein planetenverschlingendes Ungetüm gab, das ebenfalls nicht etwas Böses im Sinn hatte. Aber das war nur eine Folge und nicht der Bogen für eine gesamte Staffel.
Am Ende bin ich leider erneut nicht begeistert. Andererseits passt die Handlung zum schwachen Cliffhanger. Und seien wir ehrlich, glauben wir wirklich, dass Booker und Michael sich bekämpfen werden? Die Fallhöhe für diesen Konflikt ist genauso niedrig wie im Marvel Film „Civil War“, dort war auch klar, dass sich die guten Freunde nicht wirklich die Köpfe einschlagen werden. Aber wenigstens bot „Civil War“ am Ende deutlich mehr Unterhaltung als die vierte Staffel „Star Trek: Discovery“. Aber ich bleibe (natürlich) am Ball und bin gespannt, was kommende Woche passieren wird. Ihr werdet es hier erfahren.
Bilder: Bilder: CBS / Paramount+
Fand’s leider total langweilig – das erste Mal, dass ich eine Star Trek-Folge vorgespult habe, weil’s mit dem Pokerspiel einfach so öde war.