Das Ende der vierten Staffel „Star Trek: Discovery“ ist nicht mehr weit entfernt. Der für die Story lähmende Booker vs Michael Abschnitt ist endlich beendet und wir können zumindest auf ein spannendes Finale hoffen. Und tatsächlich, diese Folge ist eine der besseren der Staffel.
Ich habe unlängst auf Engadget einen Artikel gelesen, dass „Star Trek: Discovery“ daran scheitert, dass es durch den Sporenantrieb keine Reisen mehr gibt. Das Schiff ist sofort da und es gibt keine Zeit für die Geschichten, die sich auf einer Reise entfalten können. Eine Perspektive, die mir bisher gar nicht so klar geworden ist und ein gewichtiges Problem sehr gut beschreibt, denn die Charaktere auf dem Schiff Discovery werden kaum entwickelt. In der aktuellen Folge kommt das Schiff aber mit dem Sporenantrieb nicht weit und muss klassisch mit dem Warpantrieb reisen und siehe da, die Folge macht gleich viel mehr Spaß.
Die Discovery muss die bekannte Galaxie verlassen und zu der Spezies fliegen, welche die DMA gebaut und auf die Vernichtungsreise geschickt hat. Die Reise dorthin führt die Discovery durch eine Barriere, die mich an den Film „Star Trek: V“ erinnert. Nur durch das Geschick von Stamets und Adira können die Schilde verstärkt werden, so dass die Discovery die Barriere passieren kann. Dabei geht es sehr knapp zu – nur wenige Sekunden vor dem Zusammenbruch schafft es das Schiff. Für mich als 90er Jahre Star Trek Fan ist das eine Wohltat. Wir hören technische Spezialausdrücke, auf der Brücke explodiert mal wieder alles (warum man die Schaltzentrale eines Raumschiffes so explosionsanfällig baut, wird mir stehts ein Rätsel bleiben) und die Offiziere brüllen und schwitzen ob der drohenden Vernichtung.
Aber auch der zweite Plot der Folge funktioniert. Wir lernen, warum Ruon Tarka so ist, wie er ist. Endlich versteht man den Charakter, der nach außen nur so vor Egoismus und Hochnäsigkeit trotzt, aber dann doch einen weichen Kern hat. Die Erzählung um seine Gefangenschaft und den dort gewonnenen Freund, den er verraten musste und doch in sein Herz geschlossen hat, ist emotional und nimmt mich mit. Man hätte viel früher die Beweggründe von Tarka darstellen sollen. Dann hätten die vorherigen Folgen vielleicht funktionieren können. In jedem Fall kann man ab jetzt mit Tarka und Booker mitfiebern, die parallel auf dem Weg zu der unbekannten Spezies sind.
Was mich fast am meisten in dieser Folge freut, ist dass Saru einen großen Schritt auf Präsidentin T’Rina von Ni’Var macht und diese seine Gefühle auch erwidert. Der Schlingel Saru angelt sich doch glatt eine Präsidentin – es sei ihm gegönnt!
Am Ende bleibt der Cliffhanger, dass wir immer noch nicht die unbekannte Spezies kennenlernen und, dass die Uhr tickt. Denn die DMA ist im Alpha Quadranten und gefährdet die Erde und Ni’Var. Ich bin (diesmal ganz in echt) gespannt, wie die Geschichte weiter geht.
Bilder: CBS / Paramount+
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