Eine Woche mit zwei Folgen aus zwei verschiedenen Star Trek Serien liegt hinter uns. „Star Trek: Picard“ mit dem Auftakt der zweiten Staffel und Folge 11 aus der vierten Staffel „Star Trek: Discovery“. Und ohne diesem Review vorzugreifen, „Star Trek: Picard“ hat um Lichtjahre den Wettbewerb um die bessere Folge gewonnen.
Die Discovery befindet sich auf ihrer vielleicht zweiwichtigsten Mission, Milliarden von Leben auf Ni’Var und der Erde zu retten. Zweitwichtigste deshalb, denn in Staffel zwei retteten sie schon alles Leben im Universum. Nichtsdestotrotz ist es eine große Herausforderung und lastet ein schier unendlicher Druck auf der Crew: Die DMA droht den Kern der des Alpha Quadranten zu vernichten. Und die Discovery hat nur wenige Tage Zeit das zu verhindern.
Der Bedrohung soll wie folgt entgegen getreten werden: Die Discovery nimmt den ersten Kontakt zu der Sepzies auf, welche die DMA hergestellt hat und steuern. Codename für diese Spezies ist 10C. Man kann es so zusammenfassen: Diplomatie soll Leben retten. Das große Problem, alles weist darauf hin, dass es nicht leicht sein wird mit den Wesen zu kommunizieren. Deswegen wollen Booker und Tarka lieber auf die harte Tour den Quadranten retten und die Energiequelle der DMA ausschalten – statt auf einen Erstkontakt und Diplomatie zu setzen. Und das ist als Konflikt doch irgendwie ziemlich bekloppt. Warum können sich die beiden Schiffe nicht absprechen? Warum müssen Tarka und Booker immer noch ihr eigenes Ding durchziehen? Ich verstehe es nicht, zumal ganz offensichtlich ist was passieren wird. Ab irgendeinem Punkt wird Booker zu Michael stehen und Tarka muss ausgeschaltet werden.
Ansonsten geht es in der Folge um die Mission, mehr über die Spezies 10C herauszufinden, so dass der erste Kontakt gelinkt. Und dieser Teil der Episode macht tatsächlich Spaß. Die Idee, dass Staub auf dem Planeten Emotionen transportiert und man dadurch etwas über die Fremden lernen kann, ist genial. Das wohlige Gefühl einer klassischen Star Trek Geschichte macht sich in mir breit. Nervig daran ist eigentlich nur, dass Michael mal wieder (und das als Captain) sich als erste in Gefahr bringen muss und die One-Woman-Show abziehen muss. Wird ihr das nicht selbst auch mal langweilig?
Das Ende reißt die Folge aber wieder runter. Warum ist das gesamte schiff so entspannt? In 25 Stunden gehen Zuhause die Lichter aus und trotzdem hat Adira Zeit mit Detmer einen zu trinken? Und Michael macht es sich mit Doktor Culber gemütlich? Müssen die sich nicht vorbereiten oder ausruhen? Die aufgebaute Fallhöhe der Bedrohung passt einfach nicht der Handlung der Charaktere. Dabei vergisst man dann auch fast, dass Tarka Reno gefangen nimmt. Was sich mir auch nicht erschließt.
Egal, ein bisschen Licht ein bisschen Schatten, das kennen wir von „Star Trek Discovery“. Meiner Meinung nach pendelt die Folge eher auf die positive Seite aber, wie gesagt, im Vergleich zu „Star Trek: Picard“ ist das alles höchstens seichte Kost.
Bilder: Paramount+ / CBS Studios
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