Ich war ja etwas kritisch nach der ersten Folge „Star Trek: Picard“. Der neuer Look & Feel, mehr Fragen als Antworten und ein gewisser Captain – bzw. Admiral a.D., welcher bisher noch keinen Fuß auf ein Raumschiff gesetzt hat.
Und letzteres ändert sich leider auch noch nicht in der zweiten Folge. Weswegen ich bevor ich auf die Ereignisse von der Episode eingehe, der Serie jetzt schonmal eine recht langsame Geschwindigkeit attestieren muss.Ob sich das auszahlt werden wir aber wohl erst am Ende der Staffel beurteilen können.
Aber rein in Folge zwei: Wir erinnern uns, dass von einem Angriff auf die Schiffswerft auf dem Mars erzählt wurde. Androiden haben ohne Vorwarnung das Herz der Föderation getroffen, weswegen der Mars selbst Jahre danach noch in Flammen steht. In Folge zwei sehen wir nun wie diese Katastrophe seinen Anfang nahm, aber wirklich erklärt oder begründet wird das Verhalten der künstlichen Menschen nicht. Ein glatzköpfiger Androide wird bei der Arbeit gezeigt, die menschlichen Kollegen scherzen mit ihm, aber er versteht keinen Humor. Plötzlich wird er von gut auf böse geschaltet und tötet alle anwesenden Kollegen. Gleichzeitig ballern Raumschiffe, die man so in Star Trek vorher noch nicht gesehen hat, alles auf dem Mars in Grund und Boden. Bums! Das wars dann auch; schöne Bilder aber keine Infos. Anscheinend baut erst eine der kommenden Folgen darauf auf. Aber ich frage mich schon, wie es dann weiter gegangen ist? Umkreiste die Rettungsflotte für den Romulus den Mars und die ‚Androiden-Aggro-Schiffe‘ haben sie gleichzeitig oder nach der Zerstörung des Mars vom Himmel geholt? Irgendwie ist diese kurze Szene unbefriedigend, etwas mehr Informationen hätte man dem Zuschauer schon geben können.
In der Gegenwart ist Picard dabei das Mysterium und Dahj zu lösen. Dabei wird er von seinem Ex-Tal Shiar Personal auf eine romulanische Geheimorganisation hingewiesen, die noch gemeiner und noch geheimer ist als alles, was es sonst so im All gibt. Warum seine Hausdame davon weiß? War sie ein hohes Tier im Tal Shiar? Aber falls das so ist, warum ist sie dann zufrieden Kaffee zu kochen und einem alten Mann hinter her zu räumen? Naja, wie dem auch sei, der Name dieses Supergeheimdienstes lautet Zhat Vash. Angeblich steht dieser Geheimbund hinter dem Anschlag auf Dahj, weil sie – wie angeblich alle Romulaner – etwas gegen künstliches Leben haben. Das findet auch Picard als Erklärung etwas zu kurzgefasst, aber mehr wird er in dieser Folge noch nicht in Erfahrung bringen.
Der beste Teil der Folge ist, als Picard endlich anfängt alles zu unternehmen, um wieder in den Weltraum aufzubrechen, um Dahjs Schwester zu finden und zu retten. Er geht zum Föderationshauptquartier und muss dort seinen Namen buchstabieren, weil er eben dann doch zu lange Bildfläche verschwunden war, dass ihm der Mann am Empfang nicht kennt; eine großartige Szene. Und es kommt wie es kommen muss, die Föderation will ihm weder ein Schiff noch eine Crew geben. Also muss er es selbst richten, aber LEIDER nicht mit Worf, Geordi und Co., da sie ihm sofort blind folgen würden, wie er kritisch feststellt. Und genau das kann er seinen guten Freunden nicht antun. Im Umkehrschluss heißt das aber irgendwie auch, dass seine neuen Gefolgsleute ihm relativ egal sein werden… etwas traurig ;-)
Was ebenfalls in der Folge thematisiert wird ist, dass unser lieber Ex-Captain tatsächlich ein unheilbares Syndrom hat, wie es der letzten „Star Trek: The Next Generation“ Episode prognostiziert wurde. Sein Hausarzt sieht keine Hoffnung, irgendwann wird er dieser Krankheit erlegen. Sehen wir also Picard irgendwann sterben? Haben Patrick Stewart und die Autoren das endgültige Ableben von Jean-Luc Picard schon geplant? Aber obwohl Picard krank ist, bekommt er von seinem Arzt dennoch die Freigabe für Weltraumreisen – etwas paradox aber damit scheint das Ende dann doch noch etwas in der Ferne zu liegen.
Dadurch, dass Picard nach einem Schiff fragt wirbelt er viel Staub auf. Es stellt sich heraus, dass innerhalb der Föderation eine Verschwörung im Gange ist und deswegen keine Aufnahmen vom Angriff auf Dahj und Picard gemacht wurden. Diese Verschwörer, offenbar vom besagten Zhat Vash, stehen auch schon mit jemand auf dem Borg Cubus in Kontakt. Ein Romulaner ist ganz „nah“ an Dahjs Schwester dran. Der Grund: Der Zhat Vash ist hinter anderen künstlichen Lebensformen her und sie hoffen, über Dahjs Schwester mit dem Namen Soji an diese heranzukommen.
Mir gefällt diese Folge schon besser. Etwas mehr Kontext, etwas mehr Ziel und wieder viel Fanservice mit Anspielungen auf alte „Star Trek: The Next Generation“ Folgen. Etwas plump ist die ‚Aufdeckung‘ des Zhat Vash schon, aber das kann ich der Serie verzeihen. Denn ich kann es kaum abwarten, bis Picard endlich ins All aufbricht; in der kommenden Folge sollte es endlich so weit sein – ich bin gespannt.
Bilder: CBS / Amazon Prime Video
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