Maik hatte ja das Privileg, die ersten drei Episoden „Star Trek: Picard“ als Preview vorab am Stück zu schauen. Und er war doch sehr angetan, weshalb ich viel Hoffnung in die dritte Folge gesetzt habe. Nicht, dass Folge 1 und 2 schlecht gewesen wären, aber so richtig im Star Trek Fieber war ich noch nicht. Also, kann Folge 3 das Feuer entzünden und das Star Trek Feuerwerk abbrennen lassen?
Gleich am Anfang von „Das Ende ist der Anfang“ sehen wir Picard endlich in einer Uniform. Leider ist es ein Rückblick aus Sicht der ersten zwei Picard Folgen bzw. aus Sicht von „Star Trek: The Next Generation“ dann doch in der Zukunft… naja, ihr versteht, was ich meine. In dieser Szene sehen wir Admiral Picard kurz bevor er aus dem Dienst zurücktreten wird. Es ist seine letzte verzweifelte Aktion, um die Föderation dazu zu bewegen, die Rettung des Romulus nicht abzusagen. Doch Erfolg hat er nicht und er verlässt die Sternenflotte. Mit dieser Aktion zerstört er auch die Karriere seiner Freundin Raffi, die deshalb nicht wirklich gut auf Picard zu sprechen ist. Doch oder natürlich hilft sie ihm am Ende und nennt einen Raumschiff Captain, welcher Picard durch das All fliegen wird, damit er Soji – die noch lebende Schwester von Dahj – retten kann.
Parallel sehen wir einen alten Bekannten wieder. Hugh, der von Captain Picard gerettete Borg. Durch das Zusammentreffen mit der Next Generation Crew fand dieser damals seine Individualität wieder und konnte sich vor dem Kollektiv retten. Eben dieser Hugh, jetzt ohne weiße Haut und schwarze Borg-Implantate, ist der Leiter der nach wie vor nicht ganz klaren Mission auf dem von Romulanern gekaperte Borg Cubus. Dahj bekommt durch ihn die Möglichkeit, mit einer befreiten Romulanerin zu sprechen, die jedoch geistig schwer von der Assimilation gezeichnet ist und in einem abgesperrten Bereich behandelt wird. Soji schafft es, die Mauern der geistigen Isolation zu durchbrechen, die Romulanerin reagiert heftig. Genau wie der auf der Erde von Picard gefangen genommene romulanische Soldat, der geschickt wurde, um Picard zu erledigen. Beide sprechen davon, dass Soji die „Zerstörerin“ wäre. Dass mehr hinter Soji steht, hat somit jeder, der Picard schaut, nun endgültig verstanden. Etwas mystisch ist das Ganze, was zwar nicht ganz in der Tradition von Star Trek steht, aber bislang gefällt mir dieser eingeschlagene Weg.
Ganz seltsam ist die Szene, in der die Sicherheitschefin der Föderation auf der Suche nach Picard auf Agnes trifft. Warum muss man dieser Frau eine Sonnenbrille aufsetzen? Wir wissen doch, dass sie böse ist. Ich habe mich in der ersten Folge zum Look & Feel von Picard geäußert. Vor dieser Szene hatte ich das teilweise doch sehr irdische Bild der Serie akzeptiert und dann kommt diese bescheuerte Sonnenbrille – was soll das? Es ist nicht einmal eine Brille aus der Zukunft, es ist ein stink normale, langweilige und billige schwarze Brille. Da hätte man der Frau auch gleich ein Schild mit der Aufschrift „Böse“ verpassen können. Bei dem Budget so einen Faux Pas, ich verstehe es nicht.
Wenigstens steht am Ende dieser Folge eine Crew, die von Admiral a.D. Picard geleitet endlich in das All aufbricht. Ihre Mission: Bruce Maddox zu finden, welcher vermutlich Dahj und Soji erschaffen hat.
Picard im Raumschiff, es wurde auch Zeit! Ob seine kleine Crew harmoniert oder ob das überhaupt nötig ist, da das Raumschiff eigentlich keine Rolle in der Geschichte spielen wird, bleibt unklar. Einen schlechten Eindruck macht das Schiff aber nicht, es hat ein holografisches Notfallprogramm und sieht durchaus modern aus. In den Trailern wirkte das Schiff eher wie ein alter Transportkahn.
Also, was bleibt von Folge 3? Ich persönlich bin nach wie vor nicht komplett eingetaucht. Ist das nur mein Starrsinn? Bin ich so fixiert auf das alte Star Trek, dass ich mich nicht auf den neuen Ansatz in „Star Trek: Picard“ einlassen kann? Dabei muss man festhalten, dass die meisten Star Trek Serien am Anfang nur schwer in Gang gekommen sind. Auch bei „Star Trek: Discovery“ war ich erst in Staffel 2 wirklich glücklich. Bei „Star Trek: Picard“ dauert es hoffentlich nicht so lange bis sich alles fügt. Ein bisschen weniger Sonnenbrillen und mehr Weltraumaction wären aber schon gut. Und bitte, versteht mich nicht falsch; ich bin nach wie vor neugierig aber der ‚Hype-Kredit‘ ist dann doch langsam aufgebraucht… Ich drück allen Trek Fans (und mir) die Daumen für Folge 4.
Bilder: CBS / Amazon Prime Video
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