In der Folge „Gnade“ geht es gemächlich zu. Der wichtigste Aspekt ist die Inhaftierung von Guinan und Picard. Beide sitzen in einem Keller des FBI und werden von einem Agenten verhört, der am Ende von „Monster“ die beiden verhaftete. Im letzten Review habe ich noch vermutet, dass mehr hinter dem FBI Charakter steckt, da der Schauspieler Jay Karnes in „Star Trek: Voyager“ vor vielen Jahren einen zeitreisenden Sternenflotten-Offizier gespielt hat. Leider war ich da zu optimistisch, aber am Ende ist es zu verschmerzen. Denn ganz so platt ist dieser Charakter doch nicht. Er traf als Kind auf Vulkanier und ist deshalb hinter Picard und Guinan her, da er das Mysterium seiner Vergangenheit auflösen will.
Und Vergangenheit ist das große Stichwort dieser Folge: Menschen sind alle in ihrer Vergangenheit gefangen – laut Q. Dieses Zitat erscheint im Dialog von Q und Guinan. Der übermächtige Q ist tatsächlich krank (oder so etwas ähnliches) und muss sterben. Auf einer Seite finde ich den Gedanken interessant, auf der anderen Seite macht es keinen Sinn. Wenn Q über allem steht, über Zeit und jeglicher kosmischen Kraft, warum am Ende doch die lineare Zeit? Dass er Guinan als mehr oder weniger ebenbürtig ansieht, dieser Umstand hat mich bei „Star Trek: The Next Generation“ immer schon gewundert, aber wie sagt man so schön: Das ist Kanon und somit akzeptiert. Und gegenüber Guinan offenbart Q seine Schwäche, dass er gebrochen ist und verbittert. Aber warum er für seine letzte Reise Picard ausgesucht hat, wissen wir noch nicht.
Der Kampf von Raffi und Seven gegen Agnes; nun ja, In gewisser Weise sollen damit ja auch die Probleme in der Beziehung zwischen Raffi und Seven erzählt werden. Seven sagt, dass Raffi manipulierend und um das zu untermalen, erfahren wir, dass sie Elnor überzeugt hat, in der Sternenflotte zu bleiben. Ohne sie wäre er also nicht mitgekommen und nicht gestorben, damit ergeben ihre Gewissensbisse für mich mehr Sinn. Ansonsten sind die Szenen mit Seven und Raffi unterhaltsam und kurzweilig, die beiden geben ein tolles Team ab.
Die Story, die mich langweilt und fast schon nervt, ist alles um Brent Spiner bzw. Adam Soong. Warum man diese Ebene geöffnet hat, ist mir schleierhaft. Und am Ende der Folge fragt man sich, wurde das alles nur eingebaut, damit die Borg Queen durch Soong eine Dronenarmee aufbauen kann? Ja, ok, etwas mehr ist bei Soong doch verortet, wir haben ja noch seine Tochter. Aber auch das langweilt mich mehr, als es mich unterhält.
Apropos Story-Elemente, die irgendwie nerven: Rios Liebesgeschichte. Nein, die nervt mich nicht, aber auch hier frage ich mich so langsam, worauf läuft das hinaus? Bleibt Rios in der Vergangenheit? Welche Wirkung wird das haben und überhaupt, warum lässt er sich darauf ein? Das Universum steht auf dem Spiel und er flirtet mit einer gutaussehenden Ärztin.
Wir haben nur noch zwei Folgen und mich beschleicht das Gefühl, dass die Staffel zu viel wollte. Die Fäden laufen für mich nicht zusammen. Normalerweise sollte man doch jetzt voller Spannung auf die letzten Folgen warten? Aber dieses Gefühl habe ich nicht. Was es mit Q auf sich hat und wie Picard die Situation lösen wird, ja, darauf freue ich mich. Aber dieses Agnes, Borg und Soong Gedöns… das könnten man ruhig weglassen. Und während ich das schreibe, muss ich an den Teaser zur kommenden 3. Staffel denken. Dass ich mich mehr darauf freue als auf die letzten zwei Folgen der zweiten Staffel „Star Trek: Picard“, spricht Bände. Vielleicht reißt das Finale noch etwas raus, aber viel Hoffnung habe ich nicht.
Bilder: CBS Studios / Paramount+ / Amazon Prime Video
Danke für den Kommentar. Stimme teilweise zu.
Wieder etwas flotter als die letze Folge. Ich find Brent Spiner als Dr. Soong überragend. Er spielt den egomanisch narzistischen Wissenschaftler einfach Klasse. Auch die Geschichte um Kore passt und ist eine Doublette zu Soji.
Ja.. Rios mit Anhang. Zwar „ganz Nett“, aber mir wird da einerseits Rios unter Wert verkauft, der kann mehr. Andererseits ist der klare Bruch der Zeitdirektive schwer verständlich.
Also insgesamt eine 8 von 10!
Ich fand ja Episode 7 „Monster“ stärker als jetzt „Gnade“, du siehst das also anders?
Autor:innen gesucht!
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