Zielgerade! Nur noch diese und eine weitere Episode und dann war es das schon mit „Star Trek: Picard“ für dieses Jahr. Und was soll ich sagen, diese Folge regt mich maßlos auf. Warum das so ist, könnt ihr im folgenden Review lesen:
In dieser Folge geht es hoch her – was so ziemlich der einzige Pluspunkt ist. Die Retro-Borg – basierend auf Autobatterien – sollen Rios Schiff in die Hände bekommen, so dass die Borg Queen 400 Jahre Technik-Vorsprung bekommt. Doch so einfach gestaltet sich das nicht, denn Agnes hat noch Einfluss auf ihren Körper. Und das Gespräch, was die Queen und Agnes führen, doch, das ist ganz interessant. Vorausgesetzt man akzeptiert, dass die Borg Queen so menschlich wie noch nie dargestellt wird. Aber wenn man das akzeptiert, dann ist die Hobby-Psychologie, die Agnes anwendet, durchaus nachvollziehbar. Die Queen ist allein und assimiliert nur, weil sie Kontakt zu anderen Lebensformen sucht. Bis dahin kann ich das alles mitgehen, aber dass Agnes die Borg Queen dazu bringt, das Kollektiv komplett umzustellen? Die Borg werden eine Spezies, die das Individuelle hervorheben? Aber dann SIND ES DOCH NICHT MEHR DIE BORG. Wollen die Autoren uns veräppeln? Und wie soll das alles mit der Zeitlinie passen? Wenn die Borg im Jahr 2024 (+ Reisezeit in den Delta Quadranten) lieb werden, dann werden sie doch nie die Erde angreifen, Picard assimilieren etc.? Und vor allen Dingen, warum glaubt das Picards Crew? Sie lassen die Borg Queen einfach so ziehen? Was ist mit Agnes? Wie können sie sicher sein, dass sie diese Entscheidung selbst trifft? Ich könnte mich an dieser Stelle aufregen und tue es auch. Ok, vielleicht klärt es sich in der letzten Folge noch auf, aber wenn sie das so durchziehen, dann sollen wir eine Petition starten, in welcher die vereinigten Star Trek Fans der Welt „Star Trek: Picard“ ignorieren sollen.
Ein weiterer Grund für diese Petition ist außerdem, dass Picards Mutter so jung gestorben ist. Der aufmerksame Star Trek Fan wird aber wissen, dass Picard in Staffel 1 „Star Trek: The Next Generation“ seine Mutter trifft. Als alte Dame, ich wiederhole, sehr alt und nicht Anfang 40, wie es in dieser Serie dargestellt wird. Und als er auf diese alte Dame trifft, erkennt er sie sofort und ist nicht erstaunt, dass sie alt ist. Das heißt, die Autoren haben auch das ignoriert und haben sich einfach darüber hinweggesetzt. Bzw. ich glaube fast, dass die Autoren keine Ahnung von Star Trek haben. Mich ärgert das sehr. Manche Logiklücken mag man verzeihen, zum Beispiel dass Guinan sich nicht an Picard erinnert. Aber die Borg zu den neuen Weltraumhippies zu machen und Picards Mutter auf einmal jung sterben zu lassen; nein, das macht keinen Spaß.
Und dabei fällt mir auf, Picards Bruder wird überhaupt nicht erwähnt. Er hat einen älteren Bruder – der wird sogar im Kinofilm „Star Trek 7: Treffen der Generationen“ erwähnt – aber bei den ganzen Rückblenden in Picards Kindheit taucht er nie auf? In TNG wurde uns erzählt, dass er seine schlimme Kindheit verursacht hat bzw. Teil davon war. Aber in „Star Trek: Picard“ wird sein Bruder nicht einmal erwähnt? Was soll sowas? Die Serie soll doch alte Fans ansprechen und keiner der Autoren oder Produzenten hat sich die Mühe gemacht, Picards Geschichte zu recherchieren? Dass Patrick Stewart sich nicht mehr daran erinnert, es sei ihm verziehen. Vielleicht hat er auch wie William Shatner nie Star Trek geschaut. Aber, dass aus Sicht von CBS so mit seinem Vorzeige-Franchise umgegangen wird, das geht einfach mal gar nicht. In „Star Trek: Discovery“ gab es diese Momente leider auch. Dass sie am Ende der vierten Staffel das Universum verlassen haben, angeblich zum ersten Mal, stimmte auch nicht. Es passierte diverse Male, unter anderem in der Folge, in der Picard seine alte Mutter trifft.
Bei meinem Rant vergesse ich fast, wie dumm auch die Szene mit dem holografischen Elnor ist. Er hat die Emotionen vom echten Elnor? Und kann deshalb Raffi vergeben? Wie soll das denn gehen? Und dann ballern die Borg auf ihn? Er ist doch ein Hologramm. Sind hier alle total bekloppt? Ok, der Kniff ist, dass er einen mobilen Emitter hat. Warum er den braucht, ist auch unglaubwürdig. In den früheren Folgen gab es an Bord ständig und überall Hologramme, die Rios programmiert hat. Also macht auch diese Story von vorne bis hinten keinen Sinn. Die Autoren erinnern sich nicht mal an ihre eigenen Folgen – unfassbar. Unfassbar!
Ganz ehrlich, ich schaue die letzte Folge nur noch für das Review auf dieser Seite. Es reicht mir. Was hier mit Star Trek veranstaltet wird, ist unwürdig. Insbesondere deshalb, weil die Schauspieler gut sind und man echt was draus hätte machen können. Agnes ist top besetzt, Raffi bringt eine neue Note herein, Seven hat schauspielerisch deutlich zugelegt im Vergleich zu „Star Trek: Voyager“; Rios, Brent Spiner – alles gute Schauspieler.
Was soll ich sagen: Es tut mir echt leid um Patrick Stewart und den Charakter Jean-Luc Picard. Aber mit dieser Folge haben sie die Serie vermasselt. Klar, die dritte Staffel mit allen alten TNG Stars kommt noch. Aber wenn davor nicht ein großer temporaler Reset folgt, dann müssen wir das Schlimmste erwarten. So, ich brauche jetzt erstmal einen Drink. Jonas out.
PS: Meinen Aufreger von letzter Woche habe ich wohl etwas zu früh geschrieben….
Bilder: CBS Studios / Paramount+ / Amazon Prime Video
Schade, dass das Sprichwort „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ hier irgendwie nicht funktioniert. Wenn ich lese, dass dir diese Folge ebenfalls wie ein „Schlag in den Nacken“ erscheint, macht mich das nur um so trauriger…
:-(
Ich bin bei diesem Punkt schon seid 2001…
Nur so schlimm wie Jetzt war es noch nie.
Dazu muss man wissen das ich diese Serien Boykottiere und ausschließlich etwas darüber lese.
2009 war ich im Kino, das war entsetzlich und Grauenvoll was dort als „Star Trek“ Präsentiert wurde
Und ich habe die erste Episode von Disco Leider gesehen..
Mir kommt es so vor das man Star Trek in der Vergangenheit wie in seiner Zukunft in etwas absolut beliebiges umformen möchte ohne sich noch an etwas sinnhaftes halten zu müssen..
Für ein Universum, mit so einer großen Geschichte ist das ein Katastrophaler Umstand.
Fakten werden sinnlos in Vergangenheit und Zukunft geschaffen ohne ihre folgen zu bedenken für das ganze…
Und wenn man sich nicht mal an seine eigenen Fakten hält Schaft man Parallelwelten über Parallelwelten.. wenn man das noch als ganzes akzeptieren möchte oder kann…
Letztlich ist aber Leider so das die „Fan´s“ die das noch Konsumieren genau das Star Trek bekommen was sie verdienten..
Langfristig gesehen ist es hoffentlich das ende für Star Trek..
Schon Traurig das man sich so was wünschen muss, weil man Star Trek Liebt… Aber man muss wohl auch Jemanden gehen lassen können und so in Erinnerung behalten wie er wirklich war…
Und in meinen Träumen werde ich weiter dort hin gehen wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist, den Ich habe Star Trek in meinen Herzen.. Und brauche das Neue Star Trek nicht!
Abgesehen von so Kleinigkeiten: ein Hologramm sucht sich ein reales Schwert als Waffe aus, statt dieses einfach zu emulieren.
Oder warum erschafft man nur ein Hologramm, und nicht 10 oder 20?
Das ist ein Punkt, es besteht überhaupt keine Verständnis für die Technik in und von Star Trek. (So wie für vielen mehr)
Ein Hologramm besteht bei Star Trek quasi aus Licht und Kraftfeldern aber auch die Replikatoren kommen auf dem Holodeck zum Einsatz so das Eis kalt ist, schmilzt und wieder zu Wasser wird auch außerhalb des Holodecks. Wer Nass oder schmutzig geworden ist bleibt es außerhalb des Holodecks auch. (Oder diese Form der Materie zerfällt in einer gewissen Zeit oder verdampft einfach.) Gerüche , Trinken und Nahrung werden erzeugt und vieles mehr.
In Star Trek TAS und in anderen ST Büchern der TOS Ära gibt es Vorläufer dieser Technologie.
(Und es ist ja nicht so das bei Kleinigkeiten bleiben würde.. Sie fügen sich nur mit dem großen zu diesem Gesamtbild zusammen.. und das Serien übergreifend)
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