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Warp 9 für die Tränendrüsen

Review: Star Trek Picard S03E09 – Vox

17. April 2023, 14:58 Uhr

Als „Star Trek: Picard“ im Jahr 2018 angekündigt wurde, gab es viele Hoffnungen und Wünsche der Fans. Die ersten zwei Staffeln konnten diesen Erwartungen nicht standhalten. Eine Erwartung war, dass wir die alte TNG Crew sehen würden. Doch die Autoren wollten eben nicht das klassische Comeback feiern. Doch dann kam die dritte Staffel und damit auch das Versprechen, die alte Crew zusammenzuführen. Die neunte Folge dürfte den Höhepunkt dieses Versprechens sein. Mehr dazu in diesem Review:

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Gleich zu Beginn der Folge wird das Mysterium der Staffel aufgelöst, und zwar was es mit Jacks Visionen auf sich hat. Deanna verbindet sich mit seinem Geist und öffnet die rote Tür. Was sie da sieht, damit hätte ich nicht gerechnet. Es sind die Borg. Die Borg? Was? Das Thema war doch in der zweiten Staffel durch? Agnes als neue Borg Queen und in friedlicher Mission; und jetzt Rolle Rückwärts? Zu der Reunion, zu Picards Vergangenheit, ja, dazu passen die Borg als großer Bösewicht. Aber zu Staffel 2 passt das eben überhaupt gar nicht. Ich kann es mir nur so vorstellen, dass man Staffel 1 und 2 „abgeschrieben“ hat und sich für eine Geschichte entschieden hat, die für sich Sinn macht und das ohne Rücksicht auf Verluste.

Wenn man also Staffel 2 ignoriert, ja, dann macht das schon Spaß. Zumal auch der Zeithorizont spannend ist. Picard ist eben nicht von den Borg einfach so davongekommen. Kein technisches Implantat, sondern ein organisches ist in Picard nach seiner Assimilation zu „Star Trek: The Next Generation“-Zeiten geblieben. Deswegen konnte er auch in „Star Trek: First Contact“ die Borg hören – das macht Sinn und ich finde diese Idee super. Etwas abgedreht wird es dann, dass die Wechselbälger die Föderation und die Schiffe unterwandert haben, um den Borg Code in den Transporter zu laden. So wurden alle Offiziere der Sternenflotte durch den Transporter infiziert. Wow! Wenn das mal nicht der extremste Weltherrschafts- äh, ich meine Weltallherrschaftsplan ist, den man je gesehen hat. Etwas übertrieben, aber irgendwie auch genial. Um an diesen Code zu kommen, haben die Wechselbälger also Picards Leiche geklaut. Wie eng die Zusammenarbeit zwischen den Überbleibseln des Dominions und den Borg tatsächlich ist, wissen wir allerdings noch nicht. In jedem Fall ist das für unsere geliebte Sternenflotte ungefähr so, wie wenn Hitler und Stalin zusammen gearbeitet hätten.

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Mit diesem Wissen ist die Titan auf dem Weg zur großen Parade aller Schiffe der Sternenflotte. Dort gibt es ein weiteres Wiedersehen mit einer alten Bekannten. Commander Shelby, jetzt natürlich Admiral, leitet die Feierlichkeiten. Welch Ironie, dass sie, die frühere Borg-Jägerin, dann von den Borg getötet wird. Ob die Borg, die Wechselbälger oder die Föderation selbst die Technik entwickelt hat, die alle Schiffe verlinken kann, ist nicht weiter relevant. Aber diese moderne Technik führt dazu, dass die Borg ein leichtes Spiel haben. Eigentlich gibt es kein Entkommen für die Föderation. Auch auf der Titan werden die Offiziere von den Borg aktiviert und meutern.

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Aber nicht alle meutern. Denn, und das ist irgendwie ziemlich lustig, nur Offiziere bis 25 Jahren sind für die Manipulation anfällig. Nebengedanke: Nicht wirklich wichtig, aber schon seltsam, dass so viele junge Offiziere in der Flotte arbeiten. Müssen die in der Zukunft nicht studieren und ist Work and Travel in Neuseeland auch nicht mehr aktuell? Naja, anscheinend alles „Overachiever“ in der Zukunft, die schnell Karriere machen wollen.

Aber diese Altershürde macht es einfach, die Geschichte weiter zu erzählen. Denn die alten Säcke, Verzeihung für den Ausdruck, sind deshalb immun und die Serie kann die Karte ausspielen: „Nur dank der alten Helden kann das Universum gerettet werden“; etwas ironisch, aber mich stört es nicht.

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Shaw überlebt die Meuterei leider nicht. Sehr schade, er war ein starker Charakter. Aber Picard und Co. schaffen die Flucht und suchen sich ein neues Schiff. Geordi hat da was parat und dann kommen die Momente, auf die alle gewartet haben: Picard, Riker, Data, Worf, Crusher, Troi und La Forge betreten die restaurierte Enterprise-D. Dass Geordi 20 Jahre lang im Hobbykeller das Schiff hergerichtet hat, nunja, wir glauben das einfach mal. Der Computer denkt nach wie vor, dass Picard Captain ist und dann sagt sogar Riker Captain zu Picard. Und wenn das nicht schon genug wäre, reihen sich diverse „wir sind zu alt für diesen Scheiß“-Witze ein. Der beste kommt vom Maestro selbst: Picard sagt, dass er jetzt erst merkt, was er die ganze Zeit am meisten vermisst hat. Alle erwarten eine weitere kitschige Aussage für die Tränendrüse, aber dann sagt er, es wäre der Teppich. Großartig!
Natürlich sollten wir Jack nicht vergessen, der trifft vor dem großartigen Ende der Episode noch die Borg Queen. Wer diese ist, sehen wir nicht. Jack kann sich in jedem Fall nicht wehren und wird Teil des Kollektivs. Ich glaube aber, dass er und auch Geordis Töchter (leider unter 25 Jahre alt) gerettet werden.

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Was bleibt von Episode 9 mit dem Titel „Vox“? Sie ist insgesamt sehr unterhaltsam und liefert mit dem Enterprise-D-Moment das, worauf alle gewartet haben. Dagegen wird deutlich, dass die Macher offenbar sich nicht viel um die Geschichte vor der dritten Staffel kümmern. Weiterhin fehlt mir noch die Verbindung von Borg und Wechselbälger. Zumal der große Bösewicht Vadic war und diese schon gestorben ist. Läuft es auf einen Kampf gegen Jack hinaus? Viele Frage aber der Tisch ist bestellt für ein großes Finale. Ich freue mich drauf.

Bilder: Amazon Prime Video / Paramount+ / CBS Studios

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Montag, 17. April 2023, 14:58 Uhr
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