Es ist das Jahr 2024 und unsere Helden befinden sich auf der Suche nach Hinweisen, was sie hier tun sollen. Während die letzte Episode eher einen Übergang darstellte und sich im Vergleich zu dem Auftakt und Folge 2 nicht ganz so rund angefühlt hat, nimmt „Star Trek: Picard“ jetzt wieder Fahrt auf. Und ich merke erst jetzt, wo Picard, Rios, Agnes, Seven, Raffi und die Borg Queen eigentlich gelandet sind: Direkt in der Nähe des verlassenen Chateau Picard. Agnes und Picard suchen dort Schutz und wärmen sich. Seltsamerweise funktioniert nämlich die Heizung nicht an Bord. Picards Zuhause ruft erneut Erinnerungsfetzen hervor. Er sieht sich als Kind und seine Mutter, aber mehr erfahren wir wieder nicht mehr. Dabei fällt mir ein, dass ich in einer Diskussion zu Picard auf Youtube die nicht ganz ernsthafte Vorhersage gehört habe, dass die Borg Queen Picards Mutter sein könnte. Wenn das der Fall ist, dann werde ich rückwirkend alle Folgen mit 1 bewerten. Andererseits gefiel mir damals auch der Film Contact mit Jodie Foster trotz eines viel kritisierten Endes, welches diesem gemutmaßten Ende sehr nahekommt. Also würde mich das vielleicht doch nicht stören? Aber ich schweife ab, zurück zu Picard und Agnes. Inzwischen mag ich den Charakter Agnes sehr. Sie hat ihre Rolle gefunden, in Staffel 1 war sie noch nervig und überdreht, jetzt ist sie lustig und intelligent. Vielleicht etwas zu intelligent, sie schafft es schließlich, die Borg Queen zu überlisten. Aber in jedem Fall mag ich dieses mystische Intro der Folge, in welchem sie auf einmal diverse Dinge mit der Zahl 15 hervorkramt und sie so auf die Idee kommen, dass sie nur 3 Tage Zeit haben, um die Zeit zu reparieren.
Zurück bei Raffi und Seven wird den Star Trek Fans die Szene im Bus bekannt vorkommen. Der Punker mit lauter Musik: Ja, es ist tatsächlich der gleiche Punker aus „Star Trek IV“ mit dem gleichen Song. Alles ist fast identisch bis auf den Fakt, dass er die Musik sofort ausmacht, als Seven ihn darum bittet. Dabei greift er sich an den Hals, was als Anspielung auf Spock gilt, der ihn damals mit einem gekonnten Vulkanier Griff außer Gefecht setzte. Ein kleiner, aber sehr feiner und von mir honorierter Fanservice. Danke!
Raffi und Seven befinden sich auf der Suche nach Rios und dieser erlebt die Einwanderungspolitik der US-Behörden. Ich weiß nicht, warum, aber ich muss bei den Szenen an den letzten Terminator Film denken. Gefühlt wird dieses Thema etwas zu oft verwendet, aber es passt zu der späteren Einordnung der jungen Guinan zu der Welt im Jahr 2024.
Apropos Guinan, sie ist das einzige, was mich in dieser Folge stört. Also nicht sie direkt, sondern die Tatsache, dass sie sich nicht an Picard erinnert. Ich dachte, wir sind in der normalen Star Trek Zeitlinie und dort hat doch Guinan Picard im 19. Jahrhundert schon auf der Erde kennengelernt, in „Star Trek: The Next Generation“. Eine Erklärung, die ich dazu gefunden habe, lautet, dass Picard aus einer Zukunft zurückreist, in der es die Enterprise D unter seinem Kommando nicht gab. Andererseits sind sie in eine Zeit zurückgereist, in der noch alles in Ordnung sein sollte… also ich finde es falsch, dass sie ihn nicht kennt. Aber in Ordnung, ich komme darüber hinweg.
Die große Stärke der Begegnung mit Guinan ist ihre Emotionalität; sie stellt fest, dass die Menschheit auf dem falschen Weg ist und die Erde zerstört. Und leider hat sie damit auch recht. Hier wird „Star Trek: Picard“ der klassischen Rolle einer guten Science-Fiction Geschichte gerecht; sie zeigt die Missstände auf durch eine fantastische Erzählung.
Richtig mystisch und beängstigend sind die letzten Szenen der Folge. Wir lernen, dass Q auch mit von der Partie ist und philosophische Dinge brabbelt. Es hat mit der Erkundung des Alls zu tun und offenbar sind die Menschen kurz davor, die falsche Entscheidung zu treffen. Viel wichtiger ist aber, dass er seine Kräfte nicht mehr einsetzen kann. Er ist also doch nicht der Alte und hat eine Krankheit oder etwas Vergleichbares.
Ebenfalls beängstigend und überraschend ist dann die Tatsache, dass Picard mit weißäugigen Zombies reden muss (also die so aussehen), um dann zu Laris geführt zu werden. Sie ist also die Wächterin. Wow! Damit hätte keiner gerechnet. Und Picard, der Depp, hat sie in seiner Zeit nicht geküsst. In jedem Fall ist diese Begegnung der perfekte Cliffhanger und ich freue mich wahnsinnig darauf, wie es weitergeht.
„Star Trek: Picard“ bleibt stark und macht fast alles richtig – sofern die mystischen Erzählungen auch gut aufgelöst werden. Aber bis hierhin bin ich sehr zufrieden mit der gesamten Geschichte und mit dieser Folge.
Bilder: CBS Studios / Paramount+ / Amazon Prime Video
Gefiel mir auch sehr gut.
Anmerkung zum Titel: wir sind noch in Staffel 2 :-)
Oh! Ich hab zu viel Discovery geschaut…
Danke für den Hinweis! Ist korrigiert :-)
Autor:innen gesucht!
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