Ich glaube, mit dieser Wahl mache ich mir wenig Freunde? Wie dem auch sei, auf Platz 10 der besten 25 Star Trek Folgen kommt meiner Meinung nach Datas Tag.
In der 11. Episode der vierten Staffel nimmt sich Star Trek The Next Generation die Freiheit, einen Tag in Commander Datas Tag zu präsentieren oder besser gesagt zu dokumentieren. Episoden, in denen sich die Handlung primär um nur einen Charakter dreht, sind zwar keine Besonderheit für die Serie, aber die Form dieser Folge schon. Aus Sicht des Androiden Data lernen wir die Schwierigkeiten kennen, die es beinhaltet, keine Emotionen verstehen zu können und eben nur eine Maschine unter Menschen zu sein.
Triviale Ereignisse in der Unendlichkeit des Weltalls
Ausgangspunkt der Folge ist, dass Data für ein Forschungsprojekt ein digitales Tagebuch führt. Data soll die Ereignisse seines Lebens und die dazugehörigen Handlungen dokumentieren – so macht es dann auch Sinn, dass die Folge eben nicht mit welt(raum)bewegenden Vorkommnissen bestückt ist. Dreh- und Angelpunkt der Data-Sozialstudie ist die Hochzeit von Keiko und Chief O’Brien. Data kennt beide gut und ist an der Planung der Hochzeit beteiligt. Doch Keiko teilt ihm wenige Stunden vor der Hochzeit mit, dass sie es sich anders überlegt haben. Data solle dies Miles beibringen und sie glaube, dass er genauso erleichtert über diese Entscheidung ist wie sie. Natürlich ist dies nicht der Fall und Data steht auf einmal verdutzt zwischen den Stühlen und weiß nicht, wie ihm geschieht.
In der Folge geht es darum, dass Data stets versucht, das Richtige zu tun. Er spricht mit den zukünftigen Eheleuten, den Kollegen und nimmt unter anderem mit Doktor Crusher Tanzunterricht für die Hochzeit. Die berühmt berüchtigte Naivität des Androiden macht diese Folge so liebenswert. Am Ende kommt die Hochzeit natürlich zu Stande. Wenn man es sich objektiv überlegt, hat Data weder positiv noch negativ auf die Absage und die dann doch erfolgreiche Zeremonie einen Einfluss. Vielmehr geht es um die Brille, durch die man die menschlichen Handlungen präsentiert bekommt.
Ein bisschen Action gibt es dann aber doch noch
Nicht zu vergessen ist die Nebengeschichte der Folge. Eine Botschafterin der Föderation kommt an Bord. Die Enterprise soll sie zu einem geheimen Treffen mit den Romulanern bringen. Dort kommt heraus, dass die Botschafterin in echt eine Spionin der Romulaner ist. Data ist maßgeblich an der Enttarnung der Spionin beteiligt, was seine Genialität in allem außer des Verständnisses der menschlichen Emotion beweist.
Data will doch nur ein Mensch sein
Am Ende der Folge bleibt das einprägsame Zitat unseres künstlichen Charakters:
Wenn Menschsein bedeutet, nicht einfach nur aus Fleisch und Blut geboren zu werden. Wenn es stattdessen bedeutet, auf eine bestimmte Art zu denken, zu handeln und zu fühlen, dann werde ich bestimmt irgendwann meine eigene Menschlichkeit entdecken.
Spannend an dieser Episode ist, dass das Thema – was ist menschlich und wie menschlich können Maschinen sein – immer aktueller wird. Auch wenn wir einen Androiden wie Data wohl in den nächsten 30 Jahren nicht sehen werden, geht die Entwicklung darauf zu. Aber viel wichtiger für Star Trek ist eigentlich, dass man sich die Zeit nimmt, das Thema künstliches Leben anhand einer einfachen, aber liebenswerten Geschichte zu transportieren. Man blickt durch diese Folge über den Tellerrand und fragt sich, was wäre wenn; und das ist genau das, was Science Fiction so großartig macht.
Funfacts zur Episode:
- Gates McFadden (Doktor Crusher) hat in der Holodeck Szene tatsächlich selbst den Stepptanz aufgeführt. Brent Spiner dagegen wurde durch ein Double ersetzt.
- In dieser Folge wird zum ersten Mal Datas Katze gezeigt. Der Name Spot wird allerdings hier noch nicht genannt.
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