S03E15 Yesterday´s Enterprise / Die alte Enterprise
Platz 12 der besten 25 Episoden nimmt „Die alte Enterprise“ ein. Eine Folge, welche mir damals, als ich sie das erste Mal sah, tatsächlich Gänsehaut verlieh. Warum, was geschieht in der Folge?
Durch einen Riss in der Zeit und im Raum begegnet unsere Enterprise D ihrer direkten Vorgängerin, der Enterprise C. Dieses Aufeinandertreffen verändert die Zeit, der Zuschauer findet sich auf einmal in einer veränderten Zeitlinie wieder. In dieser alternativen Realität führt die Föderation einen erbitterten Krieg gegen die Klingonen. Dazu ist auf der Enterprise alles dunkel, die gesamte Crew trägt Phaser und – Überraschung – Tasha Yar ist wieder an Bord der Enterprise und taktischer Offizier. In dieser Zeitlinie ist sie nicht so unnütz und dumm direkt in der ersten Staffel gestorben (eine meiner meist gehassten Episoden überhaupt). Keiner Bemerkt, dass sich etwas geändert hat nur Guinan fühlt, dass sich etwas nicht stimmt. Es sollte kein Krieg herrschen und Tasha sollte auch nicht auf der Brücke stehen – das ist Guinan ganz klar. Obwohl sie keine Beweise hat und lediglich ein starkes unguten Gefühl beschreibt, kann sie Picard überzeugen. Er schickt die alte Enterprise durch den Riss zurück, dort soll sie einen Kampf gegen mehrere romulanische Schiffe fortsetzen. Die Chancen stehen zwar bei 0, dass die Enterprise C den Kampf gewinnt, aber das heroische Opfern, um einen klingonischen Außenposten zu verteidigen, würde den Krieg mit den Klingonen verhindern.
Das Besondere an der Folge ist, dass wir eine dunkle Variante der sonst so positiven und vielversprechenden Zukunft sehen. Die Enterprise ist in dieser Folge nicht auf der Suche nach neuen Lebensformen, untersucht keine Phänomene im Weltall oder beherbergt Kinder und Familien an Bord. Sie ist Teil eines Krieges, der auch noch so gut wie verloren ist; Picard gibt diese Information in einem vertraulichen Gespräch preis. Also eine ganz und gar düstere und bedrohliche Zeitlinie. Auch die Verzweiflung von Tasha ist eindrucksvoll, als sie von Guinan erfährt, dass sie eigentlich tot sei und gar nicht mehr existieren dürfte. Bei den vielen Szenen mit Tasha fragt man sich schon, warum man sie aus der Serie geschrieben hat, vor allen Dingen mit so einem dummen Tod (ich weiß, ich wiederhole mich). Ebenfalls schön, in einer späteren Episode wird Tasha durch die Zeitreise – sie kehrt nämlich mit der alten Enterprise zurück in die Vergangenheit – wieder aufgenommen. Auch der Kampf am Ende der Episode ist eine angenehme Abwechslung, schließlich sieht man Gefechte bei TNG nicht besonders oft.
Über den heroischen Aspekt der Folge, die alte Enterprise fliegt ohne Widerworte gerne zurück in die Vergangenheit und damit in ihren sicheren Tod, muss man etwas hinwegsehen. Schafft man das, bleibt eine Episode in der eine neue, spannende und sehr düstere Variante des teilweise oft bemühten Element der Zeitreise verwendet wird.
Funfact: Bevor die neue Zeitlinie eingeleitet wird, sehen wir Guinan die Worf Johannesbeersaft anbietet (im Original ist es „Prune Juice“, also Pflaumensaft). Worf kommentiert den Geschmack mit „Ein Getränk für Krieger“ – ein Running Gag der später noch einmal im Star Trek Universum auftaucht.
„Das Besondere an der Folge ist, dass wir eine dunkle Variante der sonst so positiven und vielversprechenden Zukunft sehen. Die Enterprise ist in dieser Folge nicht auf der Suche nach neuen Lebensformen, untersucht keine Phänomene im Weltall oder beherbergt Kinder und Familien an Bord. Sie ist Teil eines Krieges, der auch noch so gut wie verloren ist; Picard gibt diese Information in einem vertraulichen Gespräch preis. Also eine ganz und gar düstere und bedrohliche Zeitlinie.“
Wobei sich schon aus logischer Hinsicht (Logik in Hinblick auf die Serie) dann die Frage stellen würde, ob in so einer Zeit jemand wie Picard Captain der Enterprise wäre und nicht doch jemand wie Riker oder Kirk. Ob man wirklich eine Guinan das 10 Forward leiten lassen würde. Oder ob die Enterprise-D ohne Familien und Kinder wirklich so ein Design hätte und nicht vielleicht eher wie die Zukunftsversion in „All good things…“, nur halt kleiner. Fragen über Fragen….
Aber Grundsätzlich ist das eine der guten Folgen des ST-Universe.
Interessante These; wobei Picard ja auch ein Draufgänger als junger Kadett war (siehe https://www.serieslyawesome.tv/review-star-trek-tng-s06e16-tapestry/ ) , insofern finde ich es nicht ganz unlogisch, dass er auch in dieser Zeitlinie Captain eines Raumschiffes ist.
Wirklich unlogisch ist natürlich das Design des Schiffes, da hätte man tatsächlich eher sowas wie die Defiant oder so gebaut ;-)
Aha!
Aber wäre der Zwischenfall mit den Norsikanern in der alternativen Zeitlinie wirklich passiert? Oder würde Jean-Luc nicht doch in einer blauen Uniform auf der Enterprise-D herumlaufen? Gäbe es überhaupt blaue Uniformen auf einem Kriegsschiff?
Oder anders ausgedrückt:
„I hate temporal mechanics.“ (Chief O’Brien ST:DS9 S03E17)
😄
haha, Touché :D
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